Mit der Prozession vom Vereinsheim der Saalachtaler starteten auch dieses Jahr wieder die Feierlichkeiten der Pfarrei St. Korbinian zum Erntedanksonntag.
Gerade rechtzeitig lichteten sich die Wolken und die Sonne sorgte für angenehme Temperaturen, als sich der Kirchenzug in Bewegung setzte. Unter den Klängen der Stadtkapelle, die die Prozession anführte, marschierten die Trachtenkinder mit der prächtigen Erntekrone, gefolgt vom Altardienst und den Zelebranten Pfarrer Lucjan Banko, Diakon Peter Kleinert sowie Gemeindereferentin Ursula Kirchhofer zusammen mit dem Trachtenverein und der Pfarrgemeinde zum festlich geschmückten Gotteshaus. Schon am Eingang zur Kirche wies eine große Vase mit Maiskolben und Sonnenblumen verziert mit Blättern und Kürbissen auf den besonderen Festtag hin.
Mesnerin Mary Hausstätter und Angela Teichmann hatten mit einigen Helfern auch den Altar wieder festlich geschmückt. Ein besonderer Blickfang war neben der Erntekrone ein Strohballen, der mit einem großen Korb, gefüllt mit allerlei Früchten aus Feld und Garten, verziert war. Umrahmt wurde dieser mit Sonnenblumen und einem kunstvoll verzierten Laib Brot, der in der Mitte vor dem Altar neben einer Flasche Most, sowie einer Schale Getreide und Weintrauben aufgebaut war, flankiert von zwei großen Körben mit den in St. Korbinian traditionellen Rosinensemmeln.
In seiner Predigt forderte Pfarrer Banko die Besucher auf, gerade an diesem Erntesonntag an Gottes wohlgeordnete Schöpfung zu denken. Diese Welt ist nichts Starres und Endgültiges, die Welt ist in Bewegung. Sie hat eine Geschichte und ein Ziel. Man kann mit der Natur und Ihren Kräften immer wieder neue Entdeckungen machen, so dass Gott seinen Anteil an den „Früchten der Erde“ und der menschlichen Arbeit erwarten darf. Aber oft werden die Grenzen überschritten, um möglichst viel Profit zu machen. Es stellt sich die Frage wieviel organisierte Ausnutzung verträgt unsere Natur, dabei wissen wir doch: „Ausbeutung unserer Erde hat keine Zukunft“. Gerade in den letzten Wochen mussten wir durch die Hochwasserkatastrophe, besonders in Ost und Mitteleuropa, wieder erfahren, dass Unaufmerksamkeiten gegenüber der Natur in das Chaos führen. Lebenssteigerung, schöpferisches und friedliches Dasein kann nur in Versöhnung mit der Natur gelingen. Benötigt werden Menschen. die das dankbare Herz beim Bestaunen vor dem Wunder der Schöpfung haben. Mit einem Gebet aus der Umweltenzyklika von Papst Franziskus endete die eindringliche Ansprache des Pfarrers: „Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber, damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung verursachen“.Danach sprach Diakon Kleinert das Segensgebet und besprengte die vielen Gaben vor dem Altar. Zum Vaterunser forderte Pfarrer Lucjan Banko alle Kinder zum Altar zu kommen um gemeinsam das Gebet andächtig zu sprechen.
Vor dem Schlusssegen gratulierten Pfarrer Banko und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Marc Hausstätter der Gemeindereferentin, die an diesen Tag Geburtstag feierte mit einem Blumenstrauß. Anschließend bedankte sich der Pfarrer noch bei den Trachtlern, der Stadtkapelle, der Mesnerin, dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung sowie bei allen Helfern, die es ermöglicht haben, dass dieser Tag wieder so festlich begangen werden konnte. Danach lud Kirchenpfleger Willi Götzlich alle Gottesdienstbesucher ganz herzlich zum anschließenden Pfarrfest im Atrium ein. Da die Pfarrei für Getränke und Speisen keine festen Preise verlangt, bat der Kirchenpfleger die Besucher um großzügige Spenden. Mit dem Erlös unterstützt die Pfarrei immer wieder bedürftige Familien aus der Region.
An den Ausgängen verteilte der Pfarrgemeinderat an die Gläubigen wieder die traditionellen Rosinensemmeln. Von der Grillstation wehte den Besuchern bereits ein „geschmackiger“ Duft von Grillfleisch und Würstel, die von Mitgliedern des Pfarrgemeinderates und Helfern schon vorbereitet waren. Auch das sehr große und reichhaltige Kuchenbuffet fand bei den Besuchern starken Zuspruch. Bei frischem Fassbier stellte sich schnell eine ausgelassene und gemütliche Stimmung auf dem Fest ein, das von der Stadtkapelle mit schwungvoller Musik unterstützt wurde und mit Tänzen der Trachtenkinder untermalt wurde. Die nun wärmende Sonne lies die Besucher noch lange im Atrium des Pfarrzentrums verweilen.
Text und Bilder Willi Götzlich