Schon wieder Advent! So vieles ist noch zu tun in diesen Wochen vor dem Weihnachtsfest. Die Liste der Aufgaben und Erledigungen ist lang – daheim, am Arbeitsplatz und im Ehrenamt.
Diese Gedanken gehen mir durch den Sinn während ich im Bus sitze. Ich habe ein liebe Freundin im Seniorenheim besucht und fahre jetzt nach Hause. Für mich ist der Alltag oft zu voll, zu schnell und zu laut. Meine Freundin empfindet es ganz anders: Eintönig und still gehen dieTage dahin, sagt sie.
Zuhause angekommen setze ich mich mit einer Tasse Tee an den Küchentisch. Ich habe Zeit und bin doch unruhig, Weihnachten wird oft das Fest des Friedens genannt und so haben die Engel bei der Geburt Jesu ja auch gesungen: Friede dem Menschen auf Erden! Wo finde ich den Frieden? Wo soll ich suchen?
Ich ziehe den Mantel noch einmal an und gehe hinaus in den Winterabend. In der Ferne höre ich Musik, Weihnachtslieder vom Christkindlmarkt. Ob dort die Weihnachtsstimmung zu finden ist?
Als ich ankomme bei den erleuchteten Buden blenden mich die vielen Lichter. Die Menschen an den Glühweinständen reden und lachen. Schön, dass sie sich freuen und dass sie nicht allein sind!
Die Buden sind voll mit Weihnachtsdekoration. Vieles davon ist sehr bunt, sehr glitzernd. Gerade will ich mich abwenden, da sehe ich ihn: Einen Stern, gefaltet aus gelbem Papier von innen beleuchtet. Sein warmes Licht tut meinen Augen gut, er zieht mich irgenwie an. Soll ich den Stern mitnehmen?
Eine Stunde später hängt mein Stern im Wohnzimmer, genau da, wo später der Christbaum stehen wird.
Ich schaue ihn lange an und plötzlich ist es, als würden seine Strahlen mir etwas erzählen.
Ein langer Stern-Strahl zeigt zum Fenster. Wenn du Frieden suchst, verschließ dich nicht, sagt er. Verbinde dich mit den Menschen dort draußen, teile ihre Sorgen und ihre Freude, höre ihnen zu!
Ein anderer Stern-Strahl zeigt auf meinen Tisch. Wie oft darf ich hier genießen und teilen, was mich leben lässt: Duftendes Brot, frisches Wasser, warme Suppe, stärkenden Wein. Der Tisch ist unsere Mitte beim Essen, Reden, Spielen. Ich bin dankbar für die Nahrung und die Gemeinschaft.
Der Stern-Strahl, der auf meinen Sessel gerichtet ist, spricht sehr einladend. Setz´dich, gönne dir eine Pause, komm zur Ruhe! Folgsam lasse ich mich auf meinem Lieblingsplatz nieder. Jetzt zeigt der Stern-Strahl genau auf mich. Ja, es geht um dich, flüstert er: Was brauchst du? Wo findest du Frieden und neue Kraft?
Ein weiterer Stern-Strahl zeigt senkrecht nach oben. Ich erinnere mich an die Weihnachtsbotschaft von Gottes Liebe, die den Menschen entgegenkommt und begegnet in einem Kind.