Pfarrverband Waldkraiburg

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16. Dezember vom staaden Advent

Man solle zehnmal tief Ein- und Ausatmen. Das würde helfen, heißt es. Doch der Zorn hat einfach zu viel Macht. Man kann ihm nicht entkommen. Also bricht es wutentbrannt aus mir heraus.
Was hat in unserem Leben die Macht über uns? Jähzorn? Ungeduld? Eifersucht? Diese starken Gefühle bringen oftmals die schlechtesten Seiten an uns zum Vorschein. Mir fallen aber auch sofort meine Kinder ein. In deren Händen bin ich Wachs: ein paar Tränchen in die Augen gedrückt und schon mache ich alles, was sie wollen. Da kann ich auch stundenlang winzige Glitzersteinchen auf Plätzchen verteilen ohne die Geduld zu verlieren.
Es liegt in meiner Macht, zu entscheiden, wer oder was Macht über mich bekommt. Will ich mich bestimmen lassen von dem, was mir schadet und die schlechten Seiten an mir zum Vorschein bringt? Oder will ich nicht viel lieber das wählen, was mir gut tut und das Beste aus mir macht?
Du bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern. (Psalm 77,15)
Wir glauben an einen Gott, der seine Macht durch Wunder zum Ausdruck bringt. Und diese Wunder gibt es bis heute. Das ist zum Beispiel die helfenden Hand aus dem Nichts, wenn uns im Supermarkt die Einkaufstasche herunter fällt. Oder der Paketbote, der das Kind davon abhält auf die offene Straße zu rollen, als es die Kontrolle über sein Fahrrad verliert. Oder der zufällige Anruf einer Freundin, der einen einsamen Abend durchbricht. Oder…
Geben wir diesem Gott die Macht über uns, damit er auch in unserem Leben Wunder tun kann.
Es grüßt Sie herzlich,
Vikarin Inga Seidel