Mariä Lichtmess am 2. Februar, also 40 Tage nach der Geburt Jesu, ist eines der ältesten Feste der katholischen Kirche. Bis vor gar nicht langer Zeit galt der 2. Februar als Ende der Weihnachtszeit (und Start des Bauernjahrs).
Mariä Lichtmess: Biblischer Ursprung
Mariä Lichtmess erinnert an den Besuch Marias mit dem Jesusknaben im Tempel in Jerusalem. Nach jüdischem Glauben galt die Frau nach der Geburt eines Knaben vierzig Tage und nach der Geburt eines Mädchens achtzig Tage als unrein. Daher stammt auch der ursprüngliche Name des Kirchenfestes "Mariä Reinigung". Als Reinigungsopfer mussten dem Priester ein Schaf und eine Taube übergeben werden. Im vierten Jahrhundert entstand Mariä Lichtmess als Nebenfest der Geburt Christi. Im fünften Jahrhundert wurde es durch den Brauch der Lichterprozession, aus der die Kerzenweihe hervorging, angereichert.
Traditionell werden an Mariä Lichtmess Kerzen geweiht. Den gesegneten Kerzen wird eine hohe Schutzkraft zugesprochen
Die seit den 1960er Jahren offiziell von der katholischen Kirche verwendete Bezeichnung für Lichtmess, das Fest der "Darstellung des Herrn", geht ebenfalls auf altchristliches Brauchtum in Jerusalem zurück: In Erinnerung an die Pessach-Nacht galt der erstgeborene Sohn als Eigentum Gottes. Im Tempel musste er Gott übergeben ("dargestellt") und anschließend durch ein Geldopfer ausgelöst werden.
Mariä Lichtmess: Start ins Bauernjahr
Mariä Lichtmess beginnt das „Bauernjahr“. Die Menschen auf dem Land erwarten sehnsüchtig das Ende der Winterzeit und die Rückkehr des Tageslichts. Besonders für Knechte und Mägde war der 2. Februar von großer Bedeutung: An diesem Tag endete das Dienstbotenjahr und der Rest des Jahreslohns wurde ausbezahlt. Zudem konnte – oder besser musste – sich die bäuerliche Dienerschaft eine neue Dienststelle suchen oder den Arbeitsvertrag beim alten Dienstherrn um ein weiteres Jahr verlängern.
In vielen katholischen Kirchen werden an Mariä Lichtmess die Kerzen für das beginnende Bauernjahr geweiht. Den gesegneten Kerzen schreibt man eine hohe Schutzkraft vor drohendem Unheil zu. Auch im ländlichen Brauchtum haben Kerzen am 2. Februar eine große Bedeutung. So sollen sie zum einen die hellere Jahreszeit einläuten und zum anderen böse Kräfte abwehren.
Bauernregeln rund um Mariä Lichtmess
Auch wenn Anfang Februar noch viele Äcker unter einer Schneedecke ruhen, strecken in milden Lagen schon die ersten Vorfrühlingsboten wie Schneeglöcken und Krokusse ihre Köpfchen in die Höhe. Dabei ist der 2. Februar auch ein Lostag. Es gibt einige alte Bauernregeln, die besagen, dass man an Mariä Lichtmess das Wetter für die kommenden Wochen vorhersagen kann. Sonnenschein wird dabei oft als ein schlechtes Zeichen für den bevorstehenden Frühling bewertet.
"Ist es an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit."
"Ist es zu Lichtmess klar und hell,
kommt der Frühling nicht so schnell."
"Wenn an Lichtmess der Dachs seinen Schatten sieht,
geht er noch einmal für sechs Wochen in seinen Bau."