Traditionell ist der Vortag des Hochfestes Maria Himmelfahrt in der Pfarrei von geschäftigem Treiben geprägt. Bereits am Vormittag brachten einige Pfarrangehörige zahlreiche Kräuter und Blumen in das Atrium des Pfarrzentrums, um dann am Nachmittag gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat und fleißigen Helfern diese zu Kräuterbüscheln zu binden. Mittelpunkt des Büschels ist die Königskerze, um diese werden dann Kräuter wie Ringelblume, Kamille Johanniskraut, Salbei, Spitzwegerich und Arnika gebunden. Die zahlreichen Büschel wurden dann am Festtag vor dem Gottesdienst gegen eine kleine Spende an die Besucher verteilt. Der Spendenerlös von ca. 350 Euro kommt wieder bedürftigen Familien aus der Region zugute. Auch der Altarraum in der Kirche war von den Helfern unter Anleitung von Angela Teichmann mit zahlreichen Kräutern festlich geschmückt.
In seiner Ansprache erwähnte Pfarrer Lucjan Banko, dass das alte Brauchtum am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel vor dem Altar einen Kräuterbuschen abzulegen mit dem frommen Dank an den Schöpfer der heilkräftigen Natur zu tun hat. Durch die Segnung der Kräuter durch den Priester sollen einerseits die gottgegebenen Heilkräfte der Natur verdeutlich und zum anderen das Vertrauen der Gläubigen auf die Macht des Gebets gestärkt werden. Das Segensgebets geht von dem aus, was sich Menschen primär wünschen: die Gesundheit des Leibes. Die Blumen und Kräuter sollen uns an die Herrlichkeit Mariens erinnern, die als Urbild der Schöpfung gilt und deshalb am heutigen Festtag verehrt wird. Auch wenn die Kräuter die Fülle und den Reichtum der Schöpfung zum Ausdruck bringen, werden sie verwelken und sind vergänglich. Wer aber aus der Lebenskraft des Glaubens die Gottesverbindung aufrechterhält, wird wie Maria Orientierung finden. Das irdische Leben findet bei Gott seine endgültige Erfüllung erwähnte der Pfarrer. Deshalb ist es in vielen Familien brauch, den geweihten Kräuterbuschen am Grab niederzulegen als Zeichen des Auferstehungsglaubens: Schöpfung und Erlösung gehören zusammen.
Nach der Predigt sprach Pfarrer Banko das Segensgebet und ging anschließend zusammen mit Gemeindereferentin Ursula Kirchhofer durch die Bankreihen und segneten mit kräftigen Weihwasserspritzern die Kräuterbuschen der Gläubigen.
Vor dem Schlusssegen bat Pfarrer Banko Pfarrsekretärin Uschi Strasser zum Altar und gratulierte ihr zum 25jährigen Dienstjubiläum. In einer kurzen Ansprache würdigte er die Verdienste von Frau Strasser, die mit ihrer freundlichen und hilfsbereiten Art für zahlreiche Menschen das Gesicht der Pfarrei St. Korbinian geworden ist. Mit einem großen Blumenstrauß und einem Präsent bedankte er sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Auch Kirchenpfleger Willi Götzlich bedankte sich im Namen der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates für die Unterstützung in den vergangenen Jahren. Da Uschi Strasser täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt und privat viel mit dem Radl unterwegs ist, überreichte er ihr eine ganz besonders wertvolle „25er Fahrradfelge“ die mit Wertgutscheinen verziert war. Auch Maria Schindler von der Pfarrei St. Rupert überbrachte die besten Glückwünsche und überreichte ihr ein kleines Päckchen. Abschließend ergriff auch Uschi Strasser das Wort, bedankte sich für die vielen Geschenke und erwähnte, dass sie am 1. August 1999 ohne Computer, in einem kleinen Büro die Aufgaben von Schwester Lucia Haller, damals die rechte Hand von Pater Hermann Weichselbaumer, übernahm. Erst einige Zeit später ließ der damalige Pfarradministrator Roman Majchar das Pfarrbüro vergrößern und mit moderner Technik ausrüsten. Seitdem hat sich ihr Aufgabengebiet ständig erweitert, und wäre ohne Computer und Internet nicht mehr bewältigbar. Mit einem herzlichen Vergelts Gott und einem besonderen Dankeschön an die fleißigen Helferinnen die auch dieses Jahr wieder für die große Anzahl an Kräuterbüscheln gesorgt haben von Pfarrer Banko, dem Segen und dem Lied : „Segne du Maria, segne mich dein Kind“ endet der Festgottesdienst.
Text und Bilder Willi Götzlich