Pfarrei St. Sebastian

Katholische Pfarrgemeinde in Gilching
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Kirchenverwaltung

Spenden für neue Gewänder der Sternsinger und die Romwallfahrt der Ministranten

Am 22.12.2023, also kurz vor Heiligabend, veranstalteten der Männerchor Gilching 1903 e.V. sowie der Spielmanns- und Fanfarenzug „Edelweiß“ Gilching e.V. eine musikalische Einstimmung auf die Weihnachtszeit. In der sehr gut gefüllten Kirche St. Vitus eröffnete Lukas Rauwolf mit einer Orgelfanfare die Veranstaltung. Neben Ensembles des Männerchors und der Bläser trug auch unser Pfarrer Franz v. Lüninck mit seinem „Glockenspiel“ zum Gelingen des Abends bei. Am Ende wurde ein Betrag von 450 € an Spenden gesammelt. Die Organisatoren Manfred Setzmüller und Wolfgang Eckl haben entschieden, diesen Betrag in gleichen Teilen für neue Sternsinger-Gewänder sowie als Zuschuss für die Romwallfahrt der Ministranten zu spenden. Die Übergabe fand am Rande des Abends für Ehrenamtliche im Pfarrsaal St. Sebastian statt. Kirchenpfleger Christoph Rauwolf
Gruppenbild zur Adventsspende der KV

Wir haben einen neuen Kirchenpfleger!

Die Kirchenverwaltung ist zuständig für alle Belange von Finanzen und Gebäuden der Pfarrei. Der Kirchenpfleger ist diesem Gremium ist die rechte Hand des leitenden Pfarrers.
Seit unser ehemaliger Kirchenpfleger Michael Schreindorfer im vergangenen November verstorben ist war dieses Amt unbesetzt.
So bin ich sehr froh, dass seit Ende Januar Christoph Rauwolf in dieses Amt wieder ausfüllt. Einstimmig und mit großer Dankbarkeit von Seiten aller Mitglieder der Kirchenverwaltung haben wir ihn zum neuen Kirchenpfleger gewählt.
Herr Rauwolf ist seit Dezember 2015 Mitglied unseres Gremiums. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er sich bereiterklärt hat dieses Ehrenamt zu übernehmen und wünsche Ihm von Herzen Gottes Segen und Freude bei allen Aufgaben, die ihn erwarten. 
Pfarrer Franz v. Lüninck
  
