Die Nikolauskapelle steht am Gipfel des Nikolaiberges, dort wo sich einst die alte Grafen- und Herzogsburg befand. Zu der Baugeschichte der Kapelle fehlen leider schriftliche Quellen. Bei Grabungen zwischen 1979/80 wurden jedoch Fundamente eines Kultraums aus der Bauzeit der Burg im 12. Jahrhundert gefunden, die darauf schließen lassen, dass die Kapelle einen Vorgänger hatte. Nach stilistischer Beurteilung ist die heutige Kapelle ein Beispiel des Übergangstils von der Romanik zur Gotik im 13. Jahrhundert. Dies lässt sich anhand des romanischen Zahnschnitts, der Rundbögen sowie des gotischen Spitzbogens am Turm und im Inneren festmachen. Auffällig ist aber, dass ihr die typischen Merkmale einer mittelalterlichen Burgkapelle in Form des Sitzes für den Burgherrn sowie der baulichen Verbindung zu den anderen Gebäudeteilen fehlen.
Der einfache, rechteckige Saalbau mit Apsis und einem quadratischen Turm im Westen weist in zwei Geschossen eine Blendbogengliederung auf wie sie in der Gegend um Moosburg übliche war. Die Rundfenster und die Flachdecke im Innern stammen von einer barocken Veränderung.
Das Portal auf der Südseite ist von einem rundbogigen Tympanon geschmückt. Es zeigt im Flachrelief einen Löwen mit erhobener Pranke, einen Baum und einen Basilisken. Löwe und Basilisk sollen an romanischen Kirchen Unheil und Dämonen abwehren. Da das Tympanon etwas isoliert über dem spitzbogigen Portal angebracht wurde, besteht die Überlegung, ob es möglicherweise ein Bruchstück der Burgkapelle des 12. Jahrhunderts ist.
Darüber hinaus befinden sich im Kircheninneren eine spätgotische Figur des Kirchenpatrons St. Nikolaus von circa 1520 sowie mittelalterliche Wandbilder, die den thronenden Christus mit Heiligen zeigen.
Um 18 Uhr Treffen an der Pfarrkirche Wartenberg, um gemeinsam betend zur Nikolaikirche zu laufen. Dort finden der Patroziniumsgottesdienst und der Besuch vom Nikolaus statt.
Text: HA Kunst / Ava Lahmann und Katharina Schlögl