Der Vortag des Hochfestes Maria Himmelfahrt war in der Pfarrei von geschäftigen Treiben geprägt. Schon am Vormittag brachten einige Pfarreimitglieder Kräuter in das Atrium während fleißige Helfer und die Frauen vom Pfarrgemeinderat bei großer Hitze in der näheren Umgebung zahlreiche Kräuter und Blumen sammelten., um diese dann am Nachmittag zu Kräuterbüschel zu binden. Am Festtag wurde diese gegen eine kleine Spende an die Gottesdienstbesucher verteilt. Der Spendenerlös von ca. 300 Euro kommt wieder bedürftigen Familien aus der Region zugute.
Als die wichtigsten Kräuter für diesen Strauß gelten: Wermut, Kamille, Johanneskraut, Salbei Spitzwegerich, Arnika und die Königskerze, sie bildet den Mittelpunkt des Büschels. Der im Gottesdienst geweihte Buschen wird als bewährtes Heilmittel zum Schutz von Mensch, Tier, Haus und Hof am Dachboden oder im Herrgottswinkel aufbewahrt.
In seiner Predigt erinnerte Pater Manfred Laschinger an Marias großen Glauben und Vertrauen an Gott. Als sie die Botschaft vom Engel bekam wusste sie nicht, was auf sie alles zukommen wird. Sie hat auch noch geglaubt, als sie ihren toten Sohn in das Grab legte. Dieses starke Vertrauen auf Gott sollte auch für uns im Leben Ansporn genug sein, um an unsere eigene Auferstehung zu glauben. Das, was wir an Maria Himmelfahrt feiern, ist die Vollendung dieses Glaubens: „Selig bist Du, weil Du geglaubt hast.“ Es ist auch ein uraltes Brauchtum, dass am 15. August Kräuterbüschl geweiht werden, erwähnte der Pater und erinnerte an die Legende. Darin wird erzählt, dass die Apostel zusammengekommen waren, um vom Leichnam Mariens Abschied zu nehmen. Doch am Grab fanden sie nicht die sterblichen Überreste Mariens, sondern ein Meer aus bunten, duftenden Blumen und Kräutern mit heilbringender Wirkung die Krankheiten und Tod vertreiben sollen. Viele Menschen können an Mariens Aufnahme in den Himmel nur schwer glauben, obwohl sie an die Auferstehung Jesu glauben. Maria Himmelfahrt ist eigentlich ein Osterfest mitten im Sommer erwähnte Pater Laschinger. Nach seiner Ansprache segnete die zahlreichen Kräuterbüschl der Gläubigen und besprengte diese mit Weihwasser.
Nach dem Gottesdienst lud die Pfarrei die Gottesdienstbesucher zu einem kleinen Stehempfang mit Bier, Wasser und Saft im schattigen Atrium ein, der bei heißem Sommerwetter dankbar angenommen wurde.
Text und Bilder: Willi Götzlich