Mt 4,1-11
Vor seinem öffentlichen Auftreten als Wanderprediger zieht sich Jesus in die Wüste zurück und fastet. Dort wird er den Versuchungen ausgesetzt, die jeder und jede von uns kennt: den Hunger nach Reichtum, Ehre und Macht.
Die Zahl 40 ist eine symbolische zu verstehen. Sie steht
für eine Zeit der Gottesnähe , aber auch Ferne.
Das personifiziert Böse - der Teufel (bzw. der Versucher) benutzt ganz raffiniert
Bibelworte, um Jesus zu testen.
Auch wir kennen diese Situation, das Böse/Schlechte kommt manchmal ganz viel versprechend daher. Aber „gut gemeint“ ist oft nicht gut. Reichtum kann schnell zu Neid und Geiz führen, Ehre zum falschen Stolz werden und Macht kippt in Gewalt um.
Mt.17,1-9
Am 2. Fastensonntag wird traditionell die „Verklärung Jesu“ vorgetragen.
Auf dem Berg wird für Jesus sein Weg transparent (durchsichtig). Er ist verbunden
mit Moses, der Gottes Volk aus der ägyptischen Gefangenschaft geführt hat und
mit Elija, dem ersten Propheten.
Leid und Tod sind für Jesus unausweichlich, aber er weiß sich zutiefst geliebt von Gott. Das Kreuz ist nicht das letzte,sondern das Licht der Auferstehung kündigt sich schon an.
Dieses Licht gilt auch für uns. Wer Jesus nachfolgt im Leid, Krankheit, Einsamkeit,Enttäuschung und im Tod, wer mit Jesus in die Dunkelheit hineingeht, wird am Ende in das Licht der Auferstehung hineinverwandelt.
Joh 4,5-15,19-42
Aus einem einfachen Gespräch am Brunnen entwickelt sich eine intensive Begegnung. Die namenlose Frau erkennt, dass Gott die Quelle des Lebens ist. In dem Gespräch erfährt sich die Frau, die eine Außenseiterin ist, ganz angenommen. Das Gespräch entwickelt sich in 3 Abschnitten. Es hier um die persönlich Situation und die Sehnsucht nach dem lebendigen Wasser. bis zum Bekenntnis der Frau, dass Jesus ein Prophet ist. Ab Vers 20: Im 2. Teil
ein religiöses Gespräch und die Frage nach dem Ort der Gottesverehrung bis zur Frage nach dem Messias (Retter).
Im 3. Teil wird die Frau zur Verkündigerin und viele kommen zum Glauben an Jesus.
Jesus überschreitet dabei auch Grenzen. Er redet mit einer Frau, was für einen Mann damals nicht schicklich ist. Noch dazu ist es eine samaritische Frau. Damals waren Juden und Samariter verfeindet. Man redete nicht miteinander.
Joh 9,1-41
Die Heilung eines geburtsblinden Mannes.
Heilungsgeschichten kann man auch symbolisch verstehen. Das wird deutlich in
diesem langen Text. Es geht weniger um die körperliche Heilung, sondern um das
innere Sehen und Verstehen. Der Blinde sieht Jesus als Licht der Welt. Während
die anderen „blind“ und überheblich sind und auf ihren Vorstellung von Gott und
Gesetzlichkeit beharren.
In der Anfangsfrage der Jünger wird die religiöse Vorstellung der Zeit angesprochen. Dass es einen Zusammenhang zwischen dem eigenen Handeln und persönlichen Befinden gibt. Absurd wird es, wenn man denkt, dass derjenige der krank oder behindert geboren wurde, selbst bzw. seine Eltern daran Schuld sind. Jesus hingegen lässt sich nicht auf theoretische Diskussionen ein, wendet sich dem Blinden zu.
Wie häufig im Johannesevangelium kommen die Pharisäer und „die Juden“ schlecht weg. Daraus kann und darf keine Judenfeindlichkeit abgeleitet werden. Hintergrund ist die Zerstörung des Tempels und des Heiligen Landes im Jahr 70 nach Christus
durch die Römer. Danach gab es starke Auseinandersetzungen innerhalb der jüdischen Gemeinden. Die Christen, die sich als Reformjuden verstanden, wurden aus den Synagogen ausgeschlossen und teilweise verfolgt. Dies betraf insbesondere die Gemeinde in der das Johannesevangelium entstanden ist (vermutlich im heutigen Syrien). Insofern wird die konkrete Gemeindesituation mit der Heilungsgeschichten verwoben.
Wir haben wir „die Juden“ mit den „führenden Juden“übersetzt.
Joh 11,1-45 (in Auswahl)
7 Zeichen Jesu finden wir im Johannesevangelium. Die Auferweckung des
Lazarus ist der Höhepunkt. Es geht hier nicht um ein historisches Ereignis, sondern um die Verheißung, dass schon jetzt im Leben Auferstehung möglich ist und der Tod seine Endgültigkeit verloren hat.
Im Johannesevangelium ist es Marta, eine Frau, die Jesus als den Messias bekennt.
„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben." (Joh, 11,25)
„Ja, Herr, ich glaube, dass du Christus, der Sohn Gottes bist.“ (Joh 11,27)