Filialkirche St. Peter und Paul Kronau
Die Geschichte von Kronau war schon immer von Veränderungen geprägt. So ist Kronau (damals noch „Chnuon“) in der Kaiserurkunde des Klosters Tegernsee aus dem Jahre 1163 als deren Besitzung genannt. Bereits 1186 erscheint der Ort unter dem Namen Kronau, dann in einer Papsturkunde und 1193 in einer weiteren Kaiserurkunde von Tegernsee. Die enge Bindung an das berühmte Benediktinerkloster erklärt die besondere Stellung des Dorfes in der kirchlichen Organisation. Kronau gehörte damals zu Pfarrei Ostermünchen, während die Nachbarorte Lampferding und Dettendorf jeweils Filialen der Pfarrei Emmering waren. Später hat dann das Kloster Rott die Grundherrschaft über die meisten Höfe von Kronau erworben, wie Steuerbücher des Gerichts Schwaben aus dem Jahre 1417 belegen. Auch das Kloster Ebersberg hatte eine Schwaige in Kronau.
Kronau mit seiner 850jährigen Geschichte ist jetzt eine Filialkirche der Kuratie Lampferding. Die Zusammengehörigkeit des vormals auch in der politischen der Gemeinde Lampferding gelegenen Ortes hat sich jedoch mit der Gebietsreform in den 1970er Jahren geändert. Seither gehört Kronau zur Gemeinde Emmering (Landkreis Ebersberg), die früheren Gemeindeorte Dettendorf und Lampferding dagegen zur Gemeinde Tuntenhausen (Landkreis Rosenheim).
Die Bewohner sind sich aber durch die langjährige Geschichte weiter gemeinschaftlich verbunden geblieben, wie es auch die gelebte Zusammengehörigkeit in der gemeinsamen Kuratie Lampferding unverändert zeigt.
Innenansicht der Filialkirche St. Peter und Paul Kronau mit Krippe
Die den Patronen Peter und Paul geweihte Kirche ist nicht nur äußerlich mit seinem weit aufragendem Spitzturm und durch seine anmutende Lage über dem weitläufigen Atteltal etwas Besonderes. Erwähnenswert ist auch eine uralte Bronzeglocke der Kirche, die glücklicherweise auch die beiden Weltkriege überdauert und die Kronauer durch die Jahrhunderte begleitet hat. Ein Kuriosum der Glocke: Die Inschrift trägt die Jahreszahl 1068. Dabei handelt es sich aber um einen kleinen Fehler in der Gussform der Glocke, da richtigerweise 1608 hätte heißen müssen. Dazu passt, dass die Glocke aus der Frauenkirche in München stammt und damit durchaus würdig ist für das Geläut der Kronauer Kirche. Den kleinen Makel der falschen Jahreszahl sieht man der Glocke gerne nach.
Mesner: Josef Niedermaier und Quirin Zehetmaier jun.