"Schatzzeit": Heiliger Christophorus Wir feiern eine kleine Andacht zur Geschichte des Hl. Christophorus

Material

  • Tücher (schwarz, rot, violett, blau, grün, hellblau, braun) 
  • Männliche Figur mit Stab
  • Krone und Schwert
  • Steine und Kette
  • Kreuz
  • Graues Tuch für Höhle 
  • Gebetbuch
  • Kerze
  • Blühender Zweig

Ritual zum Zusammenkommen

Jetzt ist Schatz-Zeit.
Machen wir uns bereit.
In Gottes Namen fangen wir an.
Jeder ist wichtig, weil jeder was kann.
Wir hören Geschichten, beten und singen.
So wird unsere Schatz-Zeit immer gelingen.
Als Erinnerung findet am Ende Platz
im Kästchen unser wertvoller Schatz.

Vorstellung und Einführung

Die Kinder sitzen auf Stühlen oder auf dem Boden im Kreis. In der Mitte haben sie ein schwarzes Tuch ausgebreitet.
Eine männliche (Egli-)Figur mit Stock wird gezeigt und als Zeichen des Gehens während der Erzählung im Kreis herumgegeben. Sie findet dann auf dem schwarzen Tuch ihren Platz, die Geschichte kann weitergehen.

Heiligenlegende

Heute möchte ich euch Christophorus vorstellen. Er lebte vor langer, langer Zeit. Eine alte Legende erzählt uns, dass Christophorus ein riesiger Kerl war, groß und stark. „Er hat Kraft zum Baumausreißen“, sagten die Leute. Ein Baumstamm samt Wurzeln diente ihm auch als Stock, wenn er unterwegs war. Doch obwohl er riesengroß und riesenstark war, hatte er nichts zu lachen. Er wusste mit seinen Kräften nichts anzufangen. Keiner bewunderte ihn, keiner mochte ihn. Der Riese war verbittert, hässlich und traurig. Reprobus nannten ihn die Menschen, den Hässlichen.
Eines Tages war die Unzufriedenheit des Riesen so groß geworden, dass er es nicht mehr aushielt.

Das rote Tuch wird angelegt, darauf eine Krone und ein Schwert.

Reprobus machte sich auf den Weg. Er ging nach Osten zu einem reichen und mächtigen König. Der hatte viele Länder und besaß ein mächtiges Heer. Diesem mächtigsten König diente Reprobus nun. Weil er so groß und stark war, wurde er der Anführer von allen Soldaten. Nun war Reprobus jemand, jetzt hatte er Ansehen, alle Soldaten hörten auf sein Wort, die Feinde flüchteten, weil sie Angst bekamen.
Eines Tages kam ein Sänger und sang ein Lied vom Teufel; sofort machte der König ängstlich ein Kreuzzeichen, weil er Angst vor dem Teufel hatte. Da dachte Reprobus: „Der Teufel muss also noch mächtiger sein.“ Weil Reprobus dem mächtigsten Herrn der Welt dienen wollte, machte er sich auf den Weg, den Teufel zu suchen, und wollte ihm dienen.

Ein violettes Tuch wird angelegt, darauf werden eine Kette und kantige Steine ausgebreitet.

Da begegnete er auf seinem Weg einer Räuberbande. Ihr Häuptling sah ganz fürchterlich aus. Reprobus fragte ihn nach dem Teufel. „Der bin ich selber, und solche Kerle wie dich kann ich gut gebrauchen!“ Reprobus ging mit ihm. Es war nicht schwer, dem Bösen zu dienen – Böses gibt es überall, Lüge, Hass, Neid und Streit. Es war ganz leicht, Böses zu tun. Aber Reprobus war nicht glücklich dabei, sein Herz wurde hart wie Stein, und er fühlte sich immer mehr gefangen.

Ein blaues Tuch wird ausgebreitet und ein Kreuz daraufgelegt.

Eines Tages kam Reprobus mit dem Bösen unterwegs an eine Wegkreuzung. Da stand ein Wegkreuz – daran hing ein Mensch, der lauter Liebe und Güte ausstrahlte. Der Räuberhäuptling konnte dem Gekreuzigten nicht ins Auge schauen, er machte einen großen Bogen um das Kreuz und schüttelte sich vor Angst. Da wusste Reprobus, dass dieser gekreuzigte Mensch mächtiger und größer ist als der Teufel. Aber wer ist dieser Gekreuzigte und wie kann ich ihm dienen? – Die Leute, die Reprobus fragte, sagten ihm: „Im Wald lebt ein Einsiedler allein in einer Höhle – der kann dir von dem Gekreuzigten erzählen.“

Ein grünes Tuch wird angelegt. Darauf werden ein braunes oder graues Tuch als Höhle geformt und ein Gebetbuch gelegt.

