Die nun im Digitalen Archiv zugänglichen Mirakelbücher kamen meist durch die Deponierung ganzer Pfarrarchive, teils auch auf anderen Wegen ins Diözesanarchiv. Fallweise wurden Mirakelbücher aus Pfarrarchiven, die bis heute vor Ort verwahrt werden, eigens digitalisiert, um Forscherinnen und Forschern eine einfachere Nutzung zu ermöglichen.
DIe Zahl der Gebetserhöhungen erreicht ZehntausendeSie stammen aus folgenden Pfarreien bzw. Wallfahrtsorten: Dorfen, Egern, Endlhausen, Föching, Grunertshofen (Luttenwang), Irschenberg (Wilparting), Ismaning, Miesbach, Mittenwald, München-Forstenried, Neukirchen bei Weyarn (Reichersdorf, Esterndorf, Holzolling), Tegernsee und Wang. Es sind also große und bis heute bestehende Wallfahrten wie die von Dorfen ebenso vertreten wie kleine, nur regional bekannte oder erloschene.
Ziele der Pilger waren meist Gnadenbilder der Gottesmutter Maria, aber auch die Reliquien von Heiligen wie des heiligen Quirinus in Tegernsee oder der Heiligen Marinus und Anian in Wilparting am Irschenberg. Die Bücher decken den Zeitraum von etwa 1640 bis Säkularisation von 1803 ab, die für die meisten Wallfahrten ein zumindest vorläufiges Ende bedeutete. Die Zahl der darin aufgezeichneten Gebetserhörungen dürfte mehrere 10.000 erreichen. Nur ein Teil davon war bisher bekannt und erforscht.
Auch wenn die nun online zur Verfügung stehenden Quellen nur einen Teil der aus dem Erzbistum insgesamt überlieferten Mirakelbücher ausmachen (vgl. den Versuch eines Gesamtverzeichnisses von Georg Brenninger,
Teil 1 und
Teil 2), so erleichtern sie nicht nur lokale oder regionale Forschungen, etwa zur Entwicklung einer Wallfahrt oder zu Herkunft und Anliegen der Wallfahrer. Ihr Umfang ermöglicht auch die Bearbeitung übergreifender Fragestellungen zu diesem zentralen Bereich barocker Frömmigkeit, etwa zu Votivbrauchtum, Medizin- und Alltagsgeschichte.
Die digitalisierten Mirakelbücher finden sich im Digitalen Archiv des Erzbistums unter der Rubrik „
ausgewählte Objekte“ und sind dort nach den Pfarrorten geordnet.