Die Wallfahrtskirche in Thann ist dem Hl.Ulrich (dem Augsburger Bischof, der die Ungarn bezwang) geweiht. Erbaut hat sie der Hofmarksherr Heinrich von Flitzing im Jahre 1597 in der ausgehenden Gotik. Das Langhaus, die Fenster, die im Süden angefügte Sakristei und besonders der im oberen Teil gut gegliederte, mehrgeschoßige Westturm mit seiner eigentümlichen Doppelhaube zeigen schon deutliche Merkmale des Barocks. Im Untergeschoß des Turmes befindet sich auf der Südseite der Eingang der Kirche mit einer schweren Türe, die mit einem mächtigen alten Schloss versehen ist.
Die schönen Altäre mit gedrehten Säulen und guten Altarbildern entsprechen eher der Erwartung des Barocks. Der prächtige Hochaltar zeigt in seinem in Gold gerahmten Altarbild den Hl.Bischof Ulrich mitten im Schlachtgetümmel gegen die Ungarn auf dem Lechfeld. Links und rechts davon sind zwei schmale Altarbilder angebracht, auf denen der Hl.Sebastian und der Hl.Rochus dargestellt sind. Unter dem Hauptbild steht ein feiner Rokokoschrein mit dem Gnadenbild, einem kleinen, bekleideten Ulrich-Figürchen. Der linke Seitenaltar ist der Hl.Maria, der rechte dem Hl.Sebastian geweiht. Auf dessen Altartisch stehen zwei sehenswerte, barocke Halbfiguren, der Hl.Wolfgang und der Hl.Augustinus.
Das Patrozinium wird am 4.Juli gefeiert. Der Bittgang, der auf ein Verlöbnis der Pfarrei Zolling anläßlich einer verhehrenden Mäuseplage im Frühjahr 1851 zurück geht, findet am zweiten Sonntag im Oktober statt.
Die Kirche ist nicht geöffnet.
An jedem 1.Sonntag im Monat wird um 12.30 Uhr der Rosenkranz gebetet.
Näheres im Kirchenführer von Zolling
(Verfasser: Dr. F.Keydel)