Weinend, nass bis auf die Haut, in eine Wärmefolie gehüllt, so sitzt das syrische Mädchen am Strand von Lesbos. Die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer hat sie überlebt, am Ende ihrer Reise ist sie noch nicht. Sie braucht ein festes Dach über den Kopf, ein Bett, in dem sie ruhig schlafen kann einfach einen Ort, der ihr neues Vertrauen ins Leben schenkt.
Ein festes Dach über dem Kopf und ein Bett, in dem sie ruhig schlafen können, finden Menschen auch in den neuen Unterkünften am Harthof. Ob sie hier neues Vertrauen ins Leben finden, hängt auch von unserer Art ab, ihnen zu begegnen.
An der Schleißheimerstrasse 438 und an der Thalhoferstrasse werden Gemeinschaftsunterkünfte in Containerbauweise für 160 bzw. 200 Menschen errichtet. Diese können dort bis zum Ende ihres Asylverfahrens in Zweibettzimmern wohnen, durchschnittlich 3 bis 4 Jahre. Um zu verhindern, dass Menschen im Winter in Zelten schlafen, werden an der Neuherbergstrasse 28 (geplante Eröffnung Ende November 2015) 2 Leichtbauhallen für je 140 Menschen gebaut. Dort gibt es nur durch Stellwände abgetrennte Schlafbereiche. Damit auch diese Bewohner nicht zu lange ohne Privatsphäre sind, werden sie so schnell als möglich in Gemeinschaftsunterkünfte weiter vermittelt.
Für Schlafen und Essen ist gesorgt. Auch eine Sozialberatung gibt es vor Ort. Die Unterkünfte werden von der Inneren Mission (Schleißheimerstrasse), dem Paritätischen Wohlfahrtsverband (Thalhoferstrasse) und einem weiteren Träger sozialer Arbeit (Neuherbergstrasse) betreut. Die dort beschäftigten Hauptamtlichen können sich aber nur um das Nötigste kümmern.
Für Hausaufgabenbetreuung, Kindergruppen, Begleitung zu Ämtern, Arzt, Schulanmeldung, Sportverein, Klinik, Deutschkurse, Feste, Dolmetscherdienste und vieles andere mehr werden Ehrenamtliche gesucht. Wenn Sie heute schon wissen, dass sie sich engagieren wollen, melden sie sich bitte bei Christine Kalke im Caritas Freiwilligenzentrum Nord, im Hildegard-von-Bingen-Anger 1-3 Tel. 089 / 316063-10, email: fwz-nord@caritasmuenchen.de.
Es sind vor allem die Erfahrungen des ersten Jahres, welche darüber entscheiden, wie gut sich die zu uns geflohenen Menschen in unser Land integrieren. Je respektvoller und offener wir ihnen begegnen, umso leichter und kulturell lebendiger wird unser Miteinander. Es gibt schon einen Kreis von Ehrenamtlichen, welche ein Willkommensfest für Ende Januar an der Schleißheimerstrasse vorbereiten. Wenn Sie dieses und andere Aktivitäten durch Geldspenden unterstützen wollen: Ev.luth. Versöhnungskirche, Willkommensfest Flüchtlinge, Raiffeisenbank München-Nord eG, IBAN: DE46 7016 9465 0000 146021, BIC: GENODEF 1M08
Und wenn sie sich über die Situation der neuen Nachbarn am Harthof oder in München auf dem Laufenden halten wollen, lesen Sie auf der Homepage der Stadt München unter:
www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Sozialreferat/FluechtlingeRuth Huber, Mitglied Bezirksausschuss 11