St. Korbinian Freilassing

Christmette einmal anders

Dieses Jahr musste die traditionelle Christmette  in der Pfarrei St. Korbinian, aufgrund der angeordneten Corona Maßnahmen schon um 18 Uhr stattfinden, damit alle Gottesdienstbesucher rechtzeitig zur Ausgangsperre um 21 Uhr wieder zu Hause sein konnten.  Auch die erforderliche Anmeldung hielt vermutlich einige Pfarrangehörige vom Besuch der Christmette ab. Deshalb gab es auch noch zahlreiche freie  Plätze, als Pater Manfred Laschinger  mit dem Altardienst den Festgottesdienst eröffnete.  Mit kräftigem Orgelspiel, vorgetragen von  Heinrich Hinterreiter, der auch die gesangliche Gestaltung übernahm, wurde die Pfarrgemeinde empfangen.
Zu Beginn des festlichen Gottesdienstes trug Kirchenpfleger Willi Götzlich einen Prolog zur Heiligen Nacht vor.  Danach erklang zur Einstimmung andächtiges Harfenspiel von Veronika Weibhauser, die zusammen mit dem Organisten die instrumentale Begleitung der Christmette gestaltete.
In seiner Predigt erinnerte Pater Laschinger an die erste Hl. Nacht die viele Menschen in Bewegung gesetzt hat: Maria und Josef gingen von Nazareth nach Bethlehem und fanden keine Herberge; die Hirten eilten zur Krippe und fanden das Kind in Windeln gewickelt; die Magier machten sich auf den Weg den neugeborenen König der Juden zu besuchen. Nur die Mächtigen machten keinen Schritt, sie gaben nur Anweisung das Kind zu suchen. Diese Mächtigen trieben dann Gottessohn in die Flucht.
Auch heute müssen wir nicht langen suchen, um die Begleitumstände der ersten Hl. Nacht wieder zu finden: Das misshandelte oder missbrauchte Kind ist Jesus; der Familienvater in Syrien, der seine Familie nicht ernähren kann und die Flucht ins Ungewisse wagt ist Josef; die Menschen in den Flüchtlingslagern in Griechenland, die  unter katastrophalen Zuständen leben sind die Hl. Familie und die Machtmenschen sind die Diktatoren in Syrien oder im Sudan.
Wenn wir wachsam sind sehen wir, dass Maria und Josef und das Jesuskind auch heute mitten unter uns unterwegs sind. Wir sollten wie die Hirten uns aufmachen, das Kind,  den Menschen zu sehen, besonders den der in Not und Bedrängnis ist.
Weihnachten soll uns in Bewegung versetzen zu uns selber und zum Mitmenschen. Wenn wir wache Augen und vor allem ein waches  Herz haben, dann werden wir auf unserem Lebensweg die Brüder und Schwestern Jesu entdecken und schließlich Jesus selbst. Mit diesem Aufruf endete die sehr nachhaltige Ansprache des Paters.
Da dieses Jahr auch der Gemeindegesang nicht zulässig war, stimmte Veronika Weibhauser am Ende der Christmette feierlich auf ihrer Harfe  Stille Nacht, Heilige Nacht an und versetzte so mit ihren Klängen die Pfarrgemeinde am Ende der Mette nochmals in eine sehr andächtige und feierliche Stimmung. Für viele Besucher wird gerade diese Christmette, die dieses Jahr unter besonderen Umständen stattfand, lange in Erinnerung bleiben.
Bericht und Bild: Willi Götzlich

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