Pfarrei St. Sebastian

Katholische Pfarrgemeinde in Gilching
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Gilchinger Wallfahrer

Innere Einkehr und Weltfrieden: Die stille Kraft des Alltags

Wie ein Spaziergang nach Andechs zur persönlichen Friedensmission wurde

Schon seit Tagen machte ich mir Gedanken über meine Bitten für die Wallfahrt nach Andechs. Und ich kam zu dem Schluss: Ich werde bitten für den Weltfrieden. Eine große Sache, so ein Weltfrieden. Doch der Gedanke lastet schwer auf mir. Was kann ich hier im kleinen, beschaulichen Gilching schon für den Weltfrieden tun? Aber Frieden ist doch so wichtig! Wenn ich schon beim Weltfrieden nichts ausrichten kann, dann vielleicht beim Frieden in Europa? Doch was kann ich hier im kleinen, beschaulichen Gilching für den Frieden in Europa tun? Der Gedanke daran lässt mich nicht los. Wie machtlos bin ich doch im Angesicht des Unfriedens unter den Menschen in Europa. Nein, ich glaube, wirklich viel ist es nicht, was ich zum Frieden in Europa beitragen könnte. Also, noch einen Schritt kleiner. So eine Bitte muss wohl überlegt sein. Und plötzlich huscht mir ein kleiner Gedanke durch den Kopf, an dem ich mich festbeiße: Welchen Unfrieden trage ich denn in mir? Muss ich nicht bei mir selbst anfangen, Frieden zu stiften? Habe ich mich nicht erst gestern so sehr über den Autofahrer geärgert, der mir in der Melchior-Fanger-Straße die Vorfahrt genommen hat? Und habe ich nicht über die alte Frau geschimpft, die an der Kasse bei REWE ewig brauchte, um zu bezahlen und einzupacken? Rege ich mich nicht ständig auf über Menschen, die nicht so funktionieren, wie ich es will? Genau da spüre ich in mir den Groll, den Ärger, den Unfrieden. Doch tut es uns allen nicht viel besser, gelassener und friedvoller mit unseren Mitmenschen umzugehen? Mal über kleine Fehler mit einem Lächeln hinwegzusehen, mal andere Menschen einfach vorzulassen, oder immer eine Kacktüte griffbereit zu haben, wenn ein Mensch die Hinterlassenschaften seines Tieres nicht wegräumen mag? Und plötzlich tun sich mir viele Möglichkeiten auf, in meinem näheren Umfeld für Frieden zu sorgen. Ich bin der Schlüssel dazu. Morgens um 5 ist die Welt noch in Ordnung, oder? Es regnet mal nicht – Gott sei Dank. Doch der Weg ist irgendwie anstrengender als noch im letzten Jahr. Ich bin wirklich aus der Übung. Und da kommen auch schon die guten Vorsätze in meine Gedanken: Du musst dich mehr bewegen. Du musst mehr trinken. Du musst vor allem dringend ein paar Kilo abnehmen… Ja, ich hatte viel mitzunehmen auf den Heiligen Berg. Aber die Bitte um den Weltfrieden, die hatte trotzdem noch Platz in meinem Gepäck.
Isabell Feix

Himmelfahrt Wallfahrt zum Jexhof

Wallfahrtsgottesdienst an Maria Himmelfahrt 2024

Jetzt beginnt der „Frauendreißigst". So wird die Zeit zwischen dem „hohen" oder „Großen Frauentag", dem 15. August und dem „Kleinen Frauentag“, dem 8. September (Mariä Geburt) bezeichnet. Die Spanne gilt als besonders günstige Zeit für das Sammeln von Kräutern, welche Mutter Erde den Menschen schenkt. Die Kräuter wurden verarbeitet - zu Tees, Tinkturen, Likören, Salben, Kräuteressig etc. Sie waren früher die „Hausapotheke“, mit der die Menschen den Winter überstehen konnten. Am Großen Frauentag gehen traditionell die Mitglieder der Pfarrei St. Sebastian, Gilching, zu Fuß den Kreuzweg durchs Wildmoos zum Votivkreuz am Jexhof. 
Hl. Messe um 08.30 Uhr in St. Sebastian und um 10.30 Uhr am Jexhof
Wir treffen uns um 8 Uhr am Wegkreuz an der Weßlinger Straße/Rottenrieder Straße in Gilching und gehen den Kreuzweg betend zum Jexhof (ca. 7 Kilometer). Dort feiern wir um 10.30 Uhr die Hl. Messe. Nach altem Brauch werden an diesem Tag die mitgebrachten Kräuterbuschen geweiht. Nach dem Gottesdienst gibt es bei Weißwürsten, Brotzeit und Getränken ein gemütliches Beisammensein.

Innere Einkehr und Weltfrieden:

Die stille Kraft des Alltags Wie ein Spaziergang nach Andechs zur persönlichen Friedensmission wurde Morgens um 5 ist die Welt noch in Ordnung, oder? Schon seit Tagen machte ich mir Gedanken über meine Bitten für die Wallfahrt nach Andechs. Und ich kam zu dem Schluss: Ich werde bitten für den Weltfrieden. Eine große Sache, so ein Weltfrieden. Doch der Gedanke lastet schwer auf mir. Was kann ich hier im kleinen, beschaulichen Gilching schon für den Weltfrieden tun? Aber Frieden ist doch so wichtig! Wenn ich schon beim Weltfrieden nichts ausrichten kann, dann vielleicht beim Frieden in Europa? Doch was kann ich hier im kleinen, beschaulichen Gilching für den Frieden in Europa tun? Der Gedanke daran lässt mich nicht los. Wie machtlos bin ich doch im Angesicht des Unfriedens unter den Menschen in Europa. Nein, ich glaube, wirklich viel ist es nicht, was ich zum Frieden in Europa beitragen könnte. Also, noch einen Schritt kleiner. So eine Bitte muss wohl überlegt sein. Und plötzlich huscht mir ein kleiner Gedanke durch den Kopf, an dem ich mich festbeiße: Welchen Unfrieden trage ich denn in mir? Muss ich nicht bei mir selbst anfangen, Frieden zu stiften? Habe ich mich nicht erst gestern so sehr über den Autofahrer geärgert, der mir in der Melchior-Fanger-Straße die Vorfahrt genommen hat? Und habe ich nicht über die alte Frau geschimpft, die an der Kasse bei REWE ewig brauchte, um zu bezahlen und einzupacken? Rege ich mich nicht ständig auf über Menschen, die nicht so funktionieren, wie ich es will? Genau da spüre ich in mir den Groll, den Ärger, den Unfrieden. Doch tut es uns allen nicht viel besser, gelassener und friedvoller mit unseren Mitmenschen umzugehen? Mal über kleine Fehler mit einem Lächeln hinwegzusehen, mal andere Menschen einfach vorzulassen, oder immer eine Kacktüte griffbereit zu haben, wenn ein Mensch die Hinterlassenschaften seines Tieres nicht wegräumen mag? Und plötzlich tun sich mir viele Möglichkeiten auf, in meinem näheren Umfeld für Frieden zu sorgen. Ich bin der Schlüssel dazu. Morgens um 5 ist die Welt noch in Ordnung, oder? Es regnet mal nicht – Gott sei Dank. Doch der Weg ist irgendwie anstrengender als noch im letzten Jahr. Ich bin wirklich aus der Übung. Und da kommen auch schon die guten Vorsätze in meine Gedanken: Du musst dich mehr bewegen. Du musst mehr trinken. Du musst vor allem dringend ein paar Kilo abnehmen… Ja, ich hatte viel mitzunehmen auf den Heiligen Berg. Aber die Bitte um den Weltfrieden, die hatte trotzdem noch Platz in meinem Gepäck. Isabell Feix

Familienwallfahrt nach Andechs – der Bericht einer Wallfahrerin

Ich bin nicht fit dieses Jahr. Die erste Familienwallfahrt nach der Corona-Zeit und ich bin nicht fit. 20 km nach Andechs stehen mir bevor. Mitte Juli. 20 km durch kühlen Wald in den Morgenstunden, über Wiesen und Felder in der beginnenden Hitze des aufkommenden Tages, über Feldwege, über Asphalt. Nur gehen, schauen, nachdenken, beten, staunen. Staunen darüber, was mir eigentlich Kraft gibt, diesen langen Weg nach Andechs zu gehen. Ich glaube, es ist die Gemeinschaft. Menschen auf demselben Weg. Wir gehen gemeinsam, wir reden gemeinsam, wir beten gemeinsam. Wir beten das Rosenkranzgebet. Wir teilen uns auf. Der vertraute Text schwingt von rechts nach links, immer im Wechsel. Ein stetes Auf und Ab, ein stetes Hin und Her – versunken in die kraftvollen Worte des „Gegrüßet seist du Maria“. Das Beten gibt mir Kraft. Wallfahren ist für mich Nachdenken. Über Gott und die Welt. Über Gott in der Welt. Über Gott in meinem Leben. Wo ist denn Gott in meinem Leben? Mein Blick schweift über den Wegrand und ich beginne zu begreifen: Ein kleiner Schmetterling tanzt um eine gelbe Blüte, eine Biene macht Morgentoilette an einem Wassertropfen, ein schwarzer Käfer sucht Deckung unter einem großen Huflattichblatt. Ich höre die Vögel zwitschern und die Bienen summen. Da habe ich meine Antwort: Gott ist da, überall wo ich die Augen öffne und sehe. Ich trage all meine Gedanken, meine Wünsche und meine Hoffnung hinauf auf den heiligen Berg. Ich trage meine Bitten und meinen Dank vor Gott beim Gottesdienst diesmal in der Wallfahrtskirche. Anschließend – ein schönes Beisammensein. Ich bin reich beschenkt. 

Isabelle Feix
familienwallfahrt1

Wallfahrt an Maria Himmelfahrt zum Jexhof

Wer geht mit? Am 15. August zum Jexhof?

Am Ulrichstag, 4. Juli 1993, wurden die neu geschaffenen Kreuzwegstationen mit einem Festakt unter dem Votivkreuz am Jexhof eingeweiht. Damit wurde ein alter Wallfahrerweg wieder in Erinnerung gerufen, der von zahlreichen Gläubigen der Pfarrei Gilching über viele Jahre benutzt worden war.
Anläßlich des dreißigjährigen Jubiläums am 15. August 2023 treffen wir uns um 8 Uhr am Wegkreuz an der Wesslinger Straße/Rottenrieder Straße in Gilching und gehen rechts um das Wildmoos zum Jexhof (ca. 7 Kilometer). Dort feiern wir gegen 10.30 Uhr einen Gottesdienst, der von unserem Pfarrer Franz von Lüninck zelebriert wird. Nach altem Brauch werden an diesem Tag die mitgebrachten Kräuterbuschen geweiht.
Dass diese Wallfahrt einen ganz besonderen Segen hat, zeigt sich auch dadurch, dass viele Gilchinger Bürger, die in der Vergangenheit gerne den Weg zu Fuß gelaufen sind, mit dem Auto zum Jexhof fahren.
Nach dem Gottesdienst gibt es bei Weißwürsten, Brotzeit und Getränken ein gemütliches Beisammensein.
Wir freuen uns über eine große Beteiligung.  
Lydia Amberg

Zwei Wallfahrten - ein Ziel

Familienwallfahrt

„Was für ein herrlicher Tag“ - Familienwallfahrt 2017

„Was für ein herrlicher Tag“ – diesen Ausspruch und viele ähnliche Aussagen hörte man am 11. Juni sehr häufig unter den Pilgern, die sich um 5:00 Uhr zu Fuß von Gilching nach Andechs auf den Weg gemacht hatten. Und es passte auch alles zusammen an diesem herrlichen Sommertag.
33 Fußwallfahrer laufen von Gilching und Unering, einige Wallfahrer kommen durch das Kiental, wieder andere sind mit dem Auto angereist und sogar 1 Fahrradpilger ist gekommen. Alle haben ein gemeinsames Ziel: Unseren Wallfahrtsgottesdienst in der Chorkapelle des Klosters in Andechs.
Herrliches sonniges Wetter hat uns heuer auf dem Weg begleitet und im Gebet und Gespräch vereint haben langjährige Freunde dieser Wallfahrt mit neuen Teilnehmern zusammengefunden. Ein wirklich schönes Miteinander, das nach dem Gottesdienst, den Pfarrer Franz von Lüninck wieder sehr schön mit uns gefeiert hat, seinen Abschluss und gemütlichen Ausklang im Bräustüberl fand.
Dass diese Wallfahrt einen ganz besonderen Segen hat, zeigt sich auch dadurch, dass ältere Pilger, die in der Vergangenheit gerne den Weg zu Fuß gelaufen sind, heute noch Ihre Verbundenheit damit ausdrücken, dass sie es sich nicht nehmen lassen jedes Jahr aufs Neue mit dem Auto zum „Heiligen Berg“ zu kommen und nach Abschluss ihre Hilfe beim Rücktransport der Fußpilger anbieten.
Ein herzliches „Vergelt´s Gott“ hierfür!
 
Norbert Rosenberger

16_Traditionswallfahrt2013_01

Traditionswallfahrt über 300 Jahre alt

Seit 1713, dieses Jahr somit seit über 300 Jahren wallfahren die Gilchinger bereits jeden Donnerstag vor Pfingsten nach Andechs auf den heiligen Berg.
Einem Gelübde folgend immer wieder viele Gilchinger von zu Hause los, um nach gemeinsamen Beten und Schweigen durchs Kiental hindurch nach Andechs zu kommen. Dort werden sie von weiteren Gilchingern, die auf schnelleren Verkehrsmitteln dorthin kamen, bereits freudig erwartet, um den gemeinsamen Dankgottesdienst zu feiern.
Im Andechser Wachsgewölbe wird eine Votivkerze mit dem Vitusmotiv, dem Jüngling im Feuerkessel, aufbewahrt. Auf der etwa einen Meter großen Kerze ist auf der Inschrift „Pfarr Gilching von Basperg – 1713“ zu lesen.
Der Anlass zur Wallfahrt ist einer Überlieferung zur Folge eine Tierseuche in Gilching gewesen, weshalb die Wallfahrt besonders den Landwirten im Ort besonders am Herzen liegt. Recherchen haben zwar ergeben, dass die Wallfahrt immer wieder einmal unterbrochen wurde und nicht jedes Jahr stattfand, aber ganz sicher in den zurückliegenden 40 Jahren kontinuierlich. Heute zeigen sich Gabi Fink und Toni Feda für die Weiterführung der Tradition verantwortlich.
Als kleines Andenken an das diesjährige großartige Jubiläum hatte Toni Feda 2013 eigens einen kleinen Holzkerzenleuchter angefertigt mit dem Aufdruck „300 Jahre Wallfahrt 1713 – 2013“ und an jeden Wallfahrer verteilt.
Toni Feda und Eduard Fuchshuber