Anlässlich ihres 50jährigen Jubiläums hatte die Pfarrei St. Korbinian dieses Jahr die Vereine zur Mitfeier des Erntedankfestes eingeladen. Trotz strömenden Regens versammelten sich zahlreiche Teilnehmer beim Vereinsheim der Saalachtaler um am Festzug zur Kirche teilzunehmen. Den „Startschuss“ für den Abmarsch gaben die Hofhamer Böllerschützen mit einem dreimaligen Salut. Mit der Erntekrone voran, die dieses Jahr vom Gartenbauverein neugebunden und von den Jugendlichen der Saalachtalern getragen wurde, setze sich die
Prozession mit Saalachtalern, Feuerwehr, Schützengesellschaft, Arbeiterunterstützungsverein und Böllerschützen in Richtung Kirche in Bewegungen. Dort wurden sie von Pater Heinz Lemmer von den Herz-Jesu-Missionaren empfangen und zogen anschließend unter den Klängen der Stadtkapelle Freilassing zum festlich, mit Früchten aus Feld und Garten, geschmückten Altar wo sie die Erntekrone abstellten.
Bei der Gestaltung des Erntedankaltars wurde Mesner Robert Galler von „Altmeserin“ Lotte Biringer und Josef Finzel auch dieses Jahr wieder tatkräftig unterstützt. Mittelpunkt des Altarbildes waren die Erntekrone sowie ein großer Laib Brot flankiert von der Jubiläumskerze.
Pater Lemmer erwähnte in seiner Predigt, dass sich das Nachdenken über Dankbarkeit nicht nur auf den Erntedank-Sonntag beschränkte sollte, wo uns ganz augenfällig für wenige Stunden so richtig bewusst wird, dass wir immer wieder ernten dürfen, wo wir eigentlich gar nichts gesät haben. Dank ist etwas Grundlegendes unserer Existenz als menschliche Geschöpfe. Wir haben uns das Leben ja nicht selbst gegeben und darum sollte Dankbarkeit als Grundhaltung unseres Lebens bewusst zum Ausdruck kommen. Damit ist aber nicht gemeint, dass wir jetzt inflationär und gedankenlos mit einem Danke auf den Lippen unsere Umwelt überschwemmen. In unserer Wohlstands- und Wegwerfgesellschaft ist Vieles selbstverständlich geworden. Wir sind es gewohnt alles zu haben. Aber gerade die essentiellen Dinge werden oft vergessen. Wir dürfen jeden Tag gesund aufwachen, haben einen Arbeitsplatz, leben im Frieden, haben ausreichend zu essen und verbringen unsere Freizeit in einer noch intakten Natur; haben sozusagen unsere „Schäfchen im Trockenen“. Wir dürfen uns dankbar und erkenntlich zeigen, dass wir uns und etwas von uns immer wieder verschenken an Menschen in Schwierigkeiten und Not und sie so teilhaben lassen am reichlichen Erntedank unsere Tage. Mit der lustigen Abkürzung: „BMX“, Bleib`Ma Xsund“ beendete der Pater seine sehr nachdenkliche Ansprache.
Danach segnete er die aufgereihten Früchte am Altar und die Pfarrgemeinde. Vor dem Schlusssegen bedankte sich der Pater bei Allen die mitgeholfen haben, dass dieser Tag so feierlich begangen werden kann. Abschließend lud Markus Roßkopf im Namen der Pfarrei alle Vereine und Gottesdienstbesucher zum Weißwurst Frühschoppen in den Pfarrsaal ein.
Am Kirchenausgang erhielten die Gottesdienstbesucher die schon traditionellen Rosinensemmeln, auch dieses Mal wieder, aufgrund der Hygieneauflagen alle einzeln verpackt, als symbolischen Zeichen der gemeinsamen Ernte und Dankbarkeit.
Text und Bilder: Willi Götzlich