Wie erlauben uns hier den Beitrag über unsere Krippenausstellung aus dem Starnberger Merkur vom 4. Dezember 2023 wiederzugeben (Danke für die freundliche Genehmigung!):Von Regina WelkPünktlich vor dem ersten Advent hat Frau Holle ihre Betten so kräftig ausgeschüttelt, dass der Landkreis unter einer dicken Schneeschicht versank. Zu dieser Winterlandschaft und als Auftakt für die staade Zeit passt die Eröffnung einer besonderen Krippenausstellung bei der katholischen Pfarrgemeinde St. Sebastian am Samstag in Gilching.
Öffnet man die Tür in der ersten Etage, taucht man sofort in eine andere Welt ein: Der Raum ist ganz dunkel und mit schwarzen Tüchern ausgekleidet, so dass der Blick direkt auf die Krippen fällt, die nur durch eigenes Licht (kleine Laternchen), kleine Teelichte und Kerzen beleuchtet werden. Der Alltag bleibt draußen, der Besucher wird ganz still, und Gespräche erfolgen leise. „Unsere Krippen zeigen sich so, wie sie in den Gilchinger Wohnzimmern jedes Jahr zu Weihnachten aufgebaut werden“, so flüsterte dann auch Eduard Fuchshuber, der Verantwortliche der Gilchinger Krippenfreunde, der mit 14 begeisterten Helfern an nur zwei Tagen die Ausstellung aufgebaut hat. „Uns geht das Herz auf bei der vielen Unterstützung und den schönen Ausstellungsstücken mit vielen Gilchinger Familiengeschichten drumherum.“
Pfarrer Franz von Lüninck eröffnete die Ausstellung mit einem Gebet und segnete alle Krippen. Die Besucher waren überrascht, als der Gilchinger Sänger Leonard Schlögl mit herrlicher Stimme anschließend „Erfreu Dich, Du Mensch auf Erden“ sang. Begeistert erklärte er seine vom Frater Stefan aus dem Kloster Andechs gebaute Kastenkrippe. Schlögl zeigt selber auch noch eine Steckkrippe von 2015, aus der einzelne Grüppchen herausgenommen werden können. Elke Sennefeld hat mehrere Krippen beigesteuert, darunter eine kleine, moderne Krippe aus handgemalten kleinen Holzfiguren. Das Herz nicht nur von Bärensammlern schlägt hoch bei der Krippe nur aus Original Steiff-Bären. Von diesen Sammlern gab es noch eine wunderschöne Tonkrippe von 1930 aus Franken, eine außergewöhnliche Papierkrippe und eine böhmische Kastenkrippe, beide von 1920.
Auch die „kleinste Krippe vom kleinsten Krippenbauer“ gab es zu bestaunen: Quirin Gebhard hat sie im Alter von viereinhalb Jahren gebaut. Sein Vater Florian ist bei den Gilchinger Krippenfreunden für den handwerklichen Aufbau der Ausstellung verantwortlich: „Ich darf heuer zwei meiner selbst gebauten Krippen mit ausstellen, und es macht mir große Freude, wenn wir unseren Besuchern eine besondere Atmosphäre bieten können. Die Kinder suchen dann gern die Erdmännchen, die in meiner orientalischen Krippe versteckt sind.“ Bei den bayerischen und alpenländischen Krippen fiel die Liebe zum Detail auf, liebevoll gedeckte Dächer, kleine Tiere, auf dem Dach sitzende Katzen, Bäumchen und ein Teich mit Brücke, kunstvoll genähte Kleidung.
Auf die Frage nach dem Höhepunkt antwortete Eduard Fuchshuber natürlich, dass „alle Krippen einmalig und besonders“ seien, aber etwas Besonderes gebe es doch: Die Mitte dieses Raumes ist vom fast 86-jährigen Winfried Helfenberger gebaut worden, dort befinden sich drei Krippenszenen: die Herbergssuche, die Geburt Jesu und die Flucht vor Herodes nach Ägypten. Er hat sie extra für diese Ausstellung neu gebaut und ist von Anfang an – von der ersten Krippenausstellung im Jahr 2000 – dabei.
Familie Umbreit steuerte ein beleuchtetes Krippenbild bei, eine Auftragsarbeit eines Berliner Künstlers von 1922. Von Renate Zweckerl kam eine vom Vater gebaute Albert-Dürer-Krippe. Es gab eine zauberhafte selbst gebaute Bauernhofkrippe von Hannes Langhein. Viele kleine Tonfiguren aus der Provence charakterisierten die französische Krippe von Familie Pohl. Ein Erbstück von 1950 – Futterkrippe mit Jesuskind – kam von Adwine Reigl. Etwa 200 Jahre alt ist eine sizilianische Krippe von Familie Hirneiß. Eine Dolomitenkrippe (Familie Rauwolf) gab es ebenso wie eine israelische aus Olivenholz (Familie Rahn) und eine mit von Indios geschnitzten Figuren aus Argentinien (Familie Leutner).
Die Krippenausstellung kann noch heute, Montag, 4. Dezember, von 8 bis 18 Uhr und am Dienstag bis 12 Uhr besucht werden. An diesen Tagen werden zusätzlich zu den erwachsenen Besuchern vormittags insbesondere auch Kinder aus Schulen, Kitas und Kindergärten erwartet.