Die Hl. Barbara lebte vor vielen hundert Jahren mit ihrem Vater in der Stadt Nikodemien. Die Stadt liegt in der heutigen Türkei. Damals gehörte sie zum römischen Kaiserreich und der Kaiser war wie ein Gott. Barbaras Vater war Kaufmann und sehr reich. Manchmal musste Barbaras Vater viele Tage verreisen. Er kaufte Waren ein, die er verkaufte. Er hatte neben seinem Haus einen großen, festen Turm gebaut. Darin war ein Zimmer besonders gemütlich eingerichtet. Hier lebte Barbara, wenn ihr Vater auf Reisen war. Er wollte, dass Barbara sicher und geschützt war.
Eines Tages musste der Vater wieder für einige Tage fort. Barbara blieb in ihrem sicheren Turm. Dort besuchte sie ein Lehrer. Dieser hatte von Jesus Christus und von Gott, der die Menschen liebt, gehört. Er erzählte Barbara davon. „Gott will, dass die Menschen wie Brüder und Schwestern leben. Gott liebt jeden Menschen so, wie er ist. Gott will unser Vater sein.“ Auch Barbara freute sich über Gott, der die Menschen liebt und nicht bestraft. Sie ließ sich taufen und wurde eine Christin.
Als ihr Vater zurückkam, merkte er, dass Barbara den Kaiser nicht mehr als Gott verehrte. Statt des Kaiserbildes, hatte sie ein Kreuz aufgehängt. In seiner Not ging Barbaras Vater zum Stadthalter des Kaisers, weil er glaubte, vor Gericht würde Barbara sich für den Kaiser entscheiden.
Barbara aber sagte: „Der Kaiser ist ein Mensch. Er sorgt für sein Land und für die Menschen. Er ist nicht Gott. Mein Gott liebt alle Menschen.“ Da ließ der Stadthalter des Königs Barbara zum Tode verurteilen.
Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein kahler Zweig in Barbaras Kleid. Barbara stellte den Zweig in ihren Wasserkrug. An Barbaras Todestag blühte der Zweig auf. Der Zweig sah aus wie tot und doch bekam er neues Leben. So wird jeder, der treu zu sich selber und zu Gott steht, durch alle Not zu ewigem Leben finden.