Wenn man als Pfarrei Trägerin eines Kindergartens ist, bedeutet das einen ganzen Haufen Extraarbeit und Ärger. Viel Zeit und Energie geht für Verwaltung, Finanzierung, Gebäudeerhalt, etc. drauf. Da flucht dann manchmal sogar der Pastoralreferent.
Aber das wiegt Nichts im Vergleich zu dem Glück, wenn ich am Vormittag in den Kindergarten komme und mir aus dem Bällebad „Hallo lieber Gott!“ entgegenschallt. (Sie meinen das Lied, das wir immer bei den Kindergottesdiensten singen…) Wenn mir Prinzessinnen vorm Verkleidungsschrank ihre Kleider zeigen (wo haben die nur die Stöckelschuhe herbekommen?), es im ganzen Gang nach frischem Essen riecht und mir drei Jungs aus dem Turnraum zuwinken.
Wenn ich in den Dienstgesprächen mitbekomme, mit wie viel Engagement und Sorgfalt auf die Kinder geschaut wird, wie engagiert gesucht wird, das Beste für Kinder und Familien möglich zu machen, wenn es irgendwo hakt. Wie der Elternbeirat immer wieder wunderbare Feste und Aktivitäten auf die Beine stellt, wie gut die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist.
Wegen all dem bin ich so froh und stolz, daß wir unser Haus für Kinder haben, daß Pfarrei und Gemeinde, Eltern und Erzieherinnen zusammenarbeiten, um unseren Kindern jedes Jahr aufs Neue ein Haus zu bauen, in dem sie in Geborgenheit und Freiheit ihre ersten selbständigen Schritte ins Leben machen können.
Viel Arbeit ist in diese Konzeption geflossen, noch mehr Arbeit fließt jeden Tag mit viel Herzblut in den Kindergarten. Ich danke allen Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, unsrer Köchin, den Damen vom Putzteam, den Mitarbeitern vom Bauhof, der Gemeinde und der Kirchenverwaltung und last but not least dem Elternbeirat für ihr Engagement und ihre Mitarbeit.
Unseren Kindern wünsche ich schöne Jahre bei uns und einen guten Start in das große und wunderbare Leben, das sie erwartet.
Florian Hammerl
Das Haus für Kinder St. Laurentius
ist eine Einrichtung unter katholischer Trägerschaft. Als Teil der Pfarrgemeinde unterstützt diese Familien mit Kindern und fördert ihre Integration.
Der Umgang miteinander ist geprägt durch das christliche Welt- und Menschenbild.
Es beinhaltet Toleranz und Offenheit gegenüber allen Familien und deren Kinder, unabhängig ihrer Lebenssituation und Religionszugehörigkeit.
Getragen durch die Achtung vor der Schöpfung und jedes Menschen, als ein Teil von dieser, möchten wir den Kindern ein positives Gottesbild vermitteln und ihnen Jesus, und die Heiligen als Lebensvorbild anbieten. Das Kirchenjahr, die dazugehörigen bayerischen Bräuche, sind Bestandteil unserer Bildungsarbeit.
In unserer Einrichtung stellen wir den Kindern Entfaltungsfreiräume zur Verfügung, um ihre Erfahrungen zu erweitern. Wir akzeptieren das Kind als eigenständige, wertzuschätzende Persönlichkeit und sind ihm, im partnerschaftlichen Miteinander, Wegbegleiter und Wegbereiter hin zu einem selbstbewussten, selbstverantwortlichen und beziehungsfähigen Mitmenschen.
Ebenso sehen wir uns als Partner der Eltern, unterstützen und ergänzen sie in ihrem Bemühen um die Erziehung, Bildung und Betreuung ihrer Kinder.
Der Kindergarten bietet einen Ort der Begegnung, des Austausches und der Hilfe zum Wohle der Familien mit ihren hier betreuten Kindern.
Unser Haus für die Kinder hat viele bunte Teile, weil auch wir bunt und verschieden sind: Kinder, Eltern, Erzieherinnen, Köchin, Träger und Gemeinde. Ein Jeder ganz einzigartig, und doch passen alle zusammen. Im Miteinander kann ein Haus entstehen, in dem sich die Kinder wohl und geborgen fühlen können, wo sie auf-leben, wo sie spielen und lernen, essen, schlafen, feiern, wachsen und gedeihen können. Für jede/n ist Platz, jede/r wird dafür gebraucht.
Ein buntes, fröhliches Haus, das Schutz bietet für die ersten selbständigen Schritte im Leben, unter dessen Dach Platz für alle unsre Kinder und Familien ist.
Wie beim Puzzlespielen braucht es manchmal etwas Geduld, bis alles paßt, aber schlußendlich ergibt sich ein wunderbares Bild.