Reprobus suchte diesen Einsiedler. Er fand ihn und blieb lange bei ihm. Der Einsiedler erzählte ihm alles über Jesus, den Gekreuzigten: dass er am dritten Tage von den Toten auferstanden sei und dass er der wahre Sieger über Tod und Teufel sei.
„Ihm allein will ich dienen“, sagte Reprobus.
„Wenn du ihm dienen willst, musst du fasten und beten – so wie ich“,  antwortete der Einsiedler.
„Ich kann das nicht“, sprach Reprobus. „Siehst du nicht meine Kraft in den Armen und in den Beinen, meine Kraft zum Baumausreißen. Gibt es denn nichts, wo ich diese Kraft einsetzen kann?“

Das braune Tuch wird an das grüne Tuch angelegt und ein blaues (Seiden- oder Chiffon-)Tuch darübergelegt.

Der Einsiedler dachte lange nach, dann fiel ihm etwas ein. „Jeder soll Jesus mit den Kräften dienen, die er hat! Geh zum großen, reißenden Fluss hinunter. Da gibt es keine Brücke, kein Boot kann ihn überqueren. Doch du bist groß und stark. Du könntest Menschen über das gefährliche Wasser an das andere Ufer tragen. So kannst du Christus dienen!“
Ja, das war das Richtige für den Riesen. Er baute sich eine Hütte am Ufer des Flusses und trug bei Tag und bei Nacht Menschen über den reißenden Fluss. Sieben Jahre machte er seinen Dienst am Fluss. 

Die Gruppenkerze wird entzündet und auf das braune Tuch gestellt.

Eines Tages sah er nachts ein Licht auf der anderen Seite des Flusses. 
Ein Kind rief, es wollte herüber. Das ist ein Kinderspiel, dachte Reprobus, und nahm das Kind auf seine Schulter. Doch mitten im Fluss wurde die Last auf seiner Schulter immer schwerer. Er fürchtete, dass er es nicht mehr bis zum anderen Ufer schaffen würde. In seiner Angst stöhnte er: „Mir ist, als ob ich die ganze Welt auf meinen Schultern tragen würde.“
Da antwortete das Kind: „Nicht nur die ganze Welt, sondern auch den, der alles erschaffen hat. Ich bin Christus, der Herr der Welt, den du gesucht hast. Ab heute sollst du Christophorus – Christusträger – heißen.“
Am anderen Ufer angekommen, fragte Christophorus: „Und wie soll ich dir das glauben?“
„Pflanze deinen Wanderstab ein! Morgen wird er Blätter und Früchte tragen“, befahl das Kind.
Und tatsächlich war am nächsten Tag aus dem Stab ein grüner, blühender Baum geworden.

Auf das braune Tuch wird ein grüner Zweig gelegt, die Kinder können ihn evtl. mit Blüten schmücken.

Deutung

Christophorus hat seine Bestimmung darin gefunden, seine Kraft dafür einzusetzen, den Menschen Gutes zu tun und zu helfen. Er hat die Menschen über den Fluss getragen. So hat er das Leben der Menschen leichter, besser und heller gemacht. 

Die GL fragt die Kinder: Wie kann ich das Leben anderer heller und ihnen eine Freude machen?

Die Kinder antworten: helfen, etwas schenken, trösten, lieb sein, gemeinsam spielen, …

Das Werk wird in die Schatzkiste gelegt

Als Zeichen, dass Christophorus das Leben der anderen heller macht und dass so auch sein Leben froh wird, erblüht sein knorriger, hölzerner Stock.
 
Auch wir wollen etwas erblühen lassen. Dafür verzieren wir ein kleines Tontöpfchen, in das wir dann eine Blumenzwiebel einpflanzen. Dann können wir die nächsten Tage und Wochen beobachten, was passiert und wann es wie zu blühen beginnt.
Bepflanztes Tontöpfchen

Segensgebet

(Aus: „Dir sing ich mein Lied – Das Kinder und Familiengesangbuch“; Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Hg.); Schwabenverlag; 2011)
Alle Kinder stellen sich in einen Kreis.
Segen mit Gesten
Text: Maria Ringlstetter, Gemeindereferentin im Pfarrverband Altfraunhofen; Fotos: Ralf Paul Weiss;  

Kinderpastoral
Preysingstr. 93
81667 München
Telefon: 089 / 48092-2217
Kinderpastoral(at)eomuc.de
http://www.kinderpastoral.de

Fachreferentin:   
Stefanie Penker, Gemeindereferentin
Tel.: 089 / 48092-2215
SPenker@eomuc.de
Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich
Kapellenstr. 4
80333 München
Telefon: 089 2137-1660
Fax: 089 2137-1352
kita-religion(at)eomuc.de
http://www.erzbistum-muenchen.de/kita-religionspaedagogik

Ansprechpartnerinnen:
Barbara Jaud, Sachreferentin
Tel. 089 2137-1640
BJaud@eomuc.de

Anna Rieß-Gschlößl, Sachreferentin
Tel. 089 2137-2545
ARiess-Gschloessl@eomuc.de

Bastelanleitung

Zu Ehren des Hl. Christophorus bemalen und bepflanzen wir ein Tontöpfchen. Zur Anleitung geht's hier.

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