Im Dezember 2002 begann die Planung für den Neubau des Kirchenzentrums, das schließlich bis 2008 fertiggestellt wurde. Im Mai 2006 legte Weihbischof Engelbert Siebler den Grundstein und am 19. Oktober 2008 erfolgte die Konsekration durch Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx. Der Architekt des Baus ist Andreas Meck. 2009 wurde das Zentrum mit der Errichtung des großen Cortenstahl-Kreuzes fertiggestellt.
Am Ende der Wohnsiedlung erstreckt sich der unaufgeregte Baukomplex um einen zentralen Innenhof. Beton und unregelmäßig gebrannte Torfbrandklinker geben dem Außenbau sein charakteristisches Erscheinungsbild. Die Schlichtheit der architektonischen Formen unterstützt die Wirkung des beeindruckenden Aufbaus. Gen Norden, in Richtung der Alten Dorfkirche, befindet sich der Glockenträger mit der Pius-Glocke. Ursprünglich kam diese aus der Münchner Frauenkirche.
Im Innenraum findet sich neben dem Sichtbeton viel Holz als ausgleichendes Material. Zwischen Hof und Kirche verläuft eine große Fuge; der Besucher soll sich des Übergangs vom profanen zum sakralen Raum bewusst werden. Der hallenartige Sakralraum ist mit weißen, geneigten Wänden und schlichter Ausstattung zurückhaltend gestaltet. Statt Fenstern verfügt der Raum über zwei „Lichtkanonen“, die natürliches Licht hineinfallen lassen. Die ganze Innenarchitektur folgt dem Prinzip des „Goldenen Schnitts“. Lautsprecher und Lampen wurden geschickt „unsichtbar“ gemacht.
Liturgische und geometrische Raummitte ist die Altarinsel aus Beton sowie das T-förmige Tau-Kreuz. Dieses teilweise schwebende Podest, mit Altar, Ambo und Priestersitz, bildet das Zentrum des Raumes; das hölzerne Laiengestühl ist von drei Seiten circumstant ausgerichtet. Hinter dem Altarraum hängt der Tabernakel an einem Betonkeil an der Wand. Der schlichte Messingschrein ist umschlossen von einem bläschenartigen Kokon aus feuerverzinnten Halbkugeln, welcher sich zu einer vollen Kugel zusammenschieben lässt und so den Tabernakel komplett verhüllt.
Dieses Kugelmotiv findet sich als Negativ wieder beim Taufstein, der beim Eingang der Kirche steht. Direkt daneben hat die Osterkerze auf einem hölzernen Sockel ihren Platz.
An der Südwand befindet sich der Opferstock vor einer Wandnische, in der eine Kunstfotografie von Roland Fischer angebracht wurde. Das Vorbild, ein Marienbildnis von Lucas Cranach d.Ä. von 1508, ist als Nachbildung des 18. Jahrhunderts ebenfalls in Pfarreibesitz.
Im Baukörper haben neben der Kirche mit Sakristei auch die Büros für Pfarrer und Hauptamtliche, sowie das Sekretariat Platz. Im nördlichen Teil des Baus befinden sich der Pfarrsaal mit mehreren Nebenräumen, sowie zwei Wohnungen. Im Keller wurde ein Archiv eingerichtet.
Text: HA Kunst / Ava Lahmann und Katharina Schlögl