Wer kennt ihn nicht, den Bischof mit dem langen Rauschebart und rotem Mantel, der in der Nacht vom 5. auf 6. Dezember allerlei Spezereien in die sauber geputzten Stiefel braver Kinder füllt. Der heilige Nikolaus gilt als einer der bekanntesten Heiligen und wird sowohl in der lateinischen als auch in der griechischen Kirche verehrt. Er ist somit eine konfessionsübergreifende Gestalt. Nikolaus ist einer der ersten Nichtmärtyrer, er ist Bekenner, der heilig gesprochen wurde, und sein volkstümlicher Stellenwert ist sehr hoch.
Der hl. Nikolaus wurde ca. um 300 n. Chr. in der kleinasiatischen Stadt Patara in Lykien geboren. Von seinem Onkel, Bischof Nikolaus von Myra, wurde er im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht und schließlich Abt im Kloster von Sion. Das Vermögen, das er erbte, nachdem seine Eltern an der Pest gestorben waren, verteilte er unter den Armen. Während der letzten großen Christenverfolgung unter Kaiser Galerius um 310 wurde Nikolaus gefangen genommen und gefoltert, allerdings nicht getötet. Zeitgenössischen Quellen zufolge nahm er am Konzil von Nizäa 325 – dem ersten ökumenischen Konzil der Kirchengeschichte – teil, das die Lehre von der Dreieinigkeit zum Dogma erklärte. Allerdings ist anzumerken, dass sein Name auf keiner der Bischofslisten des Konzils zu finden ist. Er soll am 6. Dezember um 350 in Myra, dem heutigen Demre, gestorben sein.
Figur des hl. Nikolaus in Alt St. Nikolaus, Neuried (Foto: EOM / Florian Holzherr)
So bekannt der hl. Nikolaus heutzutage auch ist, gesicherte historische Fakten über sein Leben und Wirken gibt es nicht. Tatsächlich vermischen sich hier zwei historische Personen: der Abt Nikolaus von Sion und der Bischof Nikolaus aus dem nahen Pinara bei Minare.
Aus diesen beiden historischen Personen entwickelte sich ab dem 6. Jahrhundert unter dem römischen Kaiser Justinian die Legende des wundertätigen Bischofs von Myra. Über Griechenland breitete sich die Verehrung des Nikolaus bis in die slawischen Länder aus. In Russland wurde er zu einem hochverehrten Nationalheiligen und im Laufe des 8. Jahrhunderts gelangte die Nikolaus-Verehrung auch nach Italien und verbreitete sich über Südeuropa weiter nach Mitteleuropa. Im 10. Jahrhundert förderte Kaiserin Theophanu, die byzantinische Ehefrau des Kaisers Otto II., die Verehrung in Deutschland. Sie soll angeblich anlässlich ihrer Hochzeit Reliquien aus Byzanz mitgebracht haben, die sich heute im Dom von Worms befinden.
Im Laufe des 14. Jahrhundert entstand der Brauch des ‚Bischofsspiels‘ in Klosterschulen, bei dem Schüler für einen Tag als Bischof fungieren durften. Daraus entstand der Brauch, dass Nikolaus die Kinder beschenkt. Seit 1555 ist Nikolaus als Gabenbringer für Kinder belegt.
Seit dem 15. Jahrhundert gibt es zudem die Tradition des sogenannte ‚Schiffchensetzen‘. Da Nikolaus auch als Patron der Seefahrer gilt, faltet man Papierschiffe, in die der Heilige seine Geschenke legt. Diese Schiffe wurden schließlich durch Stiefel bzw. Strümpfe ersetzt. Der Brauch der gefüllten Strümpfe geht jedoch auch auf die apokryphe Legende von den armen Mädchen und den drei goldenen Kugeln zurück. Die Legende besagt, dass einem bettelarmen Mann das Geld für die Hochzeit seiner drei Töchter fehlt, weshalb er sie notgedrungen in die Prostitution schicken wollte. Nikolaus erfuhr jedoch davon und warf drei goldene Kugeln durch den Kamin in die Stiefel und Strümpfe der Mädchen, die sie dort zum Trocknen hingehängt hatten. So bewahrte Nikolaus sie vor ihrem tragischen Schicksal.
Im 17. Jahrhundert bekam Nikolaus in verschiedenen Ländern einen Begleiter zur Seite gestellt. In Deutschland ist es Knecht Ruprecht bzw. der Krampus, der mit Bocksfuß, Teufelsfratze und Kettenrasseln die ungezogenen Kinder einschüchtern soll. Der Brauch der Befragung, ob die Kinder denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf das Gleichnis von den anvertrauten Talenten im Matthäusevangelium (25, 14 - 23) zurück: Drei Knechten wird jeweils Geld anvertraut, über dessen Verbleib jeder der drei Rechenschaft ablegen muss.
Ursprünglich war nicht Weihnachten, sondern Nikolaus der Tag der großen Bescherung. In einigen Ländern ist dies noch heute der Fall.
Der hl. Nikolaus wird in der katholischen Kirche immer als Bischof mit rotem Mantel, Mitra und Pedum, dem bischöflichen Krummstab, dargestellt. Als weitere Attribute führt er meist drei Goldkugeln mit sich. Er kann allerdings auch mit drei Brote, drei Äpfel, drei Steine, ein Pökelfass mit drei Knaben, Schiffe, ein Steuerrad oder aber einen Anker Darstellung finden.
In der Erzdiözese befindet sich eine Vielzahl an Kirchen, die dem hl. Nikolaus geweiht sind. Eine Auswahl wird im Folgenden vorgestellt und, falls vorgesehen, werden Veranstaltungen zum Nikolaustag vermerkt.
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