Lange Zeit waren Sterben und Tod vertraute Begleiter. Gestorben wurde in den Familien, Jung und Alt nahmen Anteil. Das Sterben und auch Sterbende zu begleiten, gehörte zum Alltag, es waren auf natürliche Weise Teile des Lebens.
Heute sind Sterben und Tod für viele Menschen fern, fremd, angsteinflößend und unfassbar: eine Niederlage, die in der modernen, leistungsorientierten, einer der ewigen Jugend verfallenen Gesellschaft nicht eingeplant ist. Inzwischen sterben deswegen die meisten Menschen – entgegen ihres ausdrücklichen Wunsches – nicht mehr umgeben von Familie und Freunden, sondern einsam und der Öffentlichkeit entzogen.
Als Antwort auf diesen Trend entstand in den 1960er Jahren (Deutschland: 1980er Jahre) die Hospizbewegung. Ihr Anliegen ist es, die Sterbenden und das Sterben wieder ins öffentliche Bewusstsein zu holen. Heute beraten und begleiten Hospizdienste schwer erkrankte Menschen und deren Angehörige, unterstützen dabei, unnötige Krankenhauseinweisungen am Lebensende zu vermeiden und ermöglichen es den Betroffenen so, bei guter Lebensqualität ein bis zuletzt selbstbestimmtes Leben zu führen.
Im Video-Projekt „An der Schwelle“ von Christophe Schneider und Karin Ulrike Soika kommen Haupt- und Ehrenamtliche aus der Hospiz- und Palliativarbeit (‚Palliative Care‘) zu Wort. Sie berichten über ihre Tätigkeit, teilen ihre Erfahrungen und Wünsche, und gewähren den Zuschauern sehr persönliche Einblicke in ihr Tun.