Bei Arbeiten am Dachboden in St. Nikolaus, Argelsried, fand ich 2007 eine sogenannte „Auferstehungsfigur“. Dort lag sie, zerbrochen in zwei Teile (die Füße mit Sockel und der Rumpf). Der rechte Arm und die Faust, die eine Fahne hält, sowie die Fahne selbst fehlten komplett.
Mir kam der Gedanke, dass man diese Figur für die St. Vitus-Kirche restaurieren könnte, da es dort keine gab.
Nach Absprache mit Pfarrer Tauchert und der Kirchenverwaltung nahm ich die vorhandenen Teile mit nach Hause.
Zusammen mit einer Restauratorin und Vergolderin überlegte ich, ob und wie man diese Figur erhalten und fachmännisch herrichten könnte.
Nach Schätzungen ist dieser „Auferstandene“ ca. 80 - 100 Jahre alt und es sollte so viel wie möglich vom Original erhalten bleiben.
Zuerst wurden die Figurenteile vorsichtig gereinigt. Hautfarbe, Gesicht und Haare sind noch original (die Farben sind dort nur aufgehellt).
Dann kam die Verbindung der Füße mit dem Oberteil: Mit einer Vorrichtung und zwei eingebohrten Edelstahlrohren wurde die Figur mit Modelliergips zusammengegossen.
Für die Faust und den Arm musste ich ein Gerippe aus Kupferdraht anfertigen, um darüber die Modelliermasse zu formen. Später wurden dann diese beiden Teile mit Hilfe einer Schablone an den Körper gebohrt, mit Holz- und Metalldübeln befestigt und eingegossen.
Jetzt begann das Modellieren der fehlenden und ausgebrochenen Stellen am Mantel, Sockel usw. Nach dem Schleifen wurde grundiert und dann die Figur „gefasst“, so nennt der Restaurator das Auftragen der Farbe.
Die Kosten für das Restaurieren einschließlich Material, Hilfslehren usw. betragen 1.700,- €. Finanziert wurde der Betrag durch Spenden und den Verkaufserlös vieler Holzkerzenständer:
2007 wurden beim Gasthof Widmann Renovierungen durchgeführt und unter anderem auch der Dachstuhl erneuert.
Der „Obere Wirt“ schenkte mir mehrere alte Balken und ich stellte daraus verschiedene Kerzenhalter her, die ich in St. Vitus, beim Pfarrfest und am Weihnachtsbazar verkaufte. Auf Vorschlag von Pfarrer Tauchert fertigte ich aus dem alten Dachstuhlholz noch einen Sockel, auf dem die Figur dann stehen wird.
Ich mich freue mich sehr, dass nun zu Ostern die „alte-neue“ Figur geweiht und in St. Vitus aufgestellt wird.
Zum Schluss möchte ich mich bei allen recht herzlich bedanken, die Kerzenständer kauften, großzügig spendeten, die Idee gut fanden, Verständnis dafür zeigten und mich bei der Arbeit unterstützten. Ohne Sie hätte jetzt die St. Vitus-Kirche keine so schöne „Auferstehungsfigur“!
Toni Feda