Alle Religionen verbindet, dass sie "die Frucht der Erde und die menschliche Arbeit", wie es in jeder Eucharistiefeier heißt, als Gottesgeschenk betrachten. So lange sich der Mensch als Teil der göttlichen Schöpfung versteht, weiß er sich zu Dank verpflichtet für seine Nahrung aus Ackerbau und Vierzucht - selbst in Zeiten der Industrialisierung der Landwirtschaft und des Ackerbaus.
Gottesdienst zu Erntedank in St. Korbinian in Freilassing
Das Erntedankbrauchtum ist erhalten geblieben und in den Gottesdienst integriert. Einmal im Jahr sagt die Liturgie ausdrücklich dank auf die Bitte im "Vater unser": "Unser tägliches Brot gib uns heute". Dann schmücken Erntegaben den Altar oder werden während des Gottesdienstes zum Altar gebracht. Für die katholische Kirche ist das Erntedankfest erstmals im 3. Jahrhundert belegt, allerdings wurde in Deutschland erst im Jahr 1972 von der Deutschen Bischofskonferenz der erste Sonntag im Oktober als Festtermin bestimmt.
Erntedank ist auch eine Rückbesinnung auf die Abhängigkeit von der Natur. Viele Gemeinden erinnern zudem mit Solidaritätsaktionen an Länder und Menschen, denen es weniger gut geht, die Hunger und Durst leiden oder sogar daran sterben.
Die Seeoner Frauen gestalteten 2023 in St. Lambert im Pfarrverband Seon wieder einen wunderschönen Erntealtar zum Dank für die Früchte aus Feldern und Gärten in der Klosterkirche.
Herzliche Einladung zur Erntedankfeier in St. Martin in der Pfarrei Kay im Pfarrverband Tittmoning. Spenden kommen "Brot für die Welt" zugute.
Erntedank 2024 in der Pfarrei St. Gallus - auch in diesem Jahr ein Tag des Dankes und des Segens im Pfarrverband Steinhöring. Das Fest beginnt mit der Segnung der Kinderfahrzeuge. Nach dem Gottesdienst folgt der Verkauf von selbst gebackenen Erntedankbroten durch den Pfarrgemeinderat Steinhöring. Der Erlös kommt der Kinderkrebshilfe Ebersberg e. V. zugute.
Mit der Prozession vom Vereinsheim der Saalachtaler starteten auch dieses Jahr wieder die Feierlichkeiten der Pfarrei St. Korbinian zum Erntedanksonntag. Gerade rechtzeitig lichteten sich die Wolken und die Sonne sorgte für angenehme Temperaturen, als sich der Kirchenzug in Bewegung setzte. Unter den Klängen der Stadtkapelle, die die Prozession anführte, marschierten die Trachtenkinder mit der prächtigen Erntekrone, gefolgt vom Altardienst und den Zelebranten Pfarrer Lucjan Banko, Diakon Peter Kleinert sowie Gemeindereferentin Ursula Kirchhofer zusammen mit dem Trachtenverein und der Pfarrgemeinde zum festlich geschmückten Gotteshaus.
Schon am Eingang zur Kirche wies eine große Vase mit Maiskolben und Sonnenblumen verziert mit Blättern und Kürbissen auf den besonderen Festtag hin. Mesnerin Mary Hausstätter und Angela Teichmann hatten mit einigen Helfern auch den Altar wieder festlich geschmückt. Ein besonderer Blickfang war neben der Erntekrone ein Strohballen, der mit einem großen Korb, gefüllt mit allerlei Früchten aus Feld und Garten, verziert war. Umrahmt wurde dieser mit Sonnenblumen und einem kunstvoll verzierten Laib Brot, der in der Mitte vor dem Altar neben einer Flasche Most, sowie einer Schale Getreide und Weintrauben aufgebaut war, flankiert von zwei großen Körben mit den in St. Korbinian traditionellen Rosinensemmeln.