Mit dem traditionellen Berggottesdienst am Johannishögl setzte die Pfarrei St. Korbinian die Feierlichkeiten zum 50jährigen Weihejubiläum fort.
Bei bestem Wanderwetter, leichtbewölkt und angenehmen Temperaturen, machten sich zahlreiche Gläubige auf den Weg zur Kirche am Johannishögl. Einige mit dem Auto, andere mit dem Fahrrad und eine große Anzahl entschied sich für den Aufstieg zu Fuß vom Gasthof Reiter. Zusammen mit Kirchenpfleger Willi Götzlich der den Aufstieg mit meditativen Texten und Gebeten, passend zu den einzelnen Wegabschnitten, gestaltete fand die Pilgergruppe Zeit und Ruhe um innezuhalten und nachzudenken sowie die Schönheiten der Natur zu genießen. Bestens eingestimmt traf die Pilgergruppe rechtzeitig am Gotteshaus ein und wurde dort von Pater Manfred Laschinger und den übrigen zahlreichen Besuchern herzlich empfangen. Dieses Jahr fand der Gottesdienst vor der Kirche statt, das Bergpanorma mit Staufen und Zwiesel sorgte für eine ganz besonders feierliche Stimmung. Als Pater Laschinger und der Jugendchor der Pfarrei, der die musikalische Gestaltung übernahm, gemeinsam die Hl. Messe eröffneten, hatte sich der Platz vor der Kirche bestens gefüllt.
In seiner Predigt erinnerte ebenfalls mit einer kleine Anekdote an die Herrlichkeit der Schöpfung besonders in den Bergen. Da schwänzte ein Bub hin und wieder die Schule um am Berg eine besondere Gottesnähe zu erfahren. Auf den Einwand der Mutter, Gott sei doch überall derselbe auch in der Schule, erwähnte der Bub: „Aber ich bin nicht überall derselbe.“
Ja Gott ist überall, erwähnte der Pater, in der Stadt, in der Natur, im Mitmenschen aber vor allem in einem selber. Um dazu zu entdecken, macht es Sinn aufzubrechen, z. B. in die Berge: frische Luft und klare Sicht. Da kann man den Atem Gottes spüren.
Auch in der Bibel spielen die Berge eine dominante Rolle, viele Gottesbegegnungen fanden auf den Bergen statt: auf dem Sinai zeigte sich Gott im brennenden Dornbusch, in der Bergpredigt bei den Seligpreisungen ruft Jesus zu Friedfertigkeit und Barmherzigkeit auf und am Berg Golgotha erfahren wir Gott als Leidenden, Liebenden und Erlöser am Kreuz. Alle Gipfelkreuze auf den Bergen verkünden das gleichermaßen. Als Menschen gehören wir zu dieser herrlichen Schöpfung, die uns verpflichtet für sie zu sorgen, sie zu schützen und erhalten.
Abschließend bedankte sich Pater Laschinger noch bei allen die zum Gelingen dieses Berggottesdienstes beigetragen haben, sowie bei den zahlreichen Besuchern, die zu diesem besonderen Gottesdienst gepilgert sind.
Im Anschluss trafen sich die Gläubigen und der Pater, unter schattigen Bäumen zum Mittagessen und geselligem Beisammensein beim Wirt am Johannishögl. Schnell stellte sich eine ausgelassene Stimmung ein, so dass der Abstieg nicht so bald angetreten wurde.
Text und Bilder: Willi Götzlich