Bräuche rund um Himmelfahrt Maria wird mit Lichterprozessionen gefeiert

Große Teile Bayerns dürfen sich am 15. August über einen freien Tag freuen, den es sonst fast nirgendwo in Deutschland gibt: Mariä Himmelfahrt. Ein Feiertag in den rund 1.700 bayerischen Kommunen mit überwiegend katholischer Bevölkerung um den herum es viele Traditionen gibt. 
Maria Ramersdorf
An Mariä Himmelfahrt wird gefeiert, dass Maria leiblich auferstanden ist. Damit ist sie in der katholischen Kirche eine große Ausnahme. Denn nach der Lehre der Kirche werden im Tod Körper und Geist getrennt. Das ändert sich erst mit der Auferstehung aller Toten am jüngsten Tag, an dem Seele und Körper wieder vereint werden. Anders bei Maria. Sie soll diesen Zustand bereits direkt nach ihrem irdischen Leben erlangt haben. Das Evangelium und die Lesung am Himmelfahrtstag sprechen von einer bestimmten Reihenfolge für die Auferstehung der Toten, erklärt Harald Wechselberger, Pfarrer der Ramersdorfer Marienwallfahrtskirche: „Als erster ist es Christus – drum feiern wir ja auch Christi Himmelfahrt – dann alle, die an Christus glauben.“
 
Lichterprozession in Thonstetten/Pfarrverband Moosburg-Pfrombach
Lichterprozession in Thonstetten im Pfarrverband Moosburg-Pfrombach
Lichtbringerin Maria wird mit Lichterprozessionen gefeiert 
 
In Bezug auf eine bevorzugte Auferstehung Marias sagt die Bibel zwar nichts, gefeiert wird Mariä Himmelfahrt trotzdem schon seit dem 5. Jahrhundert. Und obwohl die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel erst 1950 zu kirchlichen Lehre wurde, entwickelten sich schon lange davor in der Volksfrömmigkeit diverse Bräuche, die bis heute gepflegt werden. So wird es am Himmelfahrtstag sowie an dessen Vorabend an vielen Orten im Erzbistum München Freising Lichterprozessionen mit Kerzen geben. Ein Brauch der allegorisch darstellt, dass Maria mit Jesus das Licht zur Welt gebracht hat, so Wechselberger. „Außerdem sagt Jesus in der Bergpredigt, dass wir das Licht der Welt sind und uns von ihm, dem Urlicht, entflammen und entzünden lassen sollen.“ 

Lichterprozessionen werden deshalb nicht nur am 15. August abgehalten, sondern an vielen Mariengedenktagen wie Maria Lichtmess Anfang Februar oder – wie in Ramersdorf – an Mariä Namen am 12. September. In Altötting, Bayerns ältesten Marienwallfahrtsort, finden von April bis Oktober jeden Samstag Lichterprozessionen statt. In Lourdes und Fatima gibt es sie sogar täglich.
 
Lichterprozession in Thonstetten im Pfarrverband Moosburg-Pfrombach
Marienmonat mitten im Spätsommer 

Maria Ramersdorf gehört unter den vielen bayerischen Marienwallfahrtsorten zu den ältesten. Seine Geschichte soll schon über tausend Jahre zurückgehen, seit dem 14. Jahrhundert ist sie urkundlich belegt. In dieser Zeit bekam man außerdem noch ein Stück vom Kreuz Jesu gestiftet – ein zweites Wallfahrtsstandbein neben der Marienverehrung für die kleine Kirche. In den nächsten Wochen erwartet Pfarrer Wechselberger besonders viele Pilger. „Einerseits ist Mariä Himmelfahrt unser Patrozinium, zudem beginnt mit dem Frauendreißiger eine besondere dreißigtägige Marien- und Heiligkreuzverehrung.“ Wie eng beide Wallfahrten miteinander verknüpft sind, zeigt sich auch daran, dass währen des Frauendreißigers, der Maria gewidmet ist, regelmäßig Pilger mit der Kreuzreliquie gesegnet werden.  
 
Neben Licht und Kerzen stehen an Mariä Himmelfahrt vor allem die Kräuterbuschen im Mittelpunkt. Der Legende nach soll Marias Grab nämlich nach deren Auferstehung leer gewesen sein. „Anstelle eines Leichnams fand man nur noch wohlriechende Blumen und Kräuter“, so Wechselberger.
Korbinian Bauer, Redakteur beim Sankt Michaelsbund, August 2024

Maria Ramersdorf
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Pfarrverband Maria Ramersdorf-St. Pius
Harald Wechselberger, Pfarradministrator
Mo + Mi 8:30-12:00 Uhr 
Do 15:00-18:00 Uhr