Kertiltahusir – das Haus der Gerthilt. So klein Gerlhausen auch ist, der Ort hat ein beträchtliches Alter. Frühe Urkunden erwähnen ihn bereits um das Jahr 800. Die heutige Filialkirche St. Valentin stammt aus späterer Zeit. Sie ist ein schlichter Saalbau mit gerade schließendem Chor und angefügter Sakristei aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Chorturm ist in seiner oberen Hälfte barock. Friedhof und Kirche befinden sich auf den Überresten eines Vorgängerbaus, dessen Spuren sich noch im Boden finden. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege spricht von „untertägigen mittelalterlichen Befunden“ im Bereich der Kirche.
Die Skulptur auf dem Hochaltar zeigt den Kirchenpatron, den hl. Valentin von Rätien. Der Legende nach, versuchte er drei Mal die Passauer zu bekehren, jedoch ohne Erfolg. In den beiden Rätien, der Schweiz und dem bayerischen Voralpenland dagegen, wählten ihn die Menschen zum Bischof. Nach seinem Tod 475, wurde er in Südtirol beigesetzt. Tassilo III, Herzog von Bayern, ließ Valentins Gebeine rund dreihundert Jahre später nach Passau bringen. Dort wird der Heilige seither als Bistumspatron verehrt. Sein Kult verbreitete sich rasch über ganz Süddeutschland. Er gilt als Schutzpatron gegen Krämpfe, Gicht und Viehseuchen. Mit dem Valentinstag, am 14. Februar, hat der Bischof von Rätien nichts zu tun. Sein Gedenktag ist der 5. Januar: „St. Valentin nimmt die Feiertag hin“, weiß eine Bauernregel.
Quellen:
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Zolling, geodaten.bayern.de
Hilz, W./Schweiger, R./Bischof, F. (Verf.), Pfarrei St. Georg (Hrsg): Pfarrei St. Georg, Oberappersdorf, Geschichte und Gegenwart. Freising 2013 (Denkschrift zum 50-jährigen Weihejubiläum)
Ökumenisches Heiligenlexikon: www.heiligenlexikon.de
Verwaltungsgemeinschaft Zolling, vg-zolling.de, Zolling -> Ortsinformation -> Geschichte -> Appersdorf