Pfarrei St. Margaret Markt Schwaben

Zinngießergasse 37, 85570 Markt Schwaben
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Weihnachtskrippe 2
Krippe St.Margaret Markt Schwaben

„Baut Krippen zum Lobe des Herrn, aber baut sie nach eurer Heimat.“
Franz v. Assisi

In Markt Schwaben wird seit Jahrzehnten in der Kapelle im Glockenturm von St. Margaret eine Krippe aufgebaut. Die Krippenszene ist in eine voralpenländische Umgebung eingebettet. Jesus wird in einem einfachen Stall geboren, wie er früher oft in unserer Gegend zu sehen war. Im Hintergrund sieht man die Berge. Die Krippenlandschaft selbst ist hügelig und wird in jedem Jahr neu gestaltet.
Die Szene folgt damit der Aufforderung, die dem Hl. Franz von Assisi zugeschrieben wird. Die Geburt Jesu wird in unsere „Welt“ übertragen und erleichtert uns das Verständnis des Geschehens.
Jesus kommt zu allen Menschen, egal wer oder was wir sind, egal woher wir kommen, egal wie reich oder arm wir sind. Diese froh machende Botschaft ist der Kern der Krippendarstellung.


Der Stall, der Brunnen mit dem fließenden Wasser (auch ein Zeichen für das neue Leben) und das Backhaus wurden über viele Jahre gebaut, verändert und erweitert. So gibt es immer wieder kleine neue Details.


Woher die Figuren ursprünglich stammen, lässt sich nicht feststellen. Scheinbar handelt es sich um eine bunte Sammlung, da sich die Figuren in der Größe zum Teil erheblich unterscheiden.
Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre wurden die Figuren von den Mallersdorfer Schwestern (Paramentengruppe geleitet von Oberin Schwester Fulgenta), die damals noch in Markt Schwaben im Kinderhaus St. Nikolaus wirkten, liebevoll restauriert.
Mittlerweile haben die Jahre ihre Spuren an den Figuren hinterlassen und wir renovieren sie Stück für Stück. Neue Kleider werden angefertigt, Köpfe, Hände und Füße geschnitzt und neu gefasst.


Ab dem 6. Januar werden die Figuren der Heiligen Drei Könige in der Krippe arrangiert. Im Gefolge der Könige sieht man unter anderem einen Elefanten mit prächtiger Sänfte auf dem Rücken, sowie ein Dromedar, das zwei Kisten mit wertvollen Stoffen trägt.


Wenn in die Kasse am Fenster Münzgeld eingeworfen wird, fängt ein mechanisches Spielwerk an eines von zwei Weihnachtsliedern zu spielen und das Licht in der Krippe geht an.
Die Laterne im Stall wirft ihren Schein auf das göttliche Kind umgeben von Maria und Josef, Ochs und Esel.
Mit einem Leuchten verkündet der Engel den Hirten die Frohe Botschaft. Das Lagerfeuer und das Feuer im Backofen beginnen zu brennen und aus dem Brunnen fließt Wasser in einen Trog. In der zweiten Hälfte des Liedes wird dann die ganze Szenerie erhellt.

Die Krippe ist bis zum 2. Februar (Maria Lichtmess) zu sehen, danach wird sie wieder abgebaut und bis zum nächsten Aufbau verstaut.


Alle Kosten für den Erhalt der Krippe werden von Sponsoren übernommen. So können wir jedes Jahr die gesamten Einnahmen, die durch Ihren Münzeinwurf entstehen, dem Partnerschaftsprojekt unserer Pfarrei „ Kibagare Good News Center in Kenia“ spenden.
Dafür sagen wir Ihnen ein herzliches „Vergelt's Gott“!


Wir freuen uns, wenn wir auch dieses Jahr wieder vielen Menschen eine Freude mit dieser Krippe bereiten können.


Familien Huber und Mayr




Zur Geschichte der Krippe:


Bis zum Einbau des elektrischen Läutwerks im Jahr 1962 wurden die Glocken noch von Hand mit Seilen geläutet. Der Mesner und ein paar Ministranten zogen, an der Stelle, an der sich jetzt die Marienkapelle befindet, an den Glockenseilen. Der Turm war von der Kirche durch eine Tür aus Eisen getrennt. Durch ein Guckloch in der Tür konnte der Mesner den Gottesdienst beobachten. So wusste er z.B. wann es Zeit zum Läuten der Glocke für die Wandlung war.

Mehrere Personen aus unserer Pfarrei glauben sich zu erinnern, dass in der Weihnachtszeit eine Krippe auf dem hinteren rechten Seitenaltar aufgestellt wurde.

Nachdem die Glockenseile nicht mehr benötigt und abgehängt wurden, wurde ein kleiner Raum aus Brettern (ungefähr von der Größe der jetzigen Kapelle) in den Turm gebaut und die eiserne Tür durch eine Holztür mit Fenster ersetzt. Der Raum wurde nur während der Weihnachtszeit zum Aufbau der Krippe verwendet.
Durch das Fenster in der Tür konnte man die Krippe besichtigen. Beim Einwurf einer Münze wurde die Krippenszene beleuchtet.
Schon damals wurden die Figuren, die auch heute noch in unserer Krippe stehen, verwendet. Der Stall (Grotte) und ein Teil der Landschaft waren aus Gips gefertigt.

Nikolaus Riexinger und Hans Braun statteten die Krippe in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre mit dem Spielwerk, der Lichtsteuerung und dem Münzeinwurf, die heute noch in Betrieb sind, aus. Sie waren auch die ersten, die „lebendiges Wasser“ in Form eines Springbrunnens in die Krippe brachten.

Anfang der 1970er Jahre übergaben sie die Krippe an die damaligen Oberministranten Werner Mayr und Hans Huber.

In den Jahren 1974 bis 1977 erfolgte dann die große Kirchenrenovierung, bei der das gesamte gemauerte Gewölbe im Kirchenschiff abgenommen und aus statischen Gründen durch eine Holzkonstruktion ersetzt werden musste. In dieser Zeit wurde auch die kleine Kapelle in den Turm eingebaut. Die „Fatima Muttergottes“, die früher in der linken hinteren Nische im Kirchenschiff aufgestellt war (dort, wo sich jetzt die Figur der hl. Margaret befindet), fand jetzt hier einen würdigen Ort.


Damit die Krippe weiter aufgestellt werden konnte, musste jetzt ein spezieller Einbau mit einem Fenster zum Kirchenraum konstruiert werden, der in der Weihnachtszeit in die Kapelle eingebaut und zu Lichtmess wieder entfernt werden konnte.
Kurt Hanatschek und Sepp Bacher unterstützten das Vorhaben im Advent 1977 tatkräftig. So konnte rechtzeitig zu Weihnachten die Krippe wieder an ihrem ursprünglichen Ort aufgestellt werden.


Während der erneuten Kirchenrenovierung konnte die Krippe in den Jahren 2015 und 2016 nicht aufgebaut werden. Danach musste der Einbau an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Die Konstruktion wurde dabei so optimiert, dass keine Bohrlöcher mehr erforderlich sind und so keine Spuren nach dem Rückbau bleiben.


Inzwischen arbeiten zwei Generationen der Familien Huber und Mayr gemeinsam an der Gestaltung der Krippe und auch die Kinder helfen schon begeistert mit.