Erntedank und Pfarrfest in St. Korbinian
Wie inzwischen schon gewohnt, beginnt für die Gläubigen der Pfarrei St. Korbinian der Erntedanksonntag beim Vereinsheim der Saalachtaler in der Watzmannstraße. Dort hatten sich bereits die Stadtkapelle und die Trachtler für die Prozession aufgestellt als Pfarrer Lucjan Banko mit seinem Altardienst die zahlreichen Gottesdienstbesucher abholte.
Zu den Klängen der Stadtkapelle, die die Prozession anführte, zogen die Trachtenkinder stolz und feierlich mit der prunkvollen Erntekrone auf einem Bollerwagen zur Kirche. Dahinter folgten der Altardienst mit Tragekreuz und Pfarrer Lucjan Banko, anschließend der Trachtenverein und die Pfarrgemeinde.
Nachdem die Erntekrone vor dem Altar, der wieder wie jedes Jahr von Mesnerin Lotte Biringer mit vielen Früchten festlich geschmückt wurde, aufgestellt war, eröffnete Pfarrer Banko den Festgottesdienst mit den Worten: „ Heute ist ein Tag Gott zu danken und auch daran zu denken, dass wir auch von dem leben, was wir nicht auf dem Feld oder Garten anbauen.
Zur Einführung der Bußgedanken forderte Peter Klein, die Pfarrgemeinde auf die Hände wie eine Schale zu halten und erwähnte dabei, dass unsere Hände oft mit viel leckeren Sachen gefüllt sind, aber manchmal sind sie auch leer; sind wir bereit mit unseren Händen zu teilen? Können wir aushalten mal etwas nicht zu haben, was der andere hat?
„Erntedank heißt, Gott danken für die Ernte des Jahres, für die Früchte der Erde, für alles was uns die Natur so reichlich bietet; Danken für die Schönheit der Schöpfung“. Mit diesem Aufruf begann Pfarrer Banko seine Ansprache. Weiter führte der Pfarrer aus, dass zum Erntedankfest auch all die Dinge dazu gehören, die wichtig zum Leben sind und die man nur in Gedanken zum Erntedankaltar bringen kann. Zum Beispiel die Fürsorge um notleidende Familien oder alleinstehenden Menschen. Hier hat man sozusagen den Samen gesetzt und kann nun ernten, dass man mit den anderen nun in Liebe verbunden ist. In Anlehnung an die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus erwähnte der Pfarrer abschließend , dass heute aus wirtschaftlichen Interessen unsere Natur „verkauft“ wird. Weltkonzerne geraten durch Betrug, Habsucht und Gier ins Wanken und mit ihnen auch unzählige Arbeitsplätze. Jesus warnt, nicht nur im gerade vorgetragenen Evangelium, vor Maßlosigkeit und Habgier. „Wir brauchen die Natur, die Flüsse, die Seen und die Bäche, doch sie brauchen uns nicht!“ so der Pfarrer. Mit dem Gebet für unsere Erde aus dieser Enzyklika beendete Banko seine Predigt.
Zur Gabenbereitung trugen die Ministranten Körner und Kräuter, Milch und Honig, Marmelade und Blumen, sowie einen Laib Brot zum Altar. Auch alle anderen Kinder durften ihre mitgebrachten Erntekörbe vor dem Altar abstellen.
Vor dem Schlusssegen verabschiedeten die „Minis“ den Oberministranten Stephan Richter, der 16 Jahre in der Pfarrei arbeitete und auch viele Jahre den Jugendchor leitete.
Zum Dank für die viele Ausflüge und gemeinsamen Unternehmungen überreichten sie ihm einen kleinen „Briefkasten“ mit vielen guten Wünschen für die Zukunft. Auch Pfarrer Banko würdigte das Engagement des ausscheidenden Oberministranten und bedankte sich mit einer Urkunde. Gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Willi Götzlich überreichte er ihm als kleines Dankeschön noch einige Geschenke. Auch Stephan Richter ergriff noch kurz das Wort und bedankte sich bei der Pfarrgemeinde, sowie bei den Minis für die gute Zusammenarbeit und Kameradschaft.
Bevor die Stadtkapelle das Lied „Großer Gott wir loben Dich“ anstimmte, lud Pfarrer Banko noch alle Gottesdienstbesucher zum anschließenden Pfarrfest in das Atrium ein.
An den Ausgängen bekamen die Gläubigen von den Ministranten die, schon traditionellen, Rosinensemmeln überreicht.
Im Atrium wurden die Besucher bereits vom wohlriechenden Duft des Grillfleisches und der Würstel empfangen. Schnell stellte sich auf dem Fest eine gemütliche und fröhliche Stimmung ein, das durch zahlreiche Höhepunkte die Besucher immer wieder zu Beifall veranlasste. Den Beginn machten die Kindergartenkinder der Pfarrei. Frau Brunner-Gerhartsreiter hatte mit ihrem Team und den Kindern wieder flotte Lieder und Tanzeinlagen einstudiert, die die Besucher zu rhythmischem Klatschen animierten. Auch die Tanzeinlagen der Trachtenkinder der Saalachtaler ernteten viel Beifall, besonders wusste der Schuhplattler zu gefallen. Zum Abschluss gab es noch ein Schmankerl, als die Mama und ihre beiden Töchter einer syrischen Familie ein syrisches Volkslied vortrugen. Zwischen den Darbietungen unterhielt die Stadtkapelle mit zünftigen Liedern und „Prosit-Gesängen“ die Festgesellschaft. Auch für die Kleinen war gesorgt. Sie durften mit Straßenmalkreiden den Zugang zur Kirche verschönern.
Text und Bilder
Willi Götzlich
PGR-St.Korbinian