Außenansicht der Filialkirche St. Leonhard Hilperting
Die Kirche St. Leonhard in Hilperting gehört laut Matrikeln des Bischofs von Freising von 1315 als Filialkirche zur Wallfahrtskirche Tuntenhausen. Nachdem diese 1221 vom Bistum Freising dem Augustinerchorherren-Kloster Beyharting übertragen worden war, gehörte auch Hilperting ab dem frühen 13. Jahrhundert zum Kloster Beyharting bis zu dessen Aufhebung im Jahr 1803. Als Tuntenhausen 1806 dann als Pfarrei gegründet wurde, blieb Hilperting neben Jakobsberg dazu Filialkirche.
Das Sakralgebäude ist ein Saalbau mit eingezogenem Chor, an dessen Nordseite der Turm aus der Zeit um 1500 mit Satteldach angebaut ist. Während das Langhaus noch romanisch und der Chorraum gotisch ist, imponiert die Ausstattung und Malerei im Stil des Barock.
Auffallend sind auf den drei Altären jeweils zwei Heilige gleichberechtigt nebeneinander gestellt. Am Hochaltar der heilige Benedikt und rechts der Kirchenpatron, der Heilige Leonhard, die die Muttergottes mit Kind erhöht zwischen ihnen flankieren; am linken Seitenaltar der Apostel Bartholomäus und der Pestpatron St. Sebastian, rechts berühmte Heilige des Franziskanerordens, sein Gründer Franziskus und der Heilige Antonius. Vom Chorbogen pendelt ein Kruzifix.
Die Deckengemälde schildern Szenen aus dem Leben des Heiligen, der in Bayern hohe Verehrung als Patron für Vieh und Pferde genießt, sodass ihm der Volksmund sogar den Titel „bayerischer Herrgott“ oder „Bauernherrgott“ zusprach.
Das Deckenbild in der Kuppel der Apsis zeigt Betende verschiedener Stände, Männer und Frauen, die unter der Glorie des Kirchenpatrons knien und um seine Fürsprache bitten. Früher gab es hierher auch eine lebendiges Wallfahrtsgeschehen, auch Leonhardiritte, die in den letzten Jahrzehnten wieder belebt wurden.