Kalvarienberg, Wenigmünchen

Auf einer kleinen Anhöhe inmitten des Ortes befindet sich der Kalvarienberg von Wenigmünchen, der 1740 auf Initiative des damaligen Pfarrers Josef Wenig errichtet wurde. Er umfasst eine Kreuzigungsgruppe, vierzehn Kreuzwegstationen und die Grablegungskapelle.

Der Kalvarienberg an der Westseite des Platzes besteht aus sieben großen Kalksteinskulpturen, die nach Aufzeichnungen des Pfarrers Wenig aus Neuburg an der Donau stammen. Das Zentrum stellt Christus am Kreuz dar, die Kreuze der Schächer rahmen die Todesstätte des Heilands ein. Bei seinem Kreuz stehen seine Mutter Maria zu seiner Rechten und der Jünger Johannes zu seiner Linken. Vor dem Kreuz kniet Maria Magdalena und hat in ihrer tiefen Trauer wie die Gottesmutter die Arme vor der Brust gekreuzt. Die Gruppe wirkt sehr stimmungsvoll im Gegensatz zu den grob gearbeiteten Skulpturen der Schächer. Longinus auf dem Pferd, dessen Skulptur erst nach dem Tod Pfarrers Wenig eintraf, hält die Lanze noch hoch, als habe er sie gerade in Christi Seite gestoßen.

Bildergalerie zum Kalvarienberg, Wenigmünchen

Umgeben wird der Platz vom Kreuzweg, dessen Stationen in gemauerten Bildstöcken eingelassen sind, die an der Vorderseite mit Holzläden verschlossen werden können. Die Gemälde schuf der Maler von Aibling, wobei sie zu verschiedenen Zeiten mehrmals überarbeitet wurden. Szenische Bilder schildern den Leidensweg Jesu und führen schließlich zur Grablegungskapelle auf der Westseite des Platzes.

Sie birgt als Abschluss des Kreuzweges ein Gemälde der hl. Helena, nachdem sie das Kreuz wieder gefunden hat und in Händen hält. Die kleine Kirche mit Vorzeichen und Dachreiter zeigt vor allem aber Christus im Grab liegend, der am Karfreitag mit bunten Lichtern geschmückt wird. Darüber steht eine barocke Skulptur des Christus an der Geißelsäule, sodass sich an diesem Ort nahezu alle Passionsbilder Christi vereinen. So ist diese Andachtsstelle immer schon von vielen Gläubigen aufgesucht worden, um innezuhalten, zu gedenken und zu danken, wie die Totenbretter und Votivtafeln des 18. und 19. Jahrhunderts bezeugen.

Text: Martina Außermeier

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