Traditionell beginnt für die Gläubigen der Pfarrei St. Korbinian der Erntedanksonntag beim Vereinsheim der Saalachtaler in der Watzmannstraße. Dort hatten sich bereits die Stadtkapelle, Trachtler und Gläubige für die Prozession aufgestellt als Pfarrer Lucjan Banko, Diakon Ulrich Portisch und Gemeindereferentin Brigitte Fuchs mit dem Altardienst eintrafen.
Zu den Klängen der Stadtkapelle, die die Prozession anführte, zogen die Trachtenkinder stolz und feierlich mit der prunkvollen Erntekrone auf einem Bollerwagen zur Kirche.
Nachdem die Erntekrone vor dem Altar, der wieder wie jedes Jahr von Mesnerin Lotte Biringer mit vielen Früchten festlich geschmückt wurde, aufgestellt war, eröffnete Pfarrer Banko den Festgottesdienst mit den Worten: „ Heute ist ein Tag Gott zu danken für das was er uns wachsen lässt. Nicht immer sind wir uns dessen bewusst.“ Die musikalische Eröffnung übernahmen die Kindergartenkinder. Unter Leitung von Frau Christa Brunner-Gerhartsreiter mit ihrem Team stimmten die Kinder zusammen mit der Pfarrgemeinde ein Danklied an.
Anstelle der Bußgedanken erinnerten die Gemeindereferentin und Peter Klein, in einem kleinen Zwiegespräch, daran, dass heutzutage alles als selbstverständlich angenommen wird:“ Wasser kommt aus den Wasserhahn, Milch aus dem Tetrapack, Strom aus der Steckdose, Fleisch vom Metzger usw. Wir müssen selber nichts mehr tun. Auch für die Abgase und für den Müll sind wir nicht verantwortlich, denn der kommt von der Industrie.“
In der Predigt erwähnte Gemeindereferentin Fuchs, dass wir nicht nur am Erntedanktag Gott danken, sondern auch im täglichen Leben. Oft sprechen wir fast beiläufig und manchmal gedankenlos das „Gott sei Dank“ aus, wenn wir z. B. eine Prüfung bestanden haben oder vor einem Unglück bewahrt bleiben. Dabei sind „Danken“ und „Denken“ nahezu die gleichen Wörter, sie unterscheiden sich lediglich durch einen Buchstaben. Brigitte Fuchs forderte die Gottesdienstbesucher auf auch im Alltag öfters daran zu denken, dass Gott für unser Wohlergehen verantwortlich ist, er sorgt für eine „reichhaltige“ Ernte.
Zur Gabenbereitung trugen die Ministranten neben Kelch und Hostienschale auch einen Laib Brot, Weintrauben und einen Krug Wasser zum Altar. Diese Gaben sollen daran erinnern, dass wir Menschen teil der Schöpfung sind und darauf achten diese zu bewahren. Auch die Kindergartenkinder hatten kleine Körbchen mit allerlei Früchten vorbereitet, die sie im Anschluss ganz aufgeregt zum Altar brachten.
Nach dem Schlussgebet lud der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Markus Roßkopf noch alle Gottesdienstbesucher ganz herzlich zum anschließenden Pfarrfest ein. Da es keine festen Preise für die Getränke und Speisen gab, bat er großzügige Spenden
Pfarrer Lucjan Banko erinnerte an die Kirchenverwaltungswahlen am 18. November und appellierte an die Gottesdienstbesucher, sich als Kandidat für das neu zu wählende Gremium zur Verfügung zu stellen. Die Pfarrei sucht dringend Personen, die bereit sind für die nächsten 6 Jahre dieses Ehrenamt zu übernehmen. Ohne Kirchenverwaltung ist auch das pastorale Leben in einer Pfarrei nicht möglich. Interessenten sollen sich im Pfarrbüro melden, so der Pfarrer.
Nun trat Diakon Portisch an den Ambo und leitete zum nächsten Höhepunkt dieses Festtages über: Die Segnung der neuen Marienstatue im Atrium. Mit Gedanken von Hildegard von Bingen erinnerte der Diakon an die Bedeutung der Gottesmutter. Anschließend wurden die Gläubigen mit dem Marienlied“ Gegrüßet seist du, Königin“, intoniert von der Stadtkapelle, in das Atrium geleitet. Dort versammelten sie sich um die Statue, die die Gottesmutter sitzend mit Kind zeigt, um der feierlichen Segnung durch den Diakon beizuwohnen. Die Figur wurde vom Steinmetzbetrieb Wimmer aufgestellt, die Gestaltung und Bepflanzung der Anlage von Georg Auer übernommen.
Danach strömten die zahlreichen Besucher zu den Grill- und Getränkeausgaben um sich mit Grillfleisch, Würstel und Bier zu versorgen. Schnell stellte sich auf dem Fest eine gemütliche und fröhliche Stimmung ein, die durch Tanzeinlagen der Trachtenkinder der Saalachtaler unterstützt wurde. Besonders wusste der Schuhplattler der Kinder zu gefallen.
Text und Bilder
Willi Götzlich