Die goldene Monstranz von St. Peter und Paul in Weyarn
Den umsichtigen und bedachten Umgang mit den wertvollen Kunstgegenständen hat Rummel von Martin Thullner gelernt. Er ist seit vierzig Jahren Mesner und leitet die
Überdiözesane Mesnerschule im Palotti-Haus in Freising. Seine Aufgabe ist es, haupt -und nebenberuflichen Mesnern den Umgang mit Kunstobjekten und vor allem liturgischen Geräten näherzubringen.
Mesner soll Pfarrer entlasten
„Der Mesner ist derjenige, der vor Ort ist“, bringt es Thullner auf den Punkt. Das bedeutet: Ihm fällt auf, wenn sich Figuren verändert haben oder etwas beschädigt wurde. Schließlich habe der Pfarrer gar nicht die Zeit, auf so etwas zu achten. Der erfahrene Mesner weiß: „Mit Kleinigkeiten kann man viel kaputtmachen.“ Zum Beispiel sollte man Messgewänder nicht am Boden schleifen oder am Schmuck anfassen, da man sonst zum Beispiel Fingerabdrücke hinterlassen könnte.
Laut Thullner kommt es bei der Mesnerschulung vor allem auf die liturgischen Hintergründe an. Erst dadurch würde den Mesnern der Sinn ihrer Arbeit so richtig bewusst. So müssten die Mesner verstehen, warum die Weihnachtswoche anders aufgebaut ist als die Karwoche. Nicht nur die Namen der verschiedenen Kelche und anderen liturgischen Geräte würden den Mesnern nahegebracht, auch deren Pflege sei entscheidend. Die dreiwöchigen Schulungen für hauptamtliche Mesner finden im
Diözesanen Kunstdepot in Neumarkt-St. Veit statt. Auf dem Stundenplan stehen unter anderem Liturgik und Sakramentspendung, eine Einführung in die Bibel, die Erhaltung und Betreuung von Kirchenglocken, aber auch Lektorendienst und der richtige Umgang mit Kerzen. Die Pflege der Kunstgegenstände und liturgischen Geräte sei dabei nur ein kleiner Teil, gibt Thullner zu bedenken. Dass viele Mesner auch Hausmeister sind, sei hilfreich, schließlich könnten sie dann auch für die Außenanlagen und die Friedhöfe Verantwortung tragen.