Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, hat das südamerikanische Ecuador besucht. Die Reise stand ganz im Zeichen der Umwelt- und Sozialenzyklika "Laudato Si" von Papst Franziskus. Der Erzbischof hielt mehrere Vorträge zur Papstenzyklika und nahm an Diskussionen zu sozialethischen Themen teil.
Thematischer Schwerpunkt der Reise war die Ausbeutung der Bodenschätze in Lateinamerika und deren Folgen für die Bevölkerung und Umwelt.
Die Delegation, der unter anderem der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, Hans Tremmel, angehörte, reiste auch in die Region Ecuadors, die von dem Erdbeben im April 2016 am stärksten heimgesucht worden war. In der teilweise schwer zerstörten Kathedrale von Portoviejo, die mit finanzieller Hilfe des Erzbistums wiederaufgebaut wird, feierte der Kardinal am Donnerstag, 7. September, einen Gottesdienst.
Die Reise war geprägt von der Verehrung der Gottesmutter Maria. Die Delegation besuchte die zwei bedeutendsten Wallfahrtsorte des Landes, die Marienheiligtümer von El Quinche und El Cisne. Gemeinsam mit zahlreichen ecuadorianischen Bischöfen und vielen Hunderten von Gläubigen feierte Marx dort Festgottesdienste. Als Geschenk brachte er eigens in einer bayerischen Trachtenschneiderei angefertigte Gewänder für die Gnadenbilder mit.
Zwischen dem Erzbistum München und Freising und der katholischen Kirche von Ecuador besteht seit 55 Jahren eine lebendige Partnerschaft. Deshalb nahmen an weiten Teilen des Programmes auch führende Vertreter der ecuadorianischen Laienorganisation CELCA teil. Außer Tremmel begleiteten Kardinal Marx der Leiter der Abteilung Weltkirche und Koordinator der Ecuador-Partnerschaft, Sebastian Bugl, Diözesanjugendpfarrer Richard Greul, der eine Partnerschaft mit der ecuadorianischen Jugendpastoral unterhält, Pfarrer Martin Schlachtbauer, Vertreter der Erzdiözese in Ecuador, und Alexander Sitter, Koordinator der Partnerschaft auf ecuadorianischer Seite.
Kardinal Marx (li), H. Tremmel
Die Reise hat Kardinal Marx zunächst in die ecuadorianische Hauptstadt Quito geführt. Dort hielt er am Samstag, 2. September, an der Päpstlichen Katholischen Universität einen Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion zu „Laudato Si‘“, anschließend besuchte die Delegation den Wallfahrtsort „El Quinche“.
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Am Sonntag, 3. September, fand ein Festgottesdienst in der Kathedrale von Quito statt, anschließend trafen sich Gläubige, die sich in der Partnerschaftsarbeit engagieren, zu einem Partnerschaftstag mit buntem Programm.
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Am Montag, 4. September, besuchte die Delegation den Wallfahrtsort „El Cisne“.
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Kardinal Marx im Gespräch
mit Arbeitern
Kardinal Marx traf in der Region Zamora am Dienstag, 5. September, mit Arbeitern einer Goldmine und dem Präfekten der Region zusammen. In der Universität von Azuay fand am Mittwoch, 6. September, ein akademisches Gespräch über die Ausbeutung der Bodenschätze mit einem Impulsvortrag von Kardinal Marx statt.
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Kathedrale von Portoviejo
Am Donnerstag, 7. September, reisten die Besucher aus München nach Portoviejo, wo sie das Kerngebiet des Erdbebens vom April 2016 und die stark beschädigte Kathedrale besuchten, in der Kardinal Marx auch einen Gottesdienst feierte.
Am Freitag, 8. September, stand zum Abschluss der Reise ein Besuch in der größten ecuadorianischen Stadt Guayaquil auf dem Programm.
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Die Partnerschaft zwischen der Erzdiözese München und Freising und der Kirche Ecuadors besteht bereits seit der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. Zahlreiche Pfarreien, Verbände und Gläubige in der Erzdiözese pflegen Kontakte in das südamerikanische Land, beispielsweise der Diözesanrat der Katholiken, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), das Kolpingwerk und die Katholische Landvolkbewegung. Mit jährlich rund zwei Millionen Euro unterstützt die Erzdiözese München und Freising die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in Ecuador, beispielsweise den Bau von Schulen, Sanitätsstationen, Gemeindezentren oder Alteneinrichtungen.
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Alle Fotos: EOM/Abt. Weltkirche