Michael Kardinal von Faulhaber gilt als einer der markantesten und einflussreichsten Bischöfe des 20. Jahrhunderts. Das Wirken Kardinal Faulhabers, unmittelbar nach seinem Tod wegen unerschrockener Äußerungen gegenüber den nationalsozialistischen Machthabern während des Zweiten Weltkriegs von vielen Menschen verehrt, wurde in den letzten Jahrzehnten zunehmend auch kritisch gesehen. Die Kritik erfolgte dabei vielfach polemisch, ohne wirkliche Kenntnis des Lebens und der Äußerungen des Kardinals.
Der schriftliche Nachlass von Kardinal Faulhaber wird im Erzbischöflichen Archiv München, Kardinal-Faulhaber-Archiv, aufbewahrt. Friedrich Kardinal Wetter öffnete das Kardinal-Faulhaber-Archiv im Juni 2002 zehn Jahre vor Ablauf der üblichen Sperrfrist für Bischofsnachlässe von 60 Jahren, um zu einer quellengestützten Forschung einzuladen, die der Person des Kardinals gerecht wird: „Die Kirche muss keine Angst vor der Wahrheit haben. Die Erzdiözese steht zu ihrer Geschichte. Es kommt darauf an, Kardinal Faulhaber aus seiner Zeit heraus zu verstehen. Nur auf der Basis von Quellen ist es möglich, dem Leben und Wirken Faulhabers in sehr bewegter Zeit Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, um damit die geschichtliche Wahrheit ans Licht zu bringen. Es steht der Kirche gut an, diesen wichtigen Archivbestand der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“ (Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter, im Juni 2002).
ForschungDas Kardinal-Faulhaber-Archiv ist für die Forschung geöffnet. Die Forscher werden gebeten, vor dem Archivbesuch eine schriftliche Anfrage zu stellen und hier ihr Forschungsanliegen genau zu benennen. Vor einem Besuch des Kardinal-Faulhaber-Archivs ist es nötig, einen Termin für ein Beratungsgespräch zu vereinbaren.
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Guido Treffler, M.A.
Erzbischöfliches Archiv München
Kardinal-Faulhaber-Archiv
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