Als der Kindergarten St. Andreas in der Kirche war, um die Geschichte zu hören, die im Moment in der Kirche mit den biblischen Figuren aufgebaut ist, haben wir das Lied „Stern über Bethlehem – zeig mir den Weg – gesungen.
Und danach habe ich dann einen Segen für die Kinder gesprochen und den habe ich eingeleitet mit den Worten: … „am Ende von jedem Gottesdienst hier in der Kirche bekommst du noch etwas geschenkt. Den Segen von Jesus, das heißt sein Versprechen, dass er immer da ist und auf dich aufpasst. Egal was auch passiert – du bist nie allein – und dann habe ich den Segen gesprochen.
Anschließend hat ein Mädchen gefragt:
„Und wo ist jetzt das Geschenk?“ Und es ist schon so. Wir beschenken uns ja – letztlich symbolisch – als Zeichen dafür, dass wir das größte Geschenk, das Gott uns machen konnte erhalten, nämlich dass er Mensch wird als kleines Baby in der Krippe, dass er einer von uns wird.
Und die Gefahr ist – dass wir das beschenkt sein auf das Symbol reduzieren, dass das Symbol größer wird als das eigentliche. Dass wir – wenn das Symbol wegfällt wie das kleine Mädchen fragen – wo ist jetzt das Geschenk?
Ich habe gleich an meine Mutter denken müssen – ich möchte sagen, wir sind ja wirklich eine christliche Familie und meine Mama ist voll engagiert in der Pfarrei – aber folgendes ist passiert – sie ist in diesem Jahr auf mich zugegangen, ob wir das mit dem Schenken nicht lassen könnten, denn aus unterschiedlichen Gründen bereitet ihr das immer viel Stress und vielleicht können wir ja auch so
trotzdem einen schönen Weihnachtsabend haben.
Trotzdem? Keine Geschenke – und
trotzdem ein schönes Weihnachtsfest? Aber wir sind es so gewöhnt, die materiellen Geschenke kann man anfassen, die drängen sich auf, die liegen da – an denen kommt man nicht vorbei.
Aber die immateriellen sind doch viel größer! Dass wir als Familie zusammenkommen – dass niemand zerstritten ist – dass es allen gut geht, ein wahnsinniges Geschenk!
Dass ich und meine Frau eine glückliche Ehe haben – ein wahnsinniges Geschenk!
Erst vor einigen Tagen bin ich von der Treppe runtergefallen – ich habe mich nicht verletzt aber die Treppe kaputt gemacht – ich habe mich erstmal über den materiellen Schaden geärgert – statt über das Geschenk, dass ich noch ganz bin.
Und es gibt noch viele mehr. Vielleicht nehmen Sie sich jetzt eine Minute um sich Ihrer immateriellen Geschenke bewusst zu werden.
Wenn wir den Stern suchen – der uns den Weg weist, dann glaube ich müssen wir uns nur auf die nicht materiellen Geschenke fokussieren – uns bewusst machen, was Gott in unserem Leben schon alles zum Guten gebracht hat – und dann dürfen wir uns auf die Begegnung mit ihm an Weihnachten freuen – und bei Gott – da braucht es wirklich keine materiellen mehr. Wir verzichten dieses Jahr darauf – und ich bin froh. Ich hoffe, ich denke am Weihnachtsabend nicht: „Und wo ist jetzt das Geschenk?“
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