Schatzkästchen: Den Jahreskreis aktiv erleben und gestalten

Schöne Augenblicke, wertvolle Dinge, Erinnerungen an besondere Anlässe – im Laufe des (Schul-) Jahres 2017/2018 entdecken wir gemeinsam Schätze, die es sich zu bewahren lohnt! Ein besonderes Angebot der Fachbereiche Kinderpastoral und Schulpastoral in der Erzdiözese München und Freising – deren Vertreter Monika Mehringer und Gerhard Schneider verraten im Interview, was es mit dem Schatzkästchen auf sich hat und für wen es gedacht ist.
Gerhard Schneider und Monika Mehringer präsentieren das Schatzkästchen
Gerhard Schneider und Monika Mehringer präsentieren das Schatzkästchen und ihre Lieblingsschätze daraus. (Bild: SMB)
Schatzkästchen – worum handelt es sich bei diesem neuen Angebot?

Gerhard Schneider (GS), Fachbereichsleiter Schulpastoral
: Mit unserem Schatzkästchen bieten wir Kindern eine neue Möglichkeit, den Lauf eines Schuljahres oder Jahreskreises am religiösen Brauchtum zu verfolgen, mitzugestalten und mitzuerleben. Man kann nach unseren Vorlagen kleine Schätze sammeln und für sich lebendig machen.
Wertvolles sammelt man schon als Kind oft in Dosen, Büchsen, Kartons, Kästchen – was macht das Schatzkästchen hier besonders?

GS: Unser Schatzkästchen ist natürlich auch für wertvolle Dinge gedacht, Dinge, die Kindern auch im Grundschulalter schon ein bisschen heilig sind. Die Inhalte, die wir über das Schuljahr hinweg zum Selberbasteln für das Schatzkästchen anbieten, sind altbekannte Dinge wie ein Rosenkranz oder die Osterkerze. Gegenstände und Symbole, die es schon lange gibt, die wir aber neu aufbereitet haben. Neben den Jahreshöhepunkten wie Weihnachten und Ostern wecken wir darüber hinaus das Bewusstsein für Brauchtum und Festtage, die weniger bekannt sind – darunter beispielsweise Herz Jesu oder Mariä Lichtmess.

Monika Mehringer (MM), Fachbereichsleiterin Kinderpastoral: Mit dem Schatzkästchen kann man Erinnerungen an diese Feiertage oder bestimmte Symbole neu entdecken und anschließend bewahren. So blicken die Kinder am Ende ihres Schuljahres auf einen wertvollen kleinen Schatz, den sie sich selbst erarbeitet haben und für den sie dankbar sein können – sicherlich eine wertvolle Erfahrung für alle.
Für wen ist das Schatzkästchenkonzept gedacht?

GS:
Optimal ist das Schatzkästchen für Kinder der 3. und 4. Klasse. Einzelne Elemente können aber auch schon im Vorschulalter ausprobiert werden. Und sicherlich ist das Schatzkästchen bis ins Erwachsenenalter spannend – somit also auch für Eltern, Erzieher, Pädagogen, Leiter von Erstkommuniongruppen, Kindergottesdiensten usw. interessant.
Gibt es neben den Bastelanleitungen Materialien, die die Themen begleiten?

MM: Für alle Eltern, Gruppenleiter, Eltern usw. bieten wir perfekt zugeschnittene Andachten. Sie sind ideal, um Themen- und Basteleinheiten abzuschließen und gehen auf jedes Element aus dem Schatzkästchen ein. Um also den religiösen Hintergrund zu erklären und Zusammenhänge zu vertiefen, sind die Andachten eine hilfreiche Stütze. Sie helfen bei der Einordnung durch Bibelstellen oder erklären, warum ausgerechnet in dieser Jahreszeit ein bestimmtes Fest gefeiert wird. Begleitend stellen wir auch passende Gebete und Lieder aus dem Gotteslob vor.
Wie kam es zu der Idee ein Schatzkästchen zu gestalten?

GS: Wir wollten etwas kreieren, das sich um das Darstellen und Versinnbildlichen dreht – auch in den neuen Medien. Zum Thema „religiöses Brauchtum“ gibt es unglaublich viele Materialien, die gedruckt vorliegen. Im Internet aber ist häufig nichts zu finden, das sich durch die ganzen Jahreszeiten zieht. Unser Schatzkästchen füllen wir nun auf unserer Homepage www.erzbistum-muenchen.de/Schatzkäestchen regelmäßig über ein Schuljahr hinweg mit neuen Inhalten. Wir erschließen damit eine neue Dimension und schaffen ein Angebot, das allen Interessierten zugänglich ist – kirchennahen wie auch kirchenfernen.

MM: In einem Schatzkästchen über einen gewissen Zeitraum hinweg verschiedene Dinge zu sammeln, mit denen man sich beschäftigt hat, stärkt schon von Kindesalter an das bewusste Erinnern als eine Art Haltung fürs Leben: Sammeln, bewahren, sich an schöne Dinge erinnern, an Dinge für die man dankbar ist – diese Erfahrungen geben jedem etwas. Zusammen mit den Andachten und den dazugehörigen Geschichten werden die Inhalte des Schatzkästchens zu einem großen Ganzen, zu einem Schatz, der die Kinder vielleicht noch lange begleitet.
Wie sieht die Zusammenarbeit der Kinder- und Schulpastoral am Beispiel „Schatzkästchen“ aus? Und worauf haben Sie beim Entwickeln besonders geachtet?

GS: Die Themenidee kam aus der Kinderpastoral. Die inhaltliche Umsetzung übernahmen anschließend drei Religionslehrerinnen. So standen ausgehend vom Jahreskreis bereits die Highlights fest. Wertvolle Tipps, was man darüber hinaus gestalten könnte, kamen von den Lehrerinnen. Diese testeten die Schätze und Symbole vorab sogar in ihren Klassen. Dabei kam es vor allem auf die Übertragbarkeit der Andachten in die Klassenzimmer an.
 
MM: Grundsätzliches Kriterium für die Inhalte war die einfache Bastelfähigkeit – lassen sich die Utensilien leicht beschaffen, ist der Umgang mit ihnen leicht, ist schnell ein Erfolgserlebnis beim Basteln zu sehen? Wichtig war außerdem, dass die Gegenstände für das Schatzkästchen durch das Selbermachen, die individuelle Gestaltung einen Wertgewinn erfahren würden. Und dass wir einen anderen, vielleicht auch leichteren Zugang zu manchmal schwer verständlichen Themen und Festen bieten können.
Wie kommt man an die einzelnen Bestandteile? 

MM:
Auf der Homepage www.erzbistum-muenchen.de/Schatzkaestchen stellen wir im Laufe des Schuljahres in zweiwöchigem Rhythmus die Inhalte aus dem Schatzkästchen ein. Das werden zum einen die Bastelanleitungen sein – mal in Form eines Videos, mal begleitet von anschaulichen Fotos. Zum anderen kommen die Abläufe der thematisch passenden Andachten hinzu. Natürlich liefern wir Vorlagen für die Basteleinheiten jedes Mal mit und stellen alles zum Download zur Verfügung.
rotes Filzherz
Und welcher Bestandteil ist nun Ihr persönlicher Schatzkästchen-Favorit?

GS: Mein Favorit ist der Adventskalender. Er geht über vier Wochen und bietet im Gegensatz zu den Schokoladenkalendern ganz viel Platz für eigenen Kreativität. Denn zu jedem Türchen gibt es nicht nur ein Bild, das die Kinder selbst ausmalen können, sondern auch eine passende Geschichte.

MM: Mir persönlich ist das Filzherz ans Herz gewachsen. Mit dem Herzen, das die Kinder selbst aus Filzwolle herstellen, haben wir versucht, die Bedeutung von Herz Jesu kindgerecht aufzubereiten und unmittelbar greifbar zu machen. Das Filzherz hat nämlich eine kleine Öffnung, in die man kleine Zettel stecken kann. Zettel, auf denen sich die Kinder Jesus anvertrauen kann. Das fördert die Vertrauensbeziehung und macht das Filzherz, sozusagen als Bild für die Nähe zu Jesus, zu einem ganz persönlichen Begleiter.

Kinderpastoral
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http://www.kinderpastoral.de

Fachreferentin:   
Stefanie Penker, Gemeindereferentin
Tel.: 089 / 48092-2215
SPenker@eomuc.de
Schulpastoral
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Fax: 089 2137-272428
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Fachbereichsleiter:
Gerhard Schneider

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