Rauwolf

Unser neuer Kirchenpfleger stellt sich vor

Liebe Pfarrgemeinde!
Bevor man eine neue Aufgabe, einen neuen Beruf oder ein neues Amt übernimmt stellt man sich vor, was denn dabei alles auf einen zu kommt, welche Tätigkeiten auf einen warten oder erwartet werden. Aber wie so oft im Leben gibt es dann auch Dinge, an die man vorher nicht gedacht hat. So oder ähnlich geht es mir jetzt mit meinem neuen Amt als Kirchenpfleger und dem Bericht aus der Kirchenverwaltung für den Pfarrbrief.
So erlauben Sie mir, mich erstmal kurz vorzustellen: Ich bin inzwischen 50 Jahre alt und wohne mit meiner Frau und unseren beiden Kindern seit 2009 in Gilching. Im Hauptberuf arbeite ich bei einer großen Bank und sorge dafür, dass diese an den internationalen Devisenmärkten handeln und ihre Kunden mit Fremdwährungen versorgen kann.
Seit Dezember 2015 gehöre ich der Kirchenverwaltung St. Sebastian an. Die Mitarbeit in diesem Gremium hat mir in den letzten Jahren einige interessante Einblicke in die Organisation und Verwaltung einer doch recht großen Pfarrgemeinde beschert. Nachdem unser langjähriger Kirchenpfleger Michael Schreindorfer für uns alle überraschend und schnell gestorben ist, wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, seine Nachfolge anzutreten. Auch wenn ich mich zunächst sehr geehrt fühlte, so fiel mir die Entscheidung nicht leicht. Es gibt kein Handbuch für Kirchenpfleger, keine Schulung und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen in den offiziellen Satzungen des Erzbistums lassen wie so oft verschiedene Interpretationen zu. Am meisten aber fehlt mir ein Vorgänger, den man einfach mal um Rat fragen kann. Somit lerne ich jeden Tag dazu und freue mich über jegliche Unterstützung.
Während ein Großteil der Veranstaltungen in der Pfarrei derzeit ruht wird im Hintergrund fleißig gearbeitet. Auch die Kirchenverwaltung hält regelmäßig ihre Sitzungen ab, allerdings der Zeit entsprechend mittels Videokonferenz.
Falls der eine oder andere von Ihnen in der letzten Zeit am Pfarrzentrum vorbeigeschaut hat, so werden demjenigen sicherlich die derzeitigen Bauarbeiten aufgefallen sein. Dabei handelt es sich größtenteils um brandschutztechnische Ertüchtigungen, zu denen die Pfarrei nach einer Begehung durch das Landratsamt verpflichtet worden war. Da der große Pfarrsaal ursprünglich für mehr als 200 Personen geplant und genehmigt worden ist, sind wir dem Geltungsbereich der Versammlungsstättenverordnung zugeordnet worden. Demnach hätten wir umfangreiche Umbaumaßnahmen (z. B. Treppenbreite Notausgang) vornehmen müssen.
Mit der nun erfolgten Begrenzung auf max. 200 Personen konnten wir dies umgehen, aber die nun angestoßenen Maßnahmen zum Brandschutz unter Beachtung der Bayerischen Bauordnung waren leider unumgänglich. In Summe muss die Pfarrei dafür einen hohen fünfstelligen Betrag aufbringen. Allein eine Bezuschussung vom Ordinariat ist leider nicht ausreichen. Wir hoffen, dass die Arbeiten im Mai abgeschlossen werden können und wir dann für das Pfarrsaalgebäude einen vom Landratsamt anerkannten Brandschutznachweis haben.
Dafür stockt das nächste große Projekt, die Generalsanierung des Kindergartens. Hierzu sind die Planungen seitens der Erzdiözese leider erstmal verzögert so dass der ursprüngliche Zeitplan leider nicht eingehalten werden kann. Allerdings werden wir auch weiterhin alles daransetzen, dieses für als Pfarrei und für ganz Gilching wichtige Thema voranzutreiben und zu einem für alle zufriedenstellenden Abschluss zu bringen.
Generell wissen wir alle nicht, wie wir als Pfarrei und die Kirche im Besonderen aus der Pandemie herauskommen werden. Welche Herausforderungen werden sich uns stellen? Kommen die Menschen zurück, nicht nur zu den Gottesdiensten, auch zu den Veranstaltungen? Angefangen von den Familien mit kleinen Kindern bis hin zu den Senioren.
Auch in finanzieller Hinsicht können wir als Kirchenverwaltung nicht erwarten, über die gleichen Mittel wie bisher verfügen zu können. Andererseits bin ich von meiner grundsätzlichen Haltung her ein Optimist und gehe mit großer Zuversicht an meine neue Aufgabe als Kirchenpfleger heran.
Zum Schluss möchte ich allen Interessierten noch die Online Ausstellung zum 200jährigen Bestehen der Erzdiözese München und Freising ans Herz legen, aufzurufen auf der Webseite https://www.erzbistum-muenchen.de/archiv-und-bibliothek/ausstellung-200-jahre-erzbistum.
Wenn man sieht, durch welche Höhen und Tiefen das Erzbistum in den letzten zwei Jahrhunderten gegangen ist, so kann man auf Gott vertrauen und es muss einem vor den nächsten 200 Jahren nicht bange sein. Das Erzbistum München und Freising hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es die Kraft besitzt, Krisen erfolgreich zu meistern und weiter zu existieren.
In diesem Sinne wünschen ich Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest!
Christoph Rauwolf, Kirchenpfleger

Bitte um das jährliche Kirchgeld

Wie immer um diese Zeit die jährlich wiederkehrende, aber notwendige Bitte um das Kirchgeld, das für den Erhalt und die Pflege unserer Infrastruktur hier in Gilching dringend notwendig ist.
Vielen Dank!
 
Kontoverbindung
Kirchenstiftung St. Sebastian: Raiffeisenbank Gilching,
IBAN: DE 4770 1693 8200 0001 2718
Gerne auch Bareinzahlungen im Pfarrbüro und Spendenquittungen

SchreindorferTodesanzeige

Nachruf für Michael Schreindorfer
Vergelt´s Gott und Ruhe in Frieden!

Nur ein paar Wochen sind vergangen, seit unser Kirchenpfleger Michael Schreindorfer Ende November 2020 nach kurzer, schwerer Krankheit, aber für alle doch überraschend wenige Tage vor seinem 71sten Geburtstag gestorben ist.
Auch wenn aufgrund der Hygienevorschriften nur wenige von uns das Requiem in St. Nikolaus besuchen durften, war die Präsenz von so vielen Menschen aus Michaels Lebensumfeld auf dem Friedhof ein wahrer Trost – nicht nur für seine Familie und die engsten Freunde.
Zeitlebens hat sich „unser Michael“ in den vielfältigsten gesellschaftlichen Bereichen voller Überzeugung engagiert; so auch für unsere Pfarrgemeinde St. Sebastian.
Er war zupackend und gleichsam ein Berater, immer ganz leise und einfühlsam, meist bestärkend und zustimmend. Immer wieder hat er uns ermutigt und angetrieben, für unseren Glauben einzustehen und mit anzupacken.
Im Frühjahr 2006 startete Michael als Pfarrgemeinderat sein aktives Wirken in unserer Pfarrei St. Sebastian, schrieb öfters Beiträge für den Pfarrbrief und die Pfarreihomepage, meist kritisch, provozierend, aber stets konstruktiv ermunternd und voller Liebe, die er aus seinem festen Glauben schöpfte. Ab 2010 übernahm er an meiner Seite den Stellvertreterposten im Vorsitz des Pfarrgemeinderats in einer Zeit, die für unsere Pfarrei eine ganz besondere Herausforderung war.
2012 wechselt Michael in die Kirchenverwaltung und war dann schnell auch unser aller Kirchenpfleger, kümmerte sich um Baumaßnahmen, Finanzen und Personalangelegenheiten gleichermaßen.
Und immer wieder verband er in seinen Beiträgen für den Pfarrbrief nachdenkliche und mutmachende Abschnitte und beschränkte sich nicht auf die bloße Berichterstattung oder das Eintreiben von Spendengeldern.
Alle seine Texte haben wir mit viel Dankbarkeit am Tag seiner Beerdigung als gesammelte Werke an seine Kinder übergeben – viele davon können weiterhin auf unserer Pfarreihomepage noch nachgelesen werden. Sie sind bis heute weitgehend aktuell geblieben.
Neben seiner Tätigkeit im Pfarrgemeinderat und in der Kirchenverwaltung war Michael auch im gesamten Pfarrgemeindeleben immer präsent: bei den Gottesdiensten ganz leise – meist oder quasi immer mit seiner Ehefrau Charlotte, aber auch bei Konzerten, Andachten und vielen Veranstaltungen war „Michi“ einfach da.
Das erste Senioren-Treffen beispielsweise wurde im Januar 2016 mit einer Faschingsfeier gefeiert … und musikalisch begleitet natürlich auch u. a. von ihm.
Unvergessen sind seine Auftritte mit seinen Steinebacher Sängern beim ökumenischen Weinfest, aber ganz besonders beim Pfarrfasching 2019, als er als „Schönheitskönigin von Schneizlreuth“ auftrat und sich wünschte, dass wir diesen Auftritt als Video festhalten; „Man weiß ja nie …“ hat er damals zu mir gesagt.
Michael stand mit großer Überzeugung für seine Kirche ein. Seine Maxime lautete dabei. „Jetzt erst recht. Aus der Kirche trete ich schon gar nicht aus – das ist schließlich auch meine Kirche“. Wir alle müssen umdenken und mitmachen – in gegenseitigem Respekt und in der Liebe zu Jesus. Unser Glaube ist unsere gemeinsame Aufgabe, unser Auftrag, für den wir uns zusammen einsetzen müssen. Das war seine tiefe Überzeugung – und gelebtes Vorbild für viele!
Lieber Michi, vergelt´s Gott für alles, was du für uns hier in Gilching und speziell auch für unsere Pfarrei alles Wunderbare geschaffen hast.
 
In großer Dankbarkeit
im Auftrag und Namen aller Haupt- und Ehrenamtlichen und Mitglieder der gesamten Pfarrgemeinde St. Sebastian

Edi Fuchshuber, ehemaliger PGR-Vorsitzender

Mit großer Trauer ...

... müssen wir Euch allen mitteilen, dass unser geschätzter Kirchenpfleger Michael Schreindorfer am Samstagmorgen, 28.11.2020, nach kurzer, schwerer Krankheit friedlich eingeschlafen ist.
Wir trauern um ihn.

Der HERR vergelte ihm alles, was er Gutes im Leben für seine Mitmenschen, ganz besonders aber auch für unsere Pfarrgemeinde - meist ganz still und leise - bewirkt hat. Der HERR schenke ihm den ewigen Frieden.
Seiner lieben Frau und Kindern wünschen wir viel Trost und Kraft für die kommenden Tage. 

In tiefer Dankbarkeit und Verbundenheit
Pfarrer Franz von Lüninck im Namen aller Seelsorger, der Haupt- und Ehrenamtlichen und aller Pfarreimitglieder von St. Sebastian.

Die Mitglieder unserer aktuellen Kirchenverwaltung

Die Kirchenverwaltungswahlen in allen bayerischen Diözesen fanden am  Sonntag, 18. November 2018 statt.
Für unsere Pfarrgemeinde wurden in die neue Kirchenverwaltung 2018 - 2024) gewählt:
  1. Leonhard Schlögl
  2. Thomas Will
  3. Michael Schreindorfer (+)
  4. Elisabeth Hämmerl
  5. Johann Stocker
  6. Thomas Grandtner
  7. Lidia Karpinksa
  8. Christoph Rauwolf
Wir gratulieren den 8 Gewählten und danken allen 12 Kandidaten für Ihre Bereitschaft mitzumachen.

In ihrer konstituierenden Sitzung am 8 . Januar wird das Gremium unter der Leitung von Pfarrer Franz von Lüninck ihren Kirchenpfleger ernennen und über mögliche Nachberufungen beraten .
20181111_KVWahl

Warum mache ich trotzdem weiter - und bitte wieder um das jährliche Kirchgeld?

Die Kirchenführung macht es dem Gläubigen derzeit nicht leicht . Aufgrund der aktuellen Ereignisse des ungeheuren Missbrauchsskandals und der für viele Menschen enttäuschenden Einlassung des Hoffnungsträgers Papst Franziskus zur Abtreibung wurde ich aktuell – leider auch von vernünftigen Menschen – mehrmals gefragt, wie man sich für so eine Kirche überhaupt noch einsetzen kann, die sich überwiegend um sich selbst dreht, vieles unbarmherzig verbietet und verteufelt, sich abschottet vor dringend erforderlichen Reformen, dabei aber maßgebliche Vertreter sich selbst nicht an die geforderten Werte halten, ja sogar in einem unvorstellbaren Ausmaß ihre besondere Stellung missbraucht haben . Die Austrittszahlen sprechen ja ihre eigene Sprache . So wie sich die großen Volksparteien wundern, dass man sie nicht mehr braucht, weil sie wohl den Kontakt zum Menschen verloren haben, so ist leider auch die momentane Situation der Kirche . Die Frohe Botschaft (nicht Drohbotschaft) Jesu mit den Schwerpunkten Barmherzigkeit und Liebe erreicht die Menschen nicht mehr, weil selber zu wenig vertreten und gelebt . Eine Welt mit fast 8 Milliarden Menschen benötigt zwingend darauf
angepasste Regelungen als die Welt von vor 1000 Jahren mit nur 300 Millionen Menschen . Da ist man schwer frustriert und am Nachdenken, auch bei der Überlegung zu den neuen KV-Wahlen .
Warum mache ich dann doch weiter? Die Frohe Botschaft ist ja dennoch der rote Faden in meinem Leben . Sie wird ja nicht dadurch weniger wichtig, dass sie von vielen Repräsentanten der Kirche nicht gelebt wird . Sie ist auch wichtig für unsere immer komplexer und unbarmherziger werdende Gesellschaft mit immer weniger Werten . Erst kürzlich las ich, dass die großen Kirchen die letzten wichtigen Vertreter und Hüter von wichtigen Werten sind, auch dann  . . . wenn sich Vertreter dieser Kirchen oft selbst nicht daran halten . Ermutigend ist auch, dass wie bei uns hier in Gilching – wie fast überall an der Basis - diese Werte gelebt werden, von jungen Menschen, jungen Familien, im Leben stehenden Erwachsenen und lebenserfahrenen Senioren und vor allem auch von glaubwürdigen und engagierten Priestern und Hauptamtlichen . Das gibt Hoffnung und ein Aussteigen wäre die falsche Antwort, da sind wir alle gefordert . Wie heißt es: „Wenn du die Welt verändern willst, dann fange bei dir selber an“. Wenn die Kirche also an der Basis hier recht gut funktioniert, dann ist Voraussetzung dafür aber auch, dass die notwendige Infrastruktur vorhanden ist und deshalb komme ich nicht umhin, auch dieses Jahr wieder um das jährliche Kirchgeld zu bitten für die Kirche vor Ort .
Machen Sie mit an und in einer lebendigen Kirche, erfreuen Sie sich an einem schönen und besinnlichen Weihnachtsfest und gehen Sie zuversichtlich mit Gottes Hilfe in das Neue Jahr . 
Michael Schreindorfer,  Kirchenpfleger

Eine Kirche im Grünen – Sponsoring-Aktion für eine „Kirche im Grünen“

Die Suche nach Paten für die Bäume, die rund um St. Nikolaus gepflanzt werden sollen, war bisher recht erfolgreich. Es sind nur noch wenige Baumpatenschaften zu vergeben. Zudem werden aber noch Paten für die vier Sitzbänke, welche vor der Kirche aufgestellt werden und zum Verweilen einladen sollen, gesucht. Darüber hinaus bitten wir noch um Spenden für die weitere Begrünung rund um die Kirche. Es sollen über
60 Sträucher, dazu noch zahlreiche Stauden und Gräser gepflanzt wer- den, um die Vorstellung einer „Kirche im Grünen“ wahr werden zu lassen. Für beides gibt das Pfarrbüro gerne Auskunft.
Christoph Rauwolf, Kirchenverwaltung

Nikolausuhr

Darf ich mich kurz vorstellen?

Ich bin die Nikolaus-Uhr.
„Die bitte was?“, werden jetzt die meisten denken. Wie kommt denn so etwas?
Das ist zugegebenermaßen eine lange Geschichte: Sie begann vor vielen Jahrzehnten. Zu dieser Zeit wurde ich in einer Ziegelei nach traditioneller Methode aus Ton und Lehm zu einem Dachziegel gebrannt. Ein Dachziegel, das ist schon etwas Besonderes. Meine Verwandten, die Mauerziegel, verschwinden meist hinter Putz oder in der heutigen Zeit hinter einem Kunststoffvollwärmeschutz. Ein Dachziegel hinge- gen ist sichtbar, an der frischen Luft und hat die Aufgabe, etwas zu beschützen.
So verließ ich eines Tages das Lager der Ziegelei und konnte es selbst kaum glauben. Ich war für die Eindeckung eines Kirchendaches bestellt worden! Nicht einen Schuppen, einen Stall oder ein einfaches Haus, nein, das Beschützen eines Gotteshauses sollte zu meiner Lebensaufgabe werden. Voller Vorfreude über diese mir zuteil gewordene Ehre kam ich in Gilching- Argelsried auf der Baustelle an. Ich konnte kaum erwarten zu erfahren, welcher Platz auf dem Kirchendach denn meiner werden würde.
Leider kam es wie so oft im Leben etwas anders. Die Dachdecker begannen mit der Arbeit und die Holzkonstruktion verschwand zunehmend unter dem roten Ziegelkleid. Nur ich lag immer noch unten. Die freien Plätze auf dem Dach wurden immer weniger, meine Freude verschwand und bald auch die Hoffnung, noch Verwendung zu finden. Ich sah mich schon auf einem Ziegenstall enden.
Aber es kam noch schlimmer. Kein Leben an der frischen Luft, nein, in einem dunklen Keller unter der Kirche fand ich mich wieder. Als Reserveziegel. Meine Geschwister auf dem Kirchendach trotzen über Jahre Wind, Regen und Schnee. Mein Einsatz hingegen war nicht gefragt. Wie ein kleines Lichtlein am Ende des Tunnels erschien es mir, als mir vor ein paar Jahren zu Ohren kam, dass die Kirche und auch das Dach saniert werden sollten. Vielleicht kommt jetzt endlich mein Einsatz! Doch nein, wieder war meine
-Hoffnung umsonst. Das Dach wurde komplett mit neuen, jungen Ziegeln eingedeckt. Und meine Geschwister, welche lange Jahre treuen Dienst geleistet hatten, landeten im Bauschutt. Aber für mich und ein paar meiner Kellergenossen tat sich plötzlich eine neue Möglichkeit auf: Wir dürfen unseren Beitrag zum Erhalt der Kirche doch noch leisten. Nicht im ursprünglichen Sinne als Dachziegel, sondern eigentlich noch viel besser. Als Uhren sollen wir Spenden für die Sanierung der Kirche sammeln. Wie das funktioniert? Wir bekommen ein kleines Loch verpasst, ein Uhrwerk wird montiert und vielleicht gibt es sogar noch eine kleine künstlerische Verzierung. Und fertig ist die Nikolaus-Uhr. So bieten wir uns zum Verkauf an. Jeder Käufer unterstützt damit die Renovierung der Kirche St. Nikolaus.
Als Preis werden 50 Euro aufgerufen. Nicht gerade wenig, aber das Geld fließt direkt in den nicht unerheblichen Eigenbeitrag der Pfarrgemeinde an den Renovierungskosten. Im Gegenzug dafür bekommt der Käufer einen exklusiven, originalen, top erhaltenen Dachziegel aus der Zeit des Baus der St. Nikolaus Kirche, umgestaltet zu einer dekorativen Uhr.
Verkaufsstart wird in Kürze erfolgen. Derweil nimmt das Pfarrbüro gerne Vorbestellungen entgegen.
 
Christoph Rauwolf, Kirchenverwaltung