GL: Benno ist der Stadtpatron von München. Vor ungefähr 1000 Jahren hat er gelebt, er war der Bischof von Meißen. Meißen hatte damals schon einen großen Dom.
- Die GL stellt den grünen Tonkarton für alle gut sichtbar auf oder legt ihn hin. Mit grauem Tonkarton oder Filz legt die GL den Umriss des Doms, mit roten Dreiecken die Dächer der Türme. Mit blauem Tonkarton oder Filz-“Wellen“ wird ein Fluss unter den Dom gelegt.
GL: Meißen liegt an einem großen Fluss, an der Elbe.
- Mit gelbem Tonkarton oder Filz legt die GL einen Bischofsstab auf die Kirche.
GL: Vor tausend Jahren gab es noch viele Menschen, die nicht Christen waren. Benno wollte die Sachsen und die Slawen zum Christentum bekehren. Aber heute wie damals gilt: Wie geht das? Damals regierte Kaiser Heinrich der IV. Die Sachsen kämpften gegen ihn, und Benno war auf der Seite der Sachsen gegen den Kaiser. Allerdings war auch der Papst ein Feind des Kaisers. Benno wurde vom Kaiser zuerst einmal gefangengenommen und dann wieder freigelassen. Schließlich bestimmte der Kaiser einen neuen Bischof, und Benno wurde abgesetzt. Benno floh zum Papst nach Rom.
Und jetzt erzähle ich euch die Legende, die man sich bis heute vom Heiligen Benno erzählt:
Stellt euch vor: Du bist Bischof und bist für ein Bistum verantwortlich. Es gehören viele Menschen dazu, aber auch viele Gebäude, Kirchen, Land (Wald und Felder), Klöster, und viel Geld. Wenn Du fliehen musst, kannst Du vielleicht ein bisschen Geld mitnehmen, aber nicht viel. Und alles andere bleibt sowieso, wo es ist: Kirchen, Landbesitz, Klöster, und deine Wohnung und vor allem deine Kirche, mit den Kunstschätzen darin.
Die Aussicht, dass jemand kommt und vielleicht alles zerstört oder verkauft, das ist nicht schön. Was also tun?
- Die Kinder überlegen. Ein Schlüssel (am besten ein echter großer Schlüssel) wird gezeigt.
GL: Das hat jetzt mit dem Schlüssel zu tun. Tatsächlich sperrt Benno seine Bischofskirche in Meißen ab, als er fliehen muss. Vielleicht habt ihr eine Idee, was er dort alles versperrt haben könnte, damit es keiner wegnimmt?
- Die Kinder überlegen und antworten.
GL: Keiner konnte dort hinein. Was machte er mit dem Schlüssel?
- Die Kinder überlegen und antworten.
GL: Wahrscheinlich hatte Benno nicht viel Zeit, sich ein geheimes Versteck in Meißen zu suchen. Jedenfalls nahm er den Schlüssel und warf ihn weit hinaus ins Wasser des großen Flusses, der durch Meißen fließt – die Elbe, sie ist dort fast so groß wie ein See.
Kein Mensch wird dort in der Tiefe den Schlüssel finden! Keine Ahnung, wie Benno selbst dachte, dass er wieder in die Kirche hineinkommt.
- Ein Schlüssel wird in das „Wasser“ gelegt.
GL: Jedenfalls ging er zum Papst nach Rom und kehrte drei Jahre später wieder zurück.
Als Benno von seiner langen Reise von Rom zurückkam, sah er nicht aus wie ein Bischof. Benno sah aus wie ein gewöhnlicher Reisender. Kein Mensch erkannte ihn als Bischof. Kurz vor Meißen ging er in ein Wirtshaus, wo er übernachten konnte. Er aß dort zu Abend. Und er hat sicherlich die ganze Zeit überlegt, wie er wieder in den Dom kommen würde und zu den Menschen sprechen könnte. Da bekam er einen großen Fisch serviert. Als er ihn teilte, fand er im Bauch des Fisches einen Schlüssel: den Schlüssel zu seiner Kirche. Da wusste er, dass er zurückkommen wird und wieder in den Dom hineinkommt und Bischof sein wird.
- Ein Fisch wird ins "Wasser" gelegt und der Schlüssel auf den Fisch.