Zur Vorbereitung In einem Raum sind in der Mitte eine größere Kerze und
das Schatzkästchen auf einem Tuch hergerichtet. In einem Kreis können die Kinder sitzen.
Material:
Die gebastelten Christophorus-Plaketten der Kinder, Weihwasser und WK.
Zur Begrüßung reichen sich die Kinder die Hände: Schön dass wir alle da sind!
Vorstellung des Themas Die selbstgebastelten Plaketten der Kinder werden in die Mitte gelegt.
Der Heilige Christophorus ist der Schutzpatron der Reisenden. Sein Gedenktag ist der 24. Juli.
Wie er einst Christus sicher über den Fluss getragen hat, so soll er uns auf unserer Reise sicher ans Ziel bringen. In ein paar Tagen sind viele von Euch auf Reisen. Die Ferien beginnen und wir fahren in den Urlaub oder machen ein Ausflug.
Wir werden unsere Plaketten jetzt segnen und dann könnt Ihr sie bei Eurem nächsten Ausflug als Schutzplakette mitnehmen.
Figur des Heiligen Christophorus mit dem Jesuskind auf der Schulter (Bild: Martin Manigatterer / Pfarrbriefservice.de)
Geschichte des Christophorus
(entnommen aus: „Das große Buch fürs ganze Jahr – Feste und Bräuche mit Kindern neu erleben“ von Jule Sommersberg und Imke Sönnichsen, Gabriel Verlag)
Groß war er. Unvorstellbar groß. Als er ein Junge war, hänselten ihn die Kinder deshalb. Es stellte sich aber rasch heraus, dass er nicht nur groß, sondern auch stark war. Da hörten sie auf, ihn zu ärgern.
Offerus, so hieß er damals noch, beschloss aus seinem Leben etwas Großes zu machen. Er wollte einem König dienen. Das allein war verwegen für einen armen Jungen wie ihn, aber es sollte nicht irgendein König sein. Offerus wollte dem mächtigsten, dem größten König dienen. Mit einem kleinen Bündel, das seine Mutter ihm geschnürt hatte, machte er sich auf den Weg.
„Was willst du?“, fragte der König, als der riesige Kerl in den Thronsaal trat.
„Ich will dem größten König dienen. Ich habe gehört, dass du dieser König bist“, erwiderte Offerus und verbeugte sich.
„Und was kannst du?“, fragte der König nicht sonderlich interessiert. „Ich bin stark“, sagte Offerus. „Ich habe zweihundert Männer niedergerungen.“
Das glaubte der König nicht, aber Offerus sah wirklich kräftig aus und in Zeiten wie jenen konnte der König jeden starken Mann brauchen.
Offerus blieb ein Jahr in des Königs Diensten. Er kämpfte mutig und wild gegen Angreifer und zur Belohnung wurde er schließlich zu einem der zahlreichen Hoffeste eingeladen. Offerus saß neben der Königin, trank Wein, aß gebratene Tauben und wie alle anderen hörte er dem Spielmann zu, der auftrat, um die Tischgesellschaft zu unterhalten. Ein Lied vom Teufel sang der Spielmann. Jedes Mal, wenn das Wort „Teufel“ fiel, bekreuzigte sich der König. Offerus sah sich das eine Weile lang an, dann beugte er sich an seiner Tischherrin vorbei und flüsterte: „Warum bekreuzigst du dich?“
„Hörst du nicht, was er singt? Er singt vom Teufel! Natürlich bekreuzige ich mich.“
Offerus stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Thronsaal, verließ den Palast, verließ den König. Dieser König war nicht der größte und mächtigste König auf Erden, so viel stand fest.
Zornig schritt er aus und hielt nicht inne, bis er in einen finsteren Wald kam. Hier traf er auf einen schwarz gewandeten Ritter mit seiner ebenso schrecklichen Schar von unheimlich dreinschauenden Begleitern.
„Wer bist du? Was willst du?“, dröhnte der schwarze Ritter. „Ich suche den mächtigsten König auf Erden, um in seine Dienste zu treten“, antwortete Offerus und der schwarze Ritter nickte. „So hast du ihn gefunden. Ich bin der Teufel. Einen Mächtigeren wirst du nicht finden.“ „Das ist gut“, antwortete Offerus und nickte gleichfalls.
Fortan zog er mit dem schwarzen Ritter und dessen Gesellen durch den Wald. Gelegentlich kämpften sie mit weißen Rittern, gelegentlich jagten sie ein Wildschwein.
Eines Tages jedoch kamen sie zu einem Wegkreuz. Der Teufel schlich in einem weiten Bogen an dem Kreuz vorbei. „Fürchtest du dich vor diesem Kreuz aus Holz?“, fragte Offerus. Der Teufel nickte und Offerus wandte sich zum Gehen. „Wohin willst du?“, fragte der Teufel. „Ich will nur dem Mächtigsten dienen. Wenn du dich vor diesem Kreuz fürchtest, kannst du nicht der Mächtigste sein. Ich werde gehen und dem dienen, dem das Kreuz gehört.“ Sprach´s und verschwand im Unterholz.
Hinter dem Wald floss ein breiter und rauschender Fluss und Offerus legte sich an seinem Ufer nieder, er war müde. In der folgenden Nacht hatte er einen Traum. Wenn er dem Kreuz dienen wollte, müsste er sein Leben damit verbringen, Menschen über diesen Fluss zu tragen.
Bereits am nächsten Morgen machte Offerus sich an die Arbeit. Er trug Menschen von hier nach dort, früh und spät. Er diente seinem neuen Herrn, so gut er konnte.
Nach ein paar Wochen kam eines späten Abends ein kleiner Junge zum Ufer. Wirklich klein war er, trug keine Schuhe an den Füßen und sah ein bisschen verfroren aus. Offerus nahm ihn auf die Schulter und trug ihn durch den Fluss. Doch so klein und zart der Junge auch aussah, so schwer war er. Nicht nur das, das Wasser schien zu steigen. Schon reichte es ihm an den Nabel, schließlich bis zur Schulter, bis es ihn völlig überflutete.
Offerus fürchtete sich, aber er war fest entschlossen, dieses unheimliche, steinschwere Kind sicher ans andere Ufer zu bringen.
Als Offerus ihn am anderen Ufer abgesetzt hatte, sagte der Junge: „Du hast mehr auf deinen Schultern getragen als die ganze Welt. Dies war deine Taufe.“ Und er nannte Offerus „Christophorus“, den, der Christus trug.
Segen über die Christophorus Plaketten Die Kinder nehmen die Plaketten aus der Mitte in die Hand.
Guter Gott wir sind heute hier mit unseren Christophorus-Plaketten zusammengekommen.
Wir bitten dich, segne + auf die Fürbitte des heiligen Christophorus die selbstgebastelten Plaketten der Kinder. Sie sollen uns daran erinnern, dass auch wir Christusträger sind. Hilf uns, rücksichtsvoll, verantwortungsbewusst und hilfsbereit füreinander zu sein. Lass uns gesund und sicher an das Ziel unserer Fahrten gelangen. Das gewähre uns durch Christus, unsern Herrn. Amen
(Plaketten und Kinder mit Weihwasser besprengen.)
Vater unser
Segensbitte Barmherziger Gott, begleite, beschütze und segne uns auf unseren Reisen und Ausflügen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Oder:
Segen mit Gesten Die Kinder nehmen die Plaketten mit ins Schatzkästchen (oder an ihr Fahrrad…)
Kinderpastoral
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