Hohendilching wird erstmals in der Konradinischen Matrikel, der ältesten Bestandsaufnahme des Bistums Freising aus dem Jahr 1315 als „Tuolichingen“ aufgeführt. Die dort erwähnte Kirche war sicher ein romanischer Bau, der um 1200 – 1250 entstanden sein dürfte. In der Außenmauer der Kirche sind noch drei der vier Findlinge sichtbar, auf denen einst der Vorgängerbau ruhte. Östlich vom jetzigen Portal der Kirche war einst das frühere romanische Portal noch erkennbar. Nach Dehio, Band Bayern IV (2006) S. 483f, wurde die jetzige Kirche im 16. Jh. an den Turm des 15. Jh.s neu angebaut, vielleicht schon bald nach 1500, der Blütezeit der bayerischen Spätgotik, als fast überall in Altbayern und Österreich Kirchenneubauten errichtet wurden. Während des Dreißig-jährigen Krieges wurde 1632 der in der Kirche in Hohendilching ursprünglich vorhandene gotische Flügelaltar von den Schweden durchschossen. Das Mittellbild mit der Darstellung von Christus am Kreuz zwischen den Schächern war bis ca. 1867 auf der Empore aufgestellt, wurde dann aber verbrannt. Die beiden gotischen Seitenflügel dazu verschwanden zwischen 1877 und 1892.
1797 wurde das heutige Kirchengebäude nach Länge und Höhe vergrößert. An den Außenmauern der Kirche ist dies deutlich erkennbar. Auch der Turm wurde in den letzten 150 Jahren geändert. Bis 1831 hatte die Kirche nach einer Pfarrbeschreibung einen „gemauerten zu niedrigen, nicht viel über das Kirchendach hinaus-reichenden Sattelturm.“ 1831 wurde der Turm erhöht und eine Kuppel aufgesetzt. Doch schon 1871 musste der Kuppelturm dem jetzigen Spitzturm weichen.
Die Mensa (= aufgemauerter Altartisch) aller drei Altäre stammt jeweils noch aus der Erbauungszeit der Kirche. Nachdem schon 1848 die Altaraufsätze erneuert worden waren, wurden 1891 die erst 43 Jahre alten Altäre „neubeschafft“. Die Kanzel ist älter und dürfte bereits um 1700 entstanden sein. Der Figurenschmuck und die Gemälde stammen aus mehreren Jahrhunderten. Die beiden Tafeln auf den Seitenaltären sind mit Josef Schütz 1758 signiert. In ungefähr die gleiche Zeit dürften auch die eleganten Rokoko-Büsten der Heiligen Drei Könige gehören, die heute an der Nordwand über dem Sakristeieingang angebracht sind. Das Ölbild vom heiligen Erasmus, im Altarraum, trägt die Jahreszahl 1753. Die Hochaltarfiguren der Heiligen Benno und Martin (18. Jh.) wurden in den neuen Altaraufbau übernommen.
Eine gewisse Kuriosität stellt das Bildnis der Heiligen Kümmernis des Münchner Malereiprofessors Toni Roth aus den 1950er Jahren dar. Das jüngste der in der Kirche befindlichen Gemälde ist die Darstellung der Madonna mit Engeln in einer italienischen Landschaft, das der 2012 verstorbene Münchner Maler Peter Loew in den 1990er Jahren der Kirche gestiftet hat.
(Text ursprünglich 1969/70 von Pfarrer Josef Hofmann verfasst und 2017 durch Herbert Schmid stark gekürzt, nach neueren Befunden erweitert und stellenweise korrigiert)