Der Pfarrverband Vaterstetten trägt Sorge für viele Gläubige. Die Seelsorger, Mitarbeiter und Betreuer – beruflich wie ehrenamtlich – stehen im Kontakt, um eine gläubige Gemeinschaft in verschiedenster Art und Weise erlebbar werden zu lassen. Bei den verschiedensten Veranstaltungen und Gruppen, in denen Kinder und/oder Jugendliche zusammen kommen, in den vielfältigen Gruppen und Gremien der Pfarreien und bei den Angeboten für und von Senioren wird Kirche als lebendige Gemeinschaft erfahrbar. Wo Menschen zusammenkommen, braucht es eine besondere Achtsamkeit. Ein fortlaufendes Ausloten zwischen Nähe und Distanz ist notwendig, um eine vertrauensvolle Gemeinschaft am Leben zu erhalten, wo viel Schönes und Gutes erlebt und kommuniziert werden kann.
Unser Präventionskonzept will dazu Hilfestellung sein, dass es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten innerhalb unseres Pfarrverbandes gibt. Um im Nachgang der Missbrauchsereignisse der letzten Jahre in Gesellschaft und Kirche nicht in eine Vermeidungspädagogik zu gelangen, in der einzelne Personen nicht mehr unbelastet mit anderen Personen oder Personengruppen in Kontakt treten wollen und können, bedarf es eines entsprechenden und verbindlichen Konzepts, an dem sich alle im Pfarrverband Vaterstetten tätigen und organisierten Menschen orientieren. Gleichzeitig kann dieses hier vorliegende Präventionskonzept Maßstab sein, um Irritationen und ggf. grenzverletzendes Verhalten aussprechbar werden zu lassen.
Dieses Konzept will einerseits grenzziehend sein, aber die tägliche Arbeit nicht unnötig erschweren. Im Gegenteil: Das Vertrauen, das wir aufeinander setzen, soll einen Rahmen bekommen. Als belastend erlebte Überschreitungen des achtsamen und respektvollen Umgangs miteinander sollen in guter Weise ansprechbar werden können. Darüber hinaus trägt es zu größtmöglicher Transparenz bei. Die oberste Maxime, an der wir im Pfarrverband festhalten, ist „Miteinander achtsam leben“. Dieser Grundsatz zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche und Aufgabenfelder, wo Menschen bei uns miteinander in Kontakt kommen. Das Präventionskonzept dient daher dem Schutz jedes Einzelnen. Die Einhaltung des Konzeptes bietet Schutz von Kindern und schutz- oder hilfebedürftige Erwachsene, aber auch Schutz der beruflich und ehrenamtlich tätigen Seelsorger, Mitarbeiter und Betreuer. Das subjektiv empfundene oder tatsächliche Machtgefälle zwischen Schutzbefohlenen und Betreuern, Mitarbeitern sowie Seelsorgern, ist von allen Seiten ernst zu nehmen. Über die beruflichen Seelsorger, über die Homepage des Pfarrverbandes und den Pfarrbrief wird dieses Präventionskonzept der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Es dient unserer Arbeit als selbstverständliche Grundlage
Mein Name ist Anne-Marie Fäßler. Ich bin mit meiner Familie seit 2001 wohnhaft hier in der Pfarrei Zum kostbaren Blut Christi in Vaterstetten. Mein Mann und ich sind seit 1994 verheiratet, wir haben drei wunderbare erwachsene Kinder, mit denen unser Leben nie langweilig war und ist, und mittlerweile ein Enkelkind. Beruflich arbeite ich als Ärztliche Psychotherapeutin in einem MVZ und in eigener Praxis.
Den Auftrag, Präventionsbeauftragte zu werden, habe ich angenommen, weil ich aus beruflichen und privaten Blickwinkeln erfahren habe, wie schwer die Verletzung durch (sexuellen) Mißbrauch sich auf Seele und Körper auswirken kann. Aber noch mehr deshalb, weil ich weiß, in welchem Maß diese Verletzungen durch Zuhören, Anerkennung des erfahrenen Leids, therapeutische Hilfe, nicht zuletzt aber auch, zumindest für gläubige Menschen, durch die sakramentalen Gaben der Kirche (Eucharistie, Beichte, Krankensalbung) und durch die persönliche Beziehung zu Jesus Christus in einen Heilungsprozess geführt werden können.
Erreichbar bin ich unter der E-Mail-AdressePraevention.pv-vaterstetten@ebmuc.de