Aufgrund des nasskalten Wetters hatten sich dieses Jahr nur wenig Gläubige im Atrium des Pfarrzentrums versammelt, um gemeinsam mit Kaplan Andrzej Klima, Diakon Ulrich Portisch und Pater Hans Bauer zusammen mit dem Altardienst das Osterfeuer zu weihen und daran mit einem Holzspan die Osterkerze zu entzünden. Während die meisten Gläubigen im Gotteshaus auf die Eröffnung der Auferstehungsfeier warteten, zogen die Geistlichen mit der brennenden Osterkerze in die dunkle Kirche ein und reichten dort das Licht an die Besucher weiter, so dass sich nach und nach das dunkle Gotteshaus erhellte. Jeder Gottesdienstbesucher hatte an den Kircheneingängen ein kleine Kerze gegen eine Spende erhalten.
„Wer diese Nacht verschläft, verschläft sein Leben“, mit diesen Worten begann Diakon Portisch, seine Osterpredigt. Es ist die Nacht der Auferstehung Jesu aber auch zugleich der Aufstand der Kleinen, Verfolgten, Vertriebenen und Geflüchteten. Auch wenn immer weniger Leute an die Auferstehung glauben, gibt uns Christen diese Nacht den Mut und die Kraft Zeugnis abzulegen, dass durch die Auferstehung Jesu der Tod keine Macht mehr über uns hat.
Das Leben endet nicht mit dem irdischen Tod, sondern geht über in das ewige Leben wo die Mächtigen dieser Welt keine Macht mehr haben.
Ein Höhepunkt der Osternachtfeier war die Taufe des achtjährigen Marlon Anton Kapferer. Zum Empfang des Sakramentes versammelten sich der Täufling, die Eltern und die beiden Taufpaten, sowie der Altardienst, Diakon Portisch und Kaplan Klima um den Taufstein. Nach der Weihe des Taufwassers, bei der die Osterkerze vom Diakon in das Taufbecken gestellt wurde, sprachen die Familie und die Pfarrgemeinde das Taufgelöbnis. Danach empfing Marlon das Hl. Sakrament der Taufe und wurde mit Chrisam gesalbt. Der Jugendchor der Pfarrei stimmte dazu feierlich das Lied „Ich wünsche Dir einen Engel immer zur Seite, immer bei Dir“ an. Anschließend zog Kaplan Klima Marlon das Taufkleid an und die Taufpatin Katrin Koller überreichte ihm die am Osterlicht entzündete Taufkerze.
Vor dem Schlusssegen entzündete der Diakon, eine Kerze am Osterlicht und übergab diese Anneliese Ehrenlechner, die gemeinsam mit Elfriede Mießeler am frühen Ostermorgen das Licht der evangelischen Gemeinde bringt. Danach segnete er die mitgebrachten Speisen u. a. auch vier große Körbe mit bunten Ostereiern, die von Pfarrgemeinderatsmitgliedern nach dem Gottesdienst mit den Ostergrüßen im Namen der Pfarrei, an die Gläubigen überreicht wurden.
Viele Familien mit ihren Kindern hatten sich am Ostermorgen zum Festgottesdienst, der von Pfarrer Lucjan Banko feierlich zelebriert wurde, in der Kirche versammelt. Zur Beginn der Messfeier rief der Pfarrer alle Kinder zum Altar und erklärte ihnen im Rahmen einer kleinen Fragerunde die Bedeutung der Osterkerze, die im Anschluss von einem Ministranten entzunden wurde. Auch zum „Vaterunser“ versammelten sich alle Kinder um den Altar und sangen feierlich, gemeinsam mit den Gläubigen das Gebet. Nach dem Schlusssegen begleitete Pfarrer Banko und der Altardienst in einer kleinen Prozession die Kinder zum Ostereiersuchen in das Atrium. Dort setzte sofort eine reges Treiben und Suchen nach den gut versteckten Ostereiern und Hasen ein. So mancher ging mit gut gefüllten Hosentaschen nach Hause.
Text und Bilder: Willi Götzlich