St. Gertrud

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Hunger nach Bildung

Hunger nach Bildung– unter diesem Motto stellt Adveniat kirchliche Bildungs-initiativen in den Mittelpunkt der Jahresaktion 2013. Bildungschancen sind in vielen Ländern Lateinamerikas stark von der sozialen Herkunft und ?finanziellen Möglichkeiten abhängig. Kirchliche Initiativen setzen sich daher für mehr Bildungsgerechtigkeit ein. Doch es geht um weit mehr als schulisches Lernen. Ganzheitliche Bildung soll auch die Schulung des Herzens und der Seele umfassen. Beispiele dafür sind eine am Leben der Menschen ausgerichtete Glaubensweitergabe sowie Initiativen zum Erhalt des kulturellen Erbes indigener Völker. Dafür setzt sich Adveniat-Projektpartnerin Pamela del Carmen Tripailaf Le?o ein.

Projekt: „Menschen der Erde“
auf der Suche nach ihren Wurzeln

Lefio
© Adveniat
Bildungsarbeit am Beispiel der Mapuchepastoral in Chile
Europäisch wirkt das Stadtbild von Temuco, Hauptstadt der Provinz Araucanía im Süden Chiles. Die Einflüsse der deutschen und schweizerischen Einwanderer sind überall sichtbar. Erst in den umliegenden Dörfern wird einem bewusst, dass Araucanía eigentlich das traditionelle Siedlungsgebiet der indigenen Mapuche ist. Seit der Eroberung ihres Gebietes durch das chilenische Militär Mitte des 19. Jahrhunderts und der danach einsetzenden Besiedlung durch Europäer ringen sie verzweifelt um die Rückgabe ihres Landes. Die von Adveniat geförderte Mapuchepastoral mit Sitz in Temuco hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Anliegen der Indigenen zu vertreten und ins Bewusstsein der chilenischen Gesellschaft zu bringen. Keine einfache Aufgabe, leben die Mapuche doch am Rand der Gesellschaft, die seit den 70er Jahren wirtschaftlich auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist.

Mapuche leben im Einklang mit der Natur
Die im Familienverbund und als Kleinbauern lebenden Mapuche passen in dieses System nicht hinein. Wie ihr Name „Mapuche“, das heißt „Menschen der Erde“, schon sagt, fühlen sie sich „Mutter Erde“ eng verbunden. Die Ausbeutung von Natur und Bodenschätzen liegt ihnen fern, denn sie zerstört die im Weltbild der Mapuche angestrebte Einheit zwischen Mensch und Natur. Daher hat die Forderung nach Rückgabe ihres angestammten Landes auch einen kulturell-religiösen Anspruch. Doch den Regierenden in Chile fehlt es an Verständnis für die Lebensweise und Tradition eines Volkes, das erst durch Vertreibung und Ablehnung seiner Kultur in die soziale Enge getrieben worden ist.

Sprache und Traditionen geraten in Vergessenheit
tradition
© Adveniat
Viele Mapuche schämen sich heute für ihre Herkunft. „Großeltern und Eltern weigern sich, den Kindern ihre Sprache Mapudungun beizubringen”, erklärt die Dorflehrerin Pamela del Carmen Tripailaf Le?o. Mühsam vermittelt sie den Lehrstoff zweisprachig, lässt Begriffe der Mapuchesprache in das im Alltag dominierende Spanisch einfließen. Es seien „das Fernsehen und Radio mit ihren Telenovelas und Liedern”, allesamt auf Spanisch, die die Welt der Kinder prägen. Mapudungun ist für sie fremd, ein Relikt aus fast vergessenen Zeiten. Doch Hoffnung auf eine bessere Zukunft kann es für die Mapuche nur dann geben, wenn ihre jahrtausendealte Kultur nicht mehr Anlass für gesellschaftliche Diskriminierung ist. Dafür müssen jedoch auch die Mapuche den Wert der eigenen Kultur wiedererkennen, und dieser Weg kann nur über Bildung und Wissensvermittlung führen, ist sich Pamela sicher.
So hilft Adveniat

Adveniat unterstützt im Rahmen der Mapuchepastoral kulturelle Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Nicht zu unterschätzen sind die Verdienste der Mapuchepastoral im Konflikt um Landansprüche und die Anerkennung der Mapuche als eigenständiges Volk. Soziologen, Anthropo-logen und Theologen bemühen sich aktiv mit den Mapuchegemeinden um eine friedliche Lösung des Konflikts, leisten Rechtsbeistand und fördern die Zusammenarbeit zwischen den Mapuchegemeinden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Aus- und Fortbildung von Gemeindeleitern, die mit Selbstbewusstsein ihre Identität als Mapuche leben und diese mit dem christlichen Glauben verbinden. Sie unterstützen den Pfarrer in der Seelsorge, leiten zum Beispiel Wort-Gottes-Feiern, helfen bei der Kommunion- und Firmvorbereitung und engagieren sich für die sozialen Belange ihrer Gemeinde.

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So helfen Sie
 
In jährlich rd. 2.500 Projekten steht Adveniat seinen Partnern in Lateinamerika und der Karibik vor Ort bei und bahnt gemeinsam mit ihnen Wege aus der Not der Menschen für ein Leben in Würde. Mit Ihrer Weihnachtsgabe setzen Sie ein Zeichen der Solidarität und Nächstenliebe und sorgen mit Adveniat für eine stabile ?finanzielle Grundlage für nachhaltige und verlässliche Hilfe.






danke

Quelle: Adveniat
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