Das Wirken der Erzdiözese München und Freising mit den mit ihr verbundenen Verbänden, Vereinen und Trägern umfasst eine Vielzahl von kirchlichen Angeboten unterschiedlichster Art. Im Rahmen des Gesamtstrategieprozesses wird diese Vielfalt in sechs Arbeitsfelder zur weiteren Strategieentwicklung geclustert. Für jedes der sechs Arbeitsfelder wird eine eigene Arbeitsgruppe gegründet mit gemischter Besetzung aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, Menschen, die die jeweiligen Angebote wahrnehmen sowie Experten und Expertinnen zu den jeweiligen Inhalten der Arbeitsfelder. Die Arbeitsgruppen setzen sich unter anderem mit der Frage der Wirksamkeit verschiedener Angebote auseinander und erarbeiten strategische Ziele. Um persönliche Begegnung und direkten Austausch zu ermöglichen, nehmen die Arbeitsfelder ihre Arbeit erst ab April 2021 auf - wenn Präsenzveranstaltungen mit entsprechenden Hygienemaßnahmen voraussichtlich wieder möglich sein werden. Der Abschluss des Gesamtstrategieprozesses verschiebt sich daher auf das Jahresende 2021.
Die Arbeitsgruppen bilden das Herzstück bei der Erarbeitung der Gesamtstrategie der Erzdiözese. Auf Basis eines zentralen Zielbildes mit Zieldimensionen und strategischen Leitplanken wird zunächst ein Arbeitsauftrag für die Arbeitsgruppen formuliert. In dieses zentrale Zielbild fließen auch vorhandene strategische Überlegungen ein, zum Beispiel Ergebnisse von früheren Prozessen und Projekten sowie Konzepte aus verschiedenen Bereichen der Erzdiözese.
Wesentliche Inhalte der Arbeitsgruppen sind voraussichtlich:
- strategische Ziele für das jeweilige Arbeitsfeld festzulegen,
- ein abgestimmtes Verfahren zur Wirkungsmessung der Angebote im Arbeitsfeld festzulegen,
- der Reflexion des Ressourceneinsatzes im Abgleich zu den Zielen,
- strategische Optimierungsvorschläge für die Angebote zu erarbeiten.
Im Anschluss gilt es, die in den sechs Arbeitsgruppen entwickelten Ziele und Vorschläge zu einer Gesamtstrategie zusammenzuführen.
Im Zentrum des kirchlichen Handelns steht der Mensch und die Frage, wo dieser der Kirche begegnet. Mittelpunkt der Arbeitsfelder ist deshalb die „Kirche vor Ort“. Um die hohe Bedeutung dieses Bereichs sichtbar zu machen und seine vielfältigen Angebote zu gliedern, gibt es zwei Arbeitsfelder zur „Kirche vor Ort“, von denen sich eines auf die “Seelsorge nach Lebensaltern” konzentriert, zum Beispiel für Kinder und Jugendliche, das andere auf die “Seelsorge nach Lebenssituationen”, zum Beispiel für Menschen, die von Krankheit betroffen sind. Der Begriff „vor Ort“ meint den jeweiligen Sozialraum, in dem territoriale und kategoriale Seelsorge verbunden wird, also die Angebote der Pfarrei und die Angebote von spezialisierten kirchlichen Einrichtungen. Auch zentrale und überörtliche Angebote sind für die beiden Arbeitsfelder relevant.
Die Arbeitsfelder „Bildung“, „Caritatives Handeln“, „Kunst, Musik & Kultur“ sowie „Kirche im Dialog & in Kooperation“ werden als eigene Wirkungsfelder der Erzdiözese München und Freising wahrgenommen und bilden deshalb jeweils ein eigenständiges Arbeitsfeld im Gesamtstrategieprozess. Hier werden jeweils Angebote mit ähnlichen Schwerpunkten gebündelt.
Da es im Gesamtstrategieprozess um die Wirksamkeit von kirchlichen Angeboten geht, war ein wichtiges Kriterium bei der Festlegung der Arbeitsfelder, dass sie aus dieser Perspektive betrachtet werden können. Diese umfasst die inhaltlichen Wirkungen, etwa die Fragen, welche Menschen ein Angebot erreicht, wie wichtig es für das Leben des Einzelnen ist oder ob Menschen etwas davon auch an andere weitergeben können. Außerdem ist ein Bezug zu den eingesetzten Ressourcen wie Finanzen, Personal oder Immobilien relevant.
Die Arbeitsfelder wurden nach intensiver Beratung und Diskussion in verschiedenen Kreisen am 11. November 2020 im Lenkungskreis des Gesamtstrategieprozesses beschlossen. In ihre Festlegung flossen auch Impulse von den Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung des Gesamtstrategieprozesses ein, Rückmeldungen aus Interviews mit Führungskräften der Erzdiözese sowie bereits vorhandene strategische Überlegungen und Konzepte.
Die drei Grundvollzüge Diakonie, Liturgie und Verkündigung prägen kirchliches Handeln und durchdringen alles kirchliche Wirken im Sinne eines Querschnittes. Auch die Themen Ehrenamt, Medien und Digitalisierung sowie weitere Themen sollen als Querschnittsthemen in allen Arbeitsfeldern behandelt werden.
Wichtige, aber vom Charakter her anders gelagerte Schwerpunkte wie Prozess- und Strukturfragen, die Personalgewinnung und -entwicklung sowie die Aus- und Fortbildung von Mitarbeitenden der Erzdiözese werden zu einem späteren Zeitpunkt vertieft in den Blick genommen werden.
Die Nennung der Inhalte der Arbeitsfelder ist beispielhaft und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Anpassungen sind im Laufe des Prozesses bei Bedarf möglich.
Im Lenkungskreis des Gesamtstrategieprozess wurden am 10. Februar 2021 einzelne Änderungen innerhalb der Arbeitsfelder beschlossen. Beispielsweise waren die Angebote international ausgerichteter Hilfswerke und solche, die auf Basis der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern erbracht werden, zunächst als "Entwicklungshilfe" im Arbeitsfeld "Caritatives Handeln" verortet. Sie gehen jedoch über rein caritative Angebote hinaus, der Schwerpunkt liegt in der Unterstützung und dem Aufbau kirchlicher Strukturen in anderen Ländern. Deshalb wurden diese Angebote nun unter "Weltkirche" im Arbeitsfeld "Kirche im Dialog & in Kooperation" verortet. Die grundsätzliche Gliederung und Bennenung der sechs Arbeitsfelder blieben unverändert.