Ostermünchen war eine uralte Besitzung des Klosters Tegernsee. Unter Herzog Arnulph kam es an Rasso von Dießen, wurde aber im Jahre 979 durch Kaiser Otto II. wieder dem Kloster Tegernsee zurückgegeben.
Im Jahr 1163 wird es in den Bestätigungsbriefen des Kaisers Friedrich I. unter jenen Orten, die schon eine Kirche hatten, aufgezählt.
Im Jahre 1519 wurde es durch Papst Leo X. wieder mit dem Kloster Tegernsee vereint. Vorher hatten Kleriker aus der Mainzer Diözöse das Patronatsrecht. Die Bayerischen Herzöge Wilhelm und Ludwig bestätigten diese Incorporation im Jahre 1520. Auch die Pfarrpatrone Diakon Laurentius und Diakon Stephanus zeigen noch auf eine Kirchgründung auf das erste Jahrtausend.
Die jetzige Kirche wurde 1504 erbaut, 1693 und 1794 erneuert. 1872 und Anfang der 1970er Jahre wurde sie nochmals renoviert.
Über dem Portal am seitlichen Eingang sieht man Abraham und Moses. In der Mitte ist Christus, links ein Mann der ein Kalb dabringt, rechts eine Frau die auf einem Teller Brot opfert (evtl. Hinweis auf eine bäuerliche Region).
Der Hochaltar ist aus dem späten 17. Jahrhundert, die Muttergottes mit Kind aus dem 18. Jahrhundert. Seitlich sind die Patrone Stephan und Laurentius aus der gleichen Zeit. Die sechs Gemälde (Marienleben, Stephan und Laurentius) stammen aus dem spätgotischen Hochaltar, der Vorgänger des jetzigen Altares.
Am Seitenaltar sind die Holzfiguren Hl. Wolfgang und Hl. Katharina aus dem Jahre 1510. In der Kirche befindet sich eine 8-seitiger Rotmarmor-Taufstein, ebenfalls aus spätgotischer Zeit.
Die jetzige weiße Bemalung des Innenraumes war früher in vielerlei Farben ausgemalt. In der Sakristei befindet sich noch ein Kelch aus dem 15. Jahrhundert und ein Kreuzpartikel um 1750.
Bisherige Renovierungen waren 1693, 1794, verlängert nach Westen 1903 und ausgemalt 1909-1910. 1955 war die letzte Renovierung.
Anlässlich der 500-Jahr-Feier 2004 brachte die Pfarrei einen neuen Kirchenführer herraus. Dieser kann in der Kirche käuflich erworben werden.
Mesner: Johann Bodmaier, Helene Heibler