Zwölf Stationen zum Innehalten Der Meditationsweg Bergehalde in Peißenberg

Der Meditationsweg Bergehalde im Pfaffenwinkel lädt dazu ein, zur Ruhe zu kommen und Kraft zu schöpfen. Die Verbindung von Bewegung und Besinnung macht den Weg zu einem idealen Rückzugsort für all jene, die sich eine entspannte Auszeit gönnen und ihre innere Mitte finden wollen.
Meditationsweg Ausblick
Blick zu den Alpen vom Meditationsweg Bergehalde
Im Südwesten von Oberbayern, inmitten grüner Wiesen und sanfter Hügel, lädt der Meditationsweg Bergehalde mit zwölf Stationen zu einer speziellen Einkehr ein – einer Einkehr nach innen. Gelegen in Peißenberg im Pfaffenwinkel, zieht der Meditationsweg Besucherinnen und Besucher an, die sich für die Mischung aus Geschichte, Spiritualität und Natur begeistern.

Im Pfaffenwinkel finden Pilger, Kunstliebhaber, Naturbegeisterte und Erholungssuchende einen Ort, der Ruhe und Inspiration bietet. Zu seinem Namen kam der Pfaffenwinkel durch seine Vielzahl an Klöstern und Kirchen. Besonders die Wieskirche, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist ein bedeutendes Ziel für Besucher aus aller Welt. Sie gilt als ein Meisterwerk des Rokoko und fasziniert durch ihre kunstvolle Architektur. Auch die Klöster Ettal und Rottenbuch sind wichtige spirituelle Anlaufpunkte.

Natur, Ruhe und Erholung

Teils innerhalb des Erzbistums München und Freising gelegen, erstreckt sich der Pfaffenwinkel zwischen den Flüssen Lech und Loisach und umfasst den Landkreis Weilheim-Schongau sowie einige angrenzende Gebiete. Die Gegend zeichnet sich durch ihre reizvolle Voralpenlandschaft aus, die mit weitläufigen Wiesen, klaren Seen und dem imposanten Panorama der Alpen im Hintergrund begeistert. Der Meditationsweg Bergehalde bietet Besuchern die Gelegenheit, in die landschaftliche Schönheit des Pfaffenwinkels einzutauchen und neue Kraft zu tanken.
 
Die Bergehalde in Peißenberg hat eine lange Geschichte, die bis in die Blütezeit des Bergbaus zurückreicht. Einst war dieser Ort das Zentrum des Pechkohlebergbaus, der die Region prägte. Nach dem Ende des Bergbaus verwandelte sich die Halde in ein Naherholungsgebiet.

Eine Geschichte des Wandels

Der Meditationsweg Bergehalde zeigt, wie sich ein ehemals industriell genutztes Gelände zu einem friedlichen Rückzugsort entwickeln kann. Die zwölf Stationen mit Texten geben Besuchern Raum für Achtsamkeit, Besinnung und innere Einkehr. Der 4,6 Kilometer lange Weg ist einfach zu begehen, an manchen Stationen laden Liegen zum Verweilen ein, und viele der Standorte bieten einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge, was die meditative Erfahrung zusätzlich bereichert.
 
Der Meditationsweg beginnt an der Knappengedächtniskapelle, die dem Heiligen Antonius von Padua und der Heiligen Barbara, beide Schutzpatrone der Bergleute, geweiht ist. Das Gotteshaus erinnert an die verstorbenen und 292 tödlich verunglückten Bergleute und ist einfach gestaltet. Drei Wappen über dem Eingangsbereich symbolisieren die Verbindung der Bergwerksorte Peißenberg, Hohenpeißenberg und Peiting. Die Glocke der Kapelle ist der Heiligen Anna – ebenfalls eine Schutzheilige der Bergleute – geweiht. An der Kapelle liegt ein Buch aus, in das Besucher ihre Gedanken und Wünsche schreiben. Schon an dieser Stelle eröffnet sich ein beeindruckender Panoramablick auf die Alpen und den Hohen Peißenberg. Es folgen weitere Stationen an einem Insektenhotel, beim ehemaligen Kohleweiher und einem Klangbaum, die dazu einladen, achtsam und bewusst zu gehen.
 
Ein zentrales Element beim Meditieren ist die bewusste Integration der umliegenden Natur. Das Rauschen der Blätter im Wind, das Summen der Insekten und das Zwitschern der Vögel bieten eine angenehme Kulisse für die innere Einkehr. Die Verbindung zur Natur ist ein wichtiges Element der meditativen Praxis: Sie hilft Besuchern, sich zu erden und den Augenblick bewusst wahrzunehmen.

Eine Reise zu sich selbst

Der Meditationsweg Bergehalde ist mehr als nur ein Wanderweg. Er ist eine Einladung, sich selbst besser kennenzulernen und einen Moment der Stille im oft hektischen Alltag zu finden. In einer Welt, die oft von Eile und ständiger Erreichbarkeit geprägt ist, bietet dieser Weg einen wertvollen Gegenpol.

Im Jahr 2015 wurde der Meditationsweg Bergehalde für den Afra-Preis des Katholischen Deutschen Frauenbundes nominiert. Mit der Auszeichnung wird das ehrenamtliche Engagement von Frauen ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Die Heilige Afra steht für das Leben im Glauben auch in herausfordernden Situationen und ermutigt dazu, den eigenen Visionen zu vertrauen und sich Neuem zu öffnen.
 

Anfahrt mit dem Auto: Fahren Sie auf der B2 bis Weilheim in Oberbayern, dann weiter über die Staatsstraße nach Peißenberg. Am Bahnhof befindet sich ein Parkplatz. Folgen Sie von dort aus zu Fuß dem Schild mit dem grünen Quadrat, das mit der Zahl 73 beschriftet ist, bis zur Knappengedächtniskapelle. Dort beginnt der Meditationsweg.

Öffentliche Verkehrsmittel: Mit dem Zug nach Peißenberg.

Hier finden Sie eine Karte des Meditationswegs Bergehalde.