Logo der Stadtkirche

CHORGEMEINSCHAFT
BAD AIBLING

Singen ist gesund und hält fit!

"Gloria in excelsis Deo"

17. Mai 2015

Plakat Mai 2015


OVB - Kultur - 23. Mai 2015


Rarität zur Ehre Gottes
von Raphaela Hinterberger

Für sein sehr gut besuchtes Konzert unter dem Titel "Gloria in excelsis Deo" in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Aibling hatte der musikalische Leiter Konrad Liebscher mit der Chorgemeinschaft Bad Aibling eine wahre Rarität einstudiert: Die selten gehörte, aber sehr reizvolle "Missa in C" aus der Feder des Ottobeurer Klosterkomponisten Franz Xaver Schnizer (1740 bis 1785). Das klangschöne, vielfältige Werk ist nur für Chor, Orgel und einen Kontrabass (Dominik Billinger), also ohne Orchester, gesetzt und bietet viele musikalische Höhepunkte, welche die Sänger in den einzelnen Messe-Teilen einfühlsam herausarbeiteten.

Sie taten sich unter Liebschers straffer Leitung vom Orgelspieltisch aus durch präzise, disziplinierte Einsätze, homogenes Zusammenwirken, eine akkurate rhythmische Herangehensweise und genaue Intonation als künstlerische Einheit hervor. Dabei verstanden sie es, dem jeweiligen Charakter von Credo, Kyrie oder auch Sanctus unter Einbezug des Textgehaltes den jeweils passenden künstlerischen Duktus zu verleihen. So schillerte das "Et incarnatus est" im Credo beispielsweise durch weiche Linienführung in den Frauen- und sonores Fundament in den Männerstimmen, wohingegen sich das "Et resurrexit tertia die" in lebendige, lebensbejahende Sphären aufschwang, um in ein polyphones "Amen" zu münden.

Zwischendurch leuchtete die abwechslungsreich registrierte Orgel immer wieder in den kleinen bis mittelgroßen Solopassagen mit virtuosen, perlenden Läufen sowie kunstvoll ausgestalteten getragenen Teilen auf. Zusätzlich dazu bereicherte das Solisten-Quartett mit Eva Wagner (Sopran), Sabine Schönach (Alt), Anton Forstmair (Tenor) und Anton Höhensteiger (Bass) die chorischen Klangwelten.

Als "I-Tüpfelchen" wartete Liebscher zwischen den einzelnen Teilen der Messe mit Schnizers Sonaten in C- und G-Dur auf, die er der jeweiligen Satzbezeichnung entsprechend auf spielerisch-leichte, dennoch temperamentvolle und heiter-übermütige Art und Weise interpretierte. Dabei zeigte er sein ausgeprägtes Gespür für mannigfaltige Phrasierung, auffallende Akzentsetzung und farbenfrohe Registerwahl. Verdienter Applaus für eine rundum reife und sehr souveräne Leistung.

Chor 1
Chor 2
Chor 3
Chor 4