St. Korbinian Freilassing

50 Jahre Pfarrei St. Korbinian

Mit einer Vesper am Samstagabend startete die Pfarrei St. Korbinian in das Festwochenende anlässlich ihres 50 jährigen Weihejubiläums. Musikalisch gestaltet wurde diese Andacht vom Weildorfer a-capella-Chor unter Leitung von Heinrich Hinterreiter.  Zusammen mit Diakon Peter Kleinert und Pater Andrzej Klima begrüßte Pfarrer Lucjan Banko die zahlreichen Besucher. Anschließend segnete und entzündete Pater Klima, der von 2012 bis 2019 Kaplan im Pfarrverband war und aus Krakau anreiste, die Jubiläumskerze.
In seiner Ansprache gab Pfarrer Banko einen kurzen Rückblick über die Entstehungsgeschichte der Pfarrei die untrennbar mit Pfarrer Hermann Weichselbaumer verbunden ist, der über 30 Jahre als Seelsorger wirkte und als Gründer der Pfarrei bezeichnet werden darf. Danach würdigte er das Engagement der vielen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter, die als sogenannte lebendige Steine das Fundament der vergangen 50 Jahre waren und auch in Zukunft sein sollen. Ohne diesen persönlichen Einsatz ist die Existenz einer Pfarrei undenkbar.
Danach wurde zu jeder Fürbitte, die Markus Roßkopf vortrug, in einer Feuerschale vor dem Altar feierlich Weihrauch aufgelegt.  Mit dem Segen des Pfarrers  und gut vorbereitet für den Festgottesdienst am Sonntag wurden die Gläubigen entlassen.
Am frühen Sonntagmorgen herrschte schon reges Treiben im Pfarrzentrum. Die letzten Vorbereitungen für den Festgottesdienst und für das Pfarrfest im Atrium wurden getroffen. Bange Blicke gingen immer wieder nach oben, standen doch dunkle Wolken am Himmel. Aber Petrus sorgte dafür, dass an diesem Festtag kein Tropfen mehr vom Himmel viel, schon bald zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen. Als der Altardienst mit Hauptzelebrant und Provinzial der Herz Jesu Missionare Pater Andreas Steiner, Pfarrer Banko, Kaplan Tomasz  Baluka, Pater Klima, Pater Manfred Laschinger, sowie Diakon Kleinert und Gemeindereferentin Brigitte Fuchs in einer Prozession über den Mittelgang in die festlich geschmückte Pfarrkirche einzog wurden sie mit schwungvollen Orgelspiel von Peter Voitz empfangen, der im Wechsel mit dem Jugendchor der Pfarrei die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm.  Die Bänke waren mit kleinen weiß-gelben Blumensträußchen geschmückt. Vor dem Altar stand die Figur des Hl. Korbinians flankiert von einem großen Blumengesteck aus weißen Rosen und gelben Gerbera.  Nach der Begrüßung der Pfarrgemeinde und der Ehrengäste unter ihnen Landrat Bernhard Kern, 2. Bürgermeister Josef Kapik, Altbürgermeister Josef Flatscher und den Stadträten durch Pfarrer Banko, ergriff auch Pater Andreas Steiner das Wort und freute sich, dass so viele Gläubigen diesen Ehrentag mitfeiern. Anschließend wurde der neue Ambo der passend zum Altar aus Nagelfluh gefertigt wurde und mit einem aus massiver Bronze gefertigten Lesepult ausgestattet ist von Pfarrer Banko eingeweiht. Der Pfarrer erklärte, dass der Ambo ein zentraler Ort  des Wortgottesdienstes ist, zusammen mit dem Altar an dem die Eucharistie gefeiert wird, die beiden dominanten Orte im Gottesdienst sind.
In seiner Predigt erwähnte Pater Steiner, dass die Herz-Jesu Missionare eine innige Verbindung zur Pfarrei St. Korbinian haben; war es doch mit Pater Weichselbaumer ein Herz-Jesu-Missionar der die Pfarrei gründete und am 23. Juli 1972 zusammen mit  Weihbischof Franz Schwarzenböck das Gotteshaus einweihte. Pfarrer Weichselbaumer schaffte es mit seiner unnachahmlichen Art und Begeisterung, dass sich viele Pfarrangehörige mit der Pfarrei identifizierten und für ein reges Pfarrleben sorgten und das Pfarrzentrum zur Heimat wurde.  Heimat und Treue sind unmittelbar miteinander verbunden. Diese Treue hat die Pfarrei in den vergangenen Jahren getragen und trägt sie auch heute noch. Weil die Gläubigen mit Herzblut dabei waren und sind konnten auch so manche Enttäuschungen und Ärger weggesteckt werden und man ist wieder zurückgekehrt.  Heimat, Treue und Herzblut kann man auch in vielen Vereinen finden. Im Gegensatz zu den Vereinen gibt es aber in der Pfarrei einen Mittelpunkt: Jesus Christus, der uns immer wieder die Kraft gibt, trotz Enttäuschungen, scheinbar unlösbare Aufgaben zu bewältigen. Er will uns Heimat sein und verlässt sich auf unsere Treue und Herzblut. „Diese Kraft und Treue zu St. Korbinian  wünsche ich Euch allen für die kommende Jahre und das Vertrauen auf unseren Gott“ erwähnte der Provinzial abschließend.
Nach dem Kommunionempfang und Schlussgebet ergriff Kirchenpfleger Willi Götzlich das Wort und erinnerte an einen Satz von Pfarrer Weichselbaumer. Er wurde einmal gefragt, warum in St. Korbinian so wenig Heiligen Figuren stehen, darauf antwortete der Pfarrer: „ Bei uns sitzen die Heiligen in den Bänken und gehen nach dem Gottesdienst wieder nach Hause.“ Dieser Satz müsse Motivation genug sein, auch in Zukunft seine Kraft in den Dienst der Pfarrei zu stellen, sagte der Kirchenpfleger. Abschließend erwähnte er, dass beim anschließenden Pfarrfest keine festen Preise für Speisen und Getränke erhoben werden, stattdessen appellierte er  an die große Spendenbereitschaft der Besucher, denn der Reinerlös geht  an die Ukrainehilfe der Caritas.
Auch Landrat Bernhard Kern gratulierte der Pfarrei St. Korbinian zum Jubiläum, sie ist ein fester Bestandteil im Landkreis und für  viele Menschen zum Anlaufpunkt geworden. Mit den besten Wünschen für die Zukunft übergab er das Wort an den 2. Bürgermeister Josef Kapik, der in der Pfarrei aufgewachsen ist und sich noch an die früheren Zeiten in der Katholischen Jugend erinnerte. Die Pfarrei war durch ihre Jugendräume und damit verbundene Freizeitgestaltung eine Heimat für viele Jugendliche.  Auch er wünschte der Pfarrei  weitere erfolgreiche Jahre.
Abschließend bedankte sich Markus Roßkopf, als Leiter des Festkomitees, bei allen Unterstützern, Helfern und Firmen, bei Jung und Alt, die in den vergangenen Monaten und auch heute dazu beigetragen haben, dass dieser Festtag und der Start in das Jubiläumsjahr so gut gelungen ist.
Mit dem Segen der Zelebranten und dem Lied: „Großer Gott wir loben Dich“ endete der Festgottesdienst. Bevor die Gläubigen zur Grillstation und zum Bierausschank in das Atrium strömten, erhielten sie von den Ministranten an den Ausgängen noch eine Festschrift der Pfarrei.
Schnell stellte sich eine fröhliche und ausgelassene Stimmung ein, die durch die  „Bumphäusl Musi“ mit schwungvoller Blasmusik unterstützt wurde. Nachdem der erste Hunger gestillt war, konnten sich die Besucher an dem reichhaltigen Kuchenbuffet bedienen.
Zwischendurch führten die Kinder des Kindergartens unter der Leitung von Frau Christa  Brunner-Gerhartsreiter mit ihrem Team,  u. a einen Sonnentanz auf, der viel Anklang fand. Auch an der Torwand versuchten einige Besucher den Rekord von Pfarrer Lucjan Banko, der das Torwandschießen der Ehrengäste gewann, zu brechen.  Mit dem Abschlussmarsch, der von Pater Klima nahezu professionell dirigiert wurde, endet am späten Nachmittag das Pfarrfest.
 
Text und Bilder : Willi Götzlich
50-1
50-2a
50-2
50-3
50-4
50-5
50-6
50-7