Apfelernte zum Erntedank im Oktober
Für die Eltern
Diese Einheit ist gedacht in einem Obstgarten unter einem Apfelbaum, an dem die Äpfel gerade reif geworden sind. Der Anlass für diese Einheit im Herbst ist das Erntedankfest am 1. Sonntag im Oktober. Gleichzeitig kommen viele Kinder neu in die Kita, und manche Regeln lassen sich jetzt erneuern. So ist diese Andacht auch eine Möglichkeit, ein Tischgebet vor dem gemeinsamen Mittagessen einzuführen.
Dazu lädt die Geschichte ein: Es ist heilsam, für das eigenen Leben und die eigenen Lebensumstände zu danken und sich darüber zu freuen, statt sich über viel zu vieles zu ärgern. Dankbarkeit schenkt in allen Lebenslagen eine große Kraft, das Beste aus diesem Leben zu machen oder sagen wir: es zu erkennen. Deshalb ist es für alle Menschen gut, sich möglichst oft zu erinnern, wofür wir dankbar sein können. Gerade wir in den reichen Ländern können nur gut mit unserem Reichtum umgehen, wenn wir ihn als Geschenk betrachten und dankbar sind dafür. So vieles wird uns einfach geschenkt:
Die Bäume tragen jedes Jahr, auch ohne dass wir etwas dazu tun; Blumen wachsen einfach; es gibt sauberes Wasser, wofür die Wasserwerke sorgen, es gibt Wälder zur Erholung, für die Waldbauern und Förster sorgen, wir können zum Arzt gehen, wenn wir krank sind und so vieles mehr, das die Generationen vor uns eingerichtet haben und in dem wir gemeinsam leben können.
Und wenn ich spüre, wie klein mein eigener Anteil am Funktionieren meines Lebens ist und wie vieles mir dazu geschenkt wird, kann ich aus vollstem Herzen sagen: Gott sei Dank!
Benötigtes Material
- Ein großer Korb zum Sammeln der Äpfel
- Liederbuch: Gotteslob (GL) bzw. Liederkarten "...singen, spielen, tanzen dem Herrn!" Don Bosco Verlag (Karte)
- Anleitungs-PDF zum Download
Zur Einstimmung
Lied "Schau doch mal zum Fenster raus" von Johannes Seibold, Gemeindereferent
Noten und Text zum Mitspielen und Mitsingen
Anfangsritual
Lieber Gott, bitte hör' mir zu,
wecke meine Sinne auf im Nu.
Mit den Ohren höre ich genau,
mit den Augen kann ich sehen – schau!
Mit der Nase kann ich riechen,
weil ich Füße hab', muss ich nicht kriechen.
Die Hände sind zum Greifen da,
so komm' ich allen Dingen nah.
So hast Du alles gut erdacht
und unsre Welt so schön gemacht!
Mit allen Sinnen fang' ich an,
denn jetzt ist „Schatzzeit draußen“ dran.
Bewegungs-PDF zum Anfangsritual
Einführung
Die Kinder schauen die Bäume an. Die Kinder pflücken Äpfel und legen sie in einen großen Korb. Dann stellen sich die Kinder um die Bäume.
Wir haben Äpfel gepflückt und heruntergeschüttelt, wir haben Äpfel gesammelt und in den Korb gelegt. Jedes Jahr schenkt dieser Baum uns Äpfel. Mal wachsen mehr und manchmal weniger. Einmal im Jahr können wir ernten. Jetzt im Herbst sind viele Früchte bei uns reif. Vielleicht könnt ihr uns erzählen, was ihr schon geerntet habt in diesem Jahr.
Kinder nennen Früchte, Gemüse und Obst.
Ich möchte Euch die Geschichte vom Apfelbaum erzählen.
Der Apfelbaum
In einem Obstgarten stehen viele Bäume: Da sind ein Apfelbaum, ein Birnbaum, ein Zwetschgenbaum und ein Kirschbaum. Es ist Frühling. Noch sind die Bäume kahl, aber langsam wachsen die Knospen und es öffnen sich die Blüten.
Die Kinder spielen mit: sie machen Fäuste und öffnen langsam die Hand zur Blüte.
Und alle Bäume sehen aus wie weiße und rosa Wolken, ganz voller Blüten sind sie. Unendlich viele Blüten haben sich geöffnet. Da kommen die Bienen und die Hummeln, die Schmetterlinge flattern und schweben von Blüte zu Blüte und holen sich den süßen Nektar.
Gl „besucht“ die geöffneten Hände der Hände der Kinder und streichelt ihre Hände.
Doch die Blüten verblühen nach ein paar Tagen und neue Knospen öffnen sich. Jetzt entfalten sich die Blätter: die Bäume werden ganz grün. Da kommen die Vögel: Die Kohlmeisen und die Rotkehlchen, der Stieglitz und die Amsel, und alle suchen sich Plätze für ihre Nester. Eifrig sammeln sie Zweiglein und Moos, um ihre Nester in den Astgabeln zu bauen. Bald schon legen die Meisen und die Rotkehlchen, die Stieglitze und die Amseln Eier in ihre Nester. Und sie beginnen zu brüten.
Die Kinder formen ihre Hände zu Nestern und schließen die Nester, damit die „Eier“ es warm haben.
Zwei, manchmal drei Wochen später brechen die Küken ihr Ei auf und schlüpfen.
Die Kinder öffnen ihre Hände.
Da fliegen die Eltern Vögel und sammeln Raupen und Würmer für ihre Kleinen. Dauernd sind sie unterwegs und füttern und füttern. Schließlich sind die Kleinen so groß, dass sie aus dem Nest fliegen. Was für ein Getschilpe, ein Lärm.
Die Kinder flattern mit den Armen und „fliegen“ um den Baum herum. Sie suchen sich einen neuen Platz.
Der Kirschbaum und der Zwetschgenbaum fangen an zu schimpfen: seid nicht so laut, das tut uns ja weh in den Ohren! Könnt ihr nicht auch ruhig sein. „Nein“ schreien die kleinen Meisen, wir müssen doch zwitschern und fliegen üben. Wir lernen jetzt selber Fliegen fangen und gute Raupen und Körner fressen. Alles müssen wir jetzt lernen!
Der Birnbaum brummt: überall hüpft ihr rum und kratzt mich. Bin ich froh, wenn ihr wieder hier auszieht! Nur der Apfelbaum freut sich an den kleinen und den großen Vögeln. Er freut sich, wenn die kleinen Vögel größer werden und genug Futter finden.
Inzwischen ist es Sommer geworden. Die Kirschen färben sich rot und werden reif. Die Kinder kommen und holen sich Kirschen. Der Kirschbaum murrt: schon wieder soviel Lärm, jetzt stellen sie eine Leiter an mich und schütteln meine Äste. Das gefällt mir nicht.
Der Birnbaum und der Zwetschgenbaum bedauern sich selbst und sagen: Bald wollen sie alle unsere Früchte, dann lassen sie uns nicht mehr in Ruhe!
So wird es Herbst. Die Vögel sind groß geworden, sie verlassen ihre Nester und fliegen nach Süden.
Die Äpfel werden reif. Die Kinder kommen und holen sich die Äpfel. Der Apfelbaum freut sich, dass die Kinder stolz sind auf die Äpfel, die sie selbst pflücken. Und er freut sich, dass die Äpfel ihnen schmecken.
Die Kinder spielen pantomimisch das Pflücken und das Klauben der Äpfel.
Dann wird es kalt. Die ersten schweren Stürme kommen. Alle Blätter färben sich gelb und rot, und der Wind nimmt sie mit. Es fällt der erste Schnee. Jetzt ist alles still.
Der Birnbaum jammert: es ist so kalt. Der Zwetschgenbaum jammert: es ist so still. Und der Kirschbaum jammert: es ist so langweilig. Der Apfelbaum aber erinnert sich an das Leben im letzten Jahr:
Hier können die Kinder ergänzen.
Er denkt an die Bienen und die Schmetterlinge. Er denkt an die vielen Vögel mit ihren Nestern und ihren Jungen. Er denkt an die vielen Früchte: die Kirschen, die Zwetschgen und die Birnen und an die Kinder, die sich über seine Äpfel gefreut haben. Dankbar schaut er auf das letzte Jahr zurück und denkt: hoffentlich kommen alle im nächsten Jahr wieder! Und im Stillen dankt er noch für so vieles andere, was ihm das Leben geschenkt hat.
Die Kinder ergänzen den Dank: an die Kinder, an die Vögel, an die…
GL 406 oder Karte "Danket, danket dem Herrn"
Lesung - Psalm 67
Ich lese euch ein altes Gebet, ja ein Lied aus dem Alten Testament vor:
Gott sei uns gnädig und segne uns.
Er lasse sein Angesicht über uns leuchten,
damit alle auf Erden deinen Weg erkennen, deine Rettung unter allen Völkern.
Die Völker sollen Dir danken, Gott,
danken sollen dir die Völker alle.
Die Nationen sollen sich freuen und jubeln, denn Du richtest die Völker gerecht
Und leitest die Nationen auf Erden.
Die Völker sollen dir danken, Gott,
danken sollen dir die Völker alle.
Die Erde gab ihren Ertrag.
Gott unser Gott, er segne uns!
Es segne uns Gott!
Ehrfürchtig sollen alle sein von einem Ende der Erde bis zum anderen.
Zum Nachhören
Der Apfelbaum und Lesung Psalm 67
Deutung
Im Herbst feiern wir den Erntedanksonntag. Wir danken für alles, was bei uns gewachsen ist und was wir ernten dürfen. Wir danken Gott, dass alles gewachsen ist und wir jeden Tag genug zum Essen haben. Es ist gut, nicht nur am Erntedankfest für das Essen zu danken. Vor jedem Essen halten wir kurz still und danken Gott für die Speisen und für alle, die das Essen vorbereitet haben und für alle, die mit uns essen.
Alle nehmen sich in einem großen Kreis an der Hand.
Ein Tischgebet oder das Lied: „Danket, danket“ wiederholen
Alle guten Gaben
Alles, was wir haben
Kommt, oh Gott, von Dir;
Dank sei Dir dafür.
Die Kinder tragen die Äpfel mit in das Gruppenzimmer oder essen die Äpfel einfach gleich.
Schlussritual
Wer hat die Natur gemacht,
das Wasser und den Wald erdacht?
Wer hat den Berg so hoch gebaut,
die Äpfel und das Korn uns anvertraut?
Wer schuf die Tiere groß und klein,
die vielen bunten Blümelein?
Wer schenkte mir mein Leben?
Das warst Du, Gott, mit deinem Segen.
Text und Idee: Anna Rieß-Gschlößl, Sachreferentin Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich, September 2021
Kinderpastoral